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Faunus, auch als Wolfsgott bekannt, ist der altitalische Gott der freien Natur, der Beschützer der Bauern und Hirten, ihres Viehs und ihrer Äcker. Er tritt in vielfacher Gestalt und unter vielen Namen auf und sorgt für die Fruchtbarkeit von allen Lebewesen, erschreckt die Menschen in Haus und Wald, - auch durch böse Träume. - Und genau nach diesem Fabelwesen haben sich die fünf Münchner, bzw. Gräfelfinger benannt. Denn genauso undefinierbar wie die Gestalt des Faunus zu beschreiben ist, so schwierig lässt sich auch die Musik der nach ihm benannten Gruppe auseinander dividieren. Sie selbst titulieren ihre Gangart – Paganfolk, was auch immer man sich darunter vorstellen mag. – However, ich würde vorschlagen, man sieht sich die Jungs und Mädels mal live an, damit sich jeder selbst ein Bild von der Materie machen kann. Und genau diese Gelegenheit nutze ich auch diesmal, hab’ ich doch schon viel über Faun gelesen und gehört, bislang aber noch nicht das Vergnügen gehabt. Unser Spectaculum Mundi in München-Fürstenried West veranstaltet dieses Konzert im Rahmen des 10. Musica Antiqua Viva Festivals, das vom 20.03. – bis 26.04 stattfindet. Allerdings hat man das heutige Event wegen der großen Nachfrage in die Elserhalle ausgelagert. Ich weiß nicht, ob es mehr am Heimvorteil liegt, oder eher an der beachtlichen Beliebtheit der Band, die doch, - ich schätze mal – ca. 450 Schäflein angezogen hat. (bitte korrigieren, falls ich falsch liege!) Den Auftakt machen Dornenreich aus Österreich. 1995 ursprünglich als Black Metal Band gegründet mit mittlerweile sechs Alben im Background, haben diese grundlegend ihren Stil verändert zu einer sehr viel ruhigeren Gangart mit akustisch gehaltenen Liedern. Und genau das präsentieren uns Jochen „Evíga“ Stock (Git/Voc) und Geiger Thomas „Inve“ Riesner, der erst seit 2006 mit von der Partie ist. Leider habe ich keinen Vergleich zu früheren Livekonzerten in vermehrter Besetzung, und so bleibt mir lediglich der erste Eindruck eines Akustiksets in Zweisamkeit. Die relativ guten Lichtverhältnisse passen nicht wirklich zum Düsterambiente der Musik, die sich aus dem Repertoire von fünf, bzw. in Kürze bald sechs Alben zusammen setzt. Am 09. Mai erscheint der neue Longplayer ‚In Die Luft Gespritzt’. – Aus fotografischer Sicht ist man natürlich happy, wenn die Belichtung nicht zur Revolution aufruft. Die Stücke, die meine Landsmänner da mit 2 Instrumenten und Stimme zum Besten geben, beschreiben sie selbst als mystisch, sehr intensiv und absolut zeitlos. Nun, darin mögen sich jetzt die Geister scheiden. Aber wenn man sich ausschließlich innerhalb des Genres bewegt, dann mag dies durchaus seine Berechtigung haben. Vom Gesang her, wenn man es als solchen überhaupt
bezeichnen kann, so erinnert mich dieser mehr an Miraculix gemurmelte
Zaubersprüche, während er seinen Hexentrank umrührt. Mal gewispert, so
dass man kaum eine Silbe versteht, dann wieder, fast schon verzweifelt
hinaus gebrüllt, so präsentieren sich Dornenreich. Es ist ein Grenzgang
zwischen Leidenschaft, Mystik und Hokus Pokus. Und jener Cocktail scheint
bei all den Freunden mittelalterlicher Crossover Töne ziemlich gut
anzukommen.
Faun hingegen feiern mit dem heutigen
Konzert die Premiere zu einer neuen Choreographie und mit einem neuen
Bandmitglied. Lisa Pawelke ist gegangen, dafür ist Sandra Elfleich
gekommen. Gründe für den Wechsel kann man der Official Website
entnehmen. ‚FAUN
& the pagan folk festival LIVE' feat. Sieben und In Gowan
Ring’ erscheint am 28.03. Aber, - so wird von Oliver s.a. Tyr Pade während
des heutigen Abends betont, gibt’s das Scheiblein natürlich heute schon
hier am Merchandise Stand zu erwerben.
Und zum Finale hin, kündigt Olli den –
voraussichtlich – letzten Song an...- Und richtig! Die Zugaben bleiben
nicht aus und setzen sich aus ‚Wind & Geige’ und ‚Ne Aludj El’
zusammen. Das endgültige Amen heißt ‚Rad’. |