|
Um es gleich vor weg zu schicken, diese Live Review möchte und muss ich dem Metal Hammer widmen. Denn hätte der mich nicht, wie so oft, - auch zu diesem Konzert zwecks Bildberichterstattung geschickt, dann hätten die Norweger mit 100%iger Sicherheit ohne mich gespielt. Denn ehrlich gestanden, einen Tag vor dem Event, wusste ich nicht mal von der Existenz dieser Band. – Ja, Gluecifer, die sind, oder besser waren, in Heavykreisen sehr wohl ein Begriff. Genauer gesagt waren sie das zwischen 1993 und 2005. Inzwischen gehört die Gruppe der Vergangenheit an. Nur Captain Poon hat überlebt, und aus Gluecifer wurden eben jetzt die Bloodlights. Stilistisch schließen jene übrigens fast nahtlos an Verblichene an, was nicht weiter verwunderlich ist. - Und jetzt hamma sie eben hier in München im 59:1. Und ich bin mir nicht sicher, ob man leider oder Gott sei Dank sagen soll, dass der Club nur in etwa zur Hälfte gefüllt ist. Für die Band eher – leider, für uns Zaungäste dagegen mehr als angenehm. Den Einstand machen um 21.30 Uhr die Lokal Akteure von Shoot Dolores. Und ihren Stil bezeichnen sie selbst als Wüstenrock,
was auch immer man darunter verstehen mag. Ich muss auch hier zu meiner Schande
gestehen, dass ich dieses Quartet bislang noch nicht kannte. Eigenwillig
sind sie, keine Frage. Und die Melodien sind gewöhnungsbedürftig.
Dementsprechend verhalten ist auch die Reaktion des Publikums, ausgenommen
Freunde der Band betreffend.. Ich selbst kann mich jetzt so Knall
auf Fall nicht 100% ig assoziieren mit dieser Truppe. Aber 1) haben sie
heute nur die undankbare Aufgabe des Supports inne gehabt, und 2) ist das
ja nur ein erster Eindruck. Gerne überzeuge ich mich bei Gelegenheit noch
einmal von Shoot Dolores, um mich eines besseren belehren zu lassen. Aber
vorerst vermittelt mir der Münchner Lokalmatador nur gemischte Gefühle
was teilweise aber auch auf den individuellen Geschmacksnerv zurück zu
führen ist. http://www.myspace.com/shootdolores Die Bloodlights hingegen haben zwei
Probleme. – Das erste betrifft ihren Namen. Denn unkundige Musikfreunde
könnten leicht in Versuchung kommen, diesen eher mit dem Klischee Thrash,
Death oder Blackmetal in Verbindung zu bringen und deshalb den Zauber von
vorne herein ablehnen. Dem ist aber mitnichten so. Denn die Stilistik
von Captain Poon & Co geht eher in Richtung – kompromissloser,
straighter Amirock, so wie es eben schon Gluecifer ausgeübt hatten, oder
die Schwedenliga mit Hardcore Superstar, Hellacopters und Backyard Babies.
Zwar nix neues also, aber ich muss sagen, ich bin äußerst positiv überrascht.
Das rockt im wahrsten Sinn des Rhythmus. Alle Achtung, das hätte ich
nicht gedacht. Neben Arne
Skagen a.ka.
Poon rocken noch Gitarrist Howie B, Ron Elly am Bass und Nico von
Schäfer am Schlagzeug. Übrigens der vorhin bereits, irreführende Name
geht nach Poons
Aussagen auf ein Phänomen zurück, welches nach sehr starkem
Alkoholkonsum auftritt. So sehe der Trinkende kurz vor der
Bewusstlosigkeit rote Blitze. Nun, er
wirds wohl wissen.
Das zweite
Problem der Bloodlights heute Abend sind der Mangel an Zuschauern, die
sich auf gerade mal schätzungsweise maximal 150 Fans belaufen. Ich
vermute, dass dieser Umstand eher auf den, immer noch, relativ hohen
Unbekanntheitsgrad zurück zu führen ist. –
Aber ich hoffe doch, dass sich diese Tatsache in Kürze ändert,
wenn sie jetzt im Sommer auf diversen Festivals vertreten sind. Nun rein
gefühlsmäßig glaube ich zwar, dass es für die Band selbst, heute Abend
nicht unbedingt der beste Auftritt ist/war, dank all dieser Begleitumstände.
Aber per Gesamteindruck kann man schon sagen, dass die Bloodlights ihren
Kollegen von Hardcore Superstar in
nichts nachstehen was den allgemeinen Drive in der Musik betrifft.
Schlicht und ergreifend – es rockt – und wie!!!!!! Und auch wenn Poon
und Howie und Co nicht so viele Tattoos vorzeigen können wie ihre
Kollegen und nicht ganz so glamrockig aussehen, ich bin mir sicher, sie
werden jene in kürzester Zeit eingeholt haben was das allgemeine Renomee’
mittels ihrem dirty straight american Rock’n’Roll betrifft. |
|