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..... aber die waren doch gerade erst im Winter hier, - werden jetzt einige von Euch spontan sagen. – Yep, waren sie auch, aber lediglich als zweiter Supportact von Motörhead, und das auch noch im ungeliebten Zenith. – Im Gegensatz dazu simma heute, knapp 3 Monate später, erstens einmal im wesentlich kleineren Backstage, in der Halle. Und zweitens sind unsere New Yorker Thashmetal Opas auf dieser Tour jetzt die Kings of the Road und nicht nur Anhängsel mit diversen Einschränkungen behaftet. Und das, meine Herrschaften ist ein himmelweiter Unterschied. Denn gerade Overkill knallen in einer intimeren Atmosphäre noch wesentlich härter und besser rein als eben damals im Zenith vor 5.000 Motörhead Fans. (Anm. – auch wenn das ebenfalls nicht von schlechten Eltern war) - Anyway, so gern ich in letzter Zeit gerade jüngere, neue Acts auskundschafte, so sehr stelle ich heute Abend wieder einmal fest: bei so manchen Oldies weiß man was man daran hat. Und gerade Overkill, deren Karriere ich seit über 20 Jahren mit verfolge und sie immer wieder live erlebt habe, sind prädestiniert für eine explosive Show und nach wie vor ein Garant für einen hohen Qualitätslevel. Denn ehrlich gestanden, vom Alterungsprozess spürt man nicht viel, und sie knüppeln immer noch ohne Übertreibung jeden Jungspund in Grund und Boden – jawohl ja. München ist der erste Stop Over auf dieser Tour in Germany, und Bobby ‚Blitz’ Elsworth meinte später nach der Show: „It feels like coming home“! Klar doch, hier saßen und sitzen zum größten Teil Eure Fans. Und das meine Freunde darf man nie vergessen. Hansi Hinterseer spielt heute ebenfalls in der ausverkauften Olympiahalle, ein paar Dimensionen größer als unser Event hier. Aber mit nichts in der Welt möchte unsereiner damit in diesem Moment tauschen. Eingeleitet wird der Reigen von Drone,..... .....einer Combo aus Celle, Germany, die seit 2004 in der Heavy Metal Landschaft herum geistert. Der Name wurde spätestens zum Begriff als man das Internationalen Finale des Metal Battle 2006 gewann. Releases gibt’s bislang zwei Stück, und zwar ‚Octane’ ebenfalls von 2006, und ‚Head On Collison’ wurde ein Jahr später nachgeschoben. Drone das sind:Moritz Hempel (voc/git), Martin Froese (Bass/voc), Marcelo Vasquez (git) und Felix Hoffmeyer (Drums). Man kann diesen Jungs ein gewisses Potential keineswegs absprechen. Vor allem macht sich diese spezielle Routine bemerkbar, die man von unzähligen Liveauftritten früher oder später automatisch gewinnt. Aber im Grunde genommen steht und fällt die Schose vor allem mit der Präsenz des Frontmannes. Jawohl, der Einstand ist durchaus gelungen, (Anm. Setliste war leider keine verfügbar) auch wenn er nicht ganz astrein war, aber das hat mit 100%iger Sicherheit so gut wie kein Mensch gemerkt :-))) Und ich denke, ich habe bei dieser Band wieder mal ein sogenanntes Jahrhundertfoto geschossen. - http://www.droneband.de/ Kenne
ich doch von irgendwoher, schießt es mir augenblicklich durch die grauen
Zellen. Und das ist nicht weiter erstaunlich,
ah und jetzt kommts....- so wurde diese Truppe bereits Mitte der
80er Jahre in Australien gegründet und avancierten alsbald zu Australiens
bekanntestem Metal Export. Die komplette
History aufzudividieren, wäre an dieser Stelle etwas zu ausschweifend.
