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Auweia! Es gibt sie doch immer wieder einmal, jene Situationen, wo ein Konzert weniger als mittelmäßig ausfällt, aber dessen Akteure unglücklicherweise eigentlich gar nichts dafür können. Wenn das noch dazu ausgerechnet Megadeth passiert, dann Gnade Gott, wenn der Chef wütend wird. - Und dass Dave Mustaine kein einfacher Patron ist, - ist seit Menschengedenken allseits bekannt. Auch ich kann ein Lied aus etlichen Treffen in der Vergangenheit bezüglich Interviews davon singen. Man wusste nie, wie er drauf war. Er konnte einerseits sehr charmant sein, aber wehe wenn sein falscher kleiner Zeh angetippt wurde. Dann ging oftmals die Welt fast unter. Wie auch immer, ich glaube nicht, dass der gute Mann im Laufe der Jahre seine Charaktereigenschaften grundlegend verändert hat. Nun, vielleicht ist er im Alter jetzt etwas ruhiger und besonnener geworden, denn er ist schließlich auch keine 20 mehr, sondern inzwischen 46 Lenze alt, - mein Jahrgang. Andererseits scheint er irgendwie einen Jungbrunnen gepachtet zu haben, und sieht heute wesentlich jünger aus als noch vor 10 Jahren. Die Haare sind wieder kürzer, aber immer noch lang genug, um während eines Auftritts die meiste Zeit sein Gesicht darunter zu verstecken. Ist aber auch egal, denn den größten Teil der Show spielt er ohnehin mit geschlossenen Augen. Ob das an erhöhter Konzentration liegt, oder vielmehr an der Tatsache, dass er sich da oben abschottet durch eine unsichtbare Mauer vom Rest des Geschehens, bleibt unbeantwortet. Dave macht weder gerne Ansagen, noch kommuniziert er großartig mit dem Publikum. Er zieht schlicht und ergreifend sein Ding durch, und that’s it! - Aber genug davon. Das hier soll schließlich keine persönliche Psychoanalyse eines Egozentrikers werden, sondern eine simple Konzertkritik.
einer englischen Metalband die sich 2004 in
Hudersfield gründete. Zwei Ep’s und eine volle CD namens ‚Enter The
Grave’ sind die bisherige Bilanz. Evile sind Matt Drake (Voc), Ol Drake
(git), Ben Carter (drums) und Mike Alexander (Bass) -. Ehrlich gestanden
habe ich bisher noch nichts von den Brüdern gehört. Aber ich lasse mich
ja immer gern wieder von Neuigkeiten überraschen, oder auch nicht.
Hierbei hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Das was die Engländer
fabrizieren, ist nicht schlecht, aber ehrlich getanden auch nichts
besonderes. Aber wie ich schon so oft betont habe, die Beurteilung einer
Opener Band, die gerade mal 30 Minuten zur Verfügung hat, um sich
vorzustellen mit eingeschränkter Energie, ist immer etwas schwierig. Und jene sind beileibe kein
so unbeschriebenes Blatt mehr, geistern sie doch bereits seit 1991 durch
die Hardrock Landschaft. Trotz der 17jährigen Existenz wirkt diese Gruppe
irgendwie nicht, wie eine traditionelle Metalband, sondern vielmehr wie
eine dieser New Generation Rocker. Kann aber gut sein, dass das an den
kurzen Haaren, dem Outfit samt roter Krawatte und dem ungewöhnlichen
Tenor von Sänger Mikkel Sandagar liegt. Dieser macht seine Ansagen
zwischen den Songs auch noch in fast einwandfreiem Deutsch, so dass man im
ersten Augenblick glauben könnte, Mercenary sind deutschstämmig, wenn
wir es nicht besser wüssten. Die insgesamt sechste Scheibe ‚Architects
of Lies’ wird mit diesem Supportslot promotet. Und ich muss gestehen,
die Dänen machen keinen schlechten Eindruck auf mich, sie verstehen ihr
Handwerk. Allerdings spielen ihnen die Megadeth Fans in den ersten fünf
Reihen ziemlich übel mit, indem sie die Vorstellung konstant mit
durchdringenden Megadeth Rufen stören. Das ist ja wohl nicht unbedingt
fair gegenüber dieser Band, die sich hier redlich Mühe gibt, die
Stimmung aufzuheizen für - eben Megadeth. – Schade, denn Mikkel,
Rene’, Mike, Jacob, Martin und
Morton machen ihre Sache wirklich gut. Punkt um. ....und Dave Mustaine betritt ziemlich leger nicht als
letzter, sondern als erster die Bühne und beginnt umgehend sein
Instrument zu traktieren und die Mähne zu schütteln. Außerdem scheint
die Münchner Haute Couture Gnade vor seinen Augen gefunden zu haben in
Form eines T-Shirts mit schlussfolgerndem Aufdruck, wo der Herr seinen
freien, gestrigen Tag verbracht hat. J)))
Im Verlaufe
des Spektakels verbessert sich auch der Sound ein wenig, und der Boss taut
wieder etwas auf da oben. Nicht zuletzt, weil ihm die Die Hard Megadeth
Fans an vorderster Front sichtliche und hörbare Resonanz entgegen
bringen. Und es ist erkennbar, dass zumindest jene voll auf ihre Kosten
kommen. |