Aber Fakt ist, dass sie sich erst 1998 auflösten, um 2004 mit frischem
Wind in den Segeln wieder los zu legen. Vom Original Line up sind nur noch
Sänger Mat Maurer und Bassist Andy Eftichiou
übrig. Die Beiden werden
nunmehr durch Mick Sultana an der Gitarre, Nathan Shea ebenfalls Gitarre
und Luke Cook am Schlagzeug ergänzt. ‚An Absence Of Faith’ heißt das
erste Werk seit 1997, dass im vergangenen Jahr erschien.
Und jenes wird auch gebührend auseinander geknüppelt, aber das
mit Stil und einer gängigen Struktur, ganz nach dem 80er Jahre
Thrashmetal Schema. On Stage da oben hat man allerdings des öfteren den
Eindruck, dass die Frontmann Rolle mehr oder weniger auf den Bassisten
zugeschnitten ist, da sich Sänger Mat fast schon bescheiden im
Hintergrund hält. (Anm. leider ist auch hier weit und breit keine
Setliste zu erspechten) Aber im Großen und Ganzen besteht der
australische Metal Cocktail aus, wie oben schon erwähnt, neuer Materie,
die mit den alten Gassenhauern wie z.B. ‚Lebanon’ vom Album ‚Mayhemic
Destruction 1987, oder mit ‚I Am Immortal’ von der LP ‚Face Of
Despair’ 1989 vermischt ist. – Nicht gerührt, aber gut geschüttelt.
Mortal Sin gehören zur alten Garde im Genre, ohne allerdings verstaubt zu
wirken. Fest steht, die Australier sind back again with a Vengeance. Und
ich bin mir sicher, wir werden zukünftig wieder öfters von ihnen hören.
http://www.mortalsin.com.au/ Das jüngste Gericht bricht kurz nach 22 Uhr aus, und fegt auch den allerletzten Wüstenfloh vom imaginären Hallenteppich. Was soll man zu Overkill noch großartig flüstern. Bobby ‚Blitz’ sieht immer noch aus wie 25 (zumindest von Weitem) obwohl er fast doppelt so alt ist, und beweist, dass man auch mit 49 noch fit wie ein Turnschuh sein kann. Und gerade das heißt so einiges, hat der gute Mann doch in der Vergangenheit bereits eine Krebserkrankung und einen Schlaganfall hinter sich gebracht. Aber der Burschi gehört, wie man so schön sagt, zur Kategorie Stehaufmännchen, und hat sich in den letzten 28 Jahren noch nie unterkriegen lassen. Und jawohl, Overkill sind das beste Beispiel dafür, dass alter Wein, der, je länger er reift, desto besser er mundet, und das buchstäblich mit höllischem Nachdruck. Mein lieber Herr Kirchenorgel-Stellvertreter. Da bleibt kein angesägter Ischiasnerv mehr im Scharnier verklemmt. Der momentane Ausbruch des Kilauea auf Hawaii, (siehe hier) nimmt sich wie ein Sternspritzer aus, verglichen mit der Power, die Blitz, D.D.Vernie (immer noch am Bass), Derek Tailer (Git.), Dave Linsk (Git) und Ron Lipnicki (Drums) gerade verfeuern. (Anm. wenigstens hier gibt’s eine Setliste) an der man erkennen kann, dass nichts ausgelassen worden ist, um alten Fans, so wie mir, den Nostalgiebonus zu vermitteln, und junge Kids auf den Geschmack zu bringen. Und es sind heute Abend mitnichten nur Oldtimer wie ich hier, sondern auch etliche jugendliche Senkrechtstarter in Sachen Thrashmetal.
Abgerundet
wird das Feuerwerk von einer genialen AC/DC ‚Dirty Deeds Done Dirt Cheap’
Jamsession und einem letztendlichen brachialen Stagedive in die Menge vom
Cheffe himself. ‚Fuck You’ heißt das Amen in der Kapelle, welches
aber nicht so sehr sinngemäß gemeint ist, als vielmehr thank you
für euren Besuch, die Leidenschaft und vor allem die nach wie vor
anhaltende Treue.http://www.wreckingcrew.com/ |