Yiippiieehh heute Abend haben wir den besten Beweis, dass der Punk eine
Zukunft hat! Und diese Zukunft heißt – Dropkick Murphys – die in altbewährter
Marnier drauf los brettern, dass sich unser gutes altes Zenith in seinen
Grundmauern überpurzelt. Interessant ist es zu beobachten, dass der Großteil
des Publikums der jüngeren Generation angehört. Einer Generation, die mit
Gruppen wie UK Subs, Sex Pistols, Toy Dolls oder gar Exploited gar nichts
anfangen können. Dabei handelt es sich beim Sound der Dropkick Murphys
lediglich um eine Fortsetzung des Punk Genres und fast haargenau um das
Gleiche,, stilistisch gesehen. - Es erweckt also vielmehr den Eindruck, als
ob die Jungen, den Punk ganz neu für sich entdeckt haben. – Ist ja auch
vollkommen okay, denn vielleicht kommen diese Youngsters ja durch die New
Generation Punkbands irgendwann erst wieder die alten Ikonen.
Anyway, Support kommt von Deadly
Sins, die mir aber entgangen sind, und von Against Me aus Gainsville,
Florida.
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Ebenfalls dem Punkrock verschrieben, geistern
jene seit 1997 in der Musiklandschaft herum. Ursprünglich wurde das Projekt
als One Man Band von Tom Gabel gegründet. Aber daraus wurde nach einiger
Zeit denn doch eine volle Band, die sich außer Gabel noch aus James Bowman
(Git), Andrew Seward (Bass) und Warren Oakes (drums) zusammen setzt. Against
Me können auf vier Eps und vier volle CDs zurück blicken, wobei ‚New
Wave’ im vergangenen Jahr die jüngste Veröffentlichung war.
Gar nicht so schlecht, was die Jungs da oben verbraten. Zwar etwas statisch
was die allgemeine Stage Motorik betrifft, aber nichtsdestotrotz powern sie
ihren Punk auf die ca. 4.000 Kids hier im Zenith. Ich könnte mir jedenfalls
gut vorstellen, dass diese Band aus Florida auch in Zukunft noch öfters von
sich hören lässt.
http://www.againstme.net
Aber wie so oft, wird auch hier vor allem auf den Star des Abends gewartet,
und beim Erscheinen dieses, bricht der Stromboli im Fegefeuer aus. –
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Eigentlich nichts neues bei Konzerten dieser
Art. Denn gerade im Punk drehen die Fans besonders exaltiert aus. Und Sänger
Al Barr lässt keine Chance aus, diesen Enthusiasmus, (Anm. oder sollte ich
es besser Wahnsinn nennen?) noch anzukurbeln. Da fliegen buchstäblich die
Fetzen. Und als einziger Fotograf(in) da vorne drin, wird der Graben zur
Gefahrenzone ersten Grades, bei der man die Augen fast schon mehr hinten als
vorne haben muss, um nicht von einem der lebendigen Wurfgeschosse
bombardiert zu werden.
Die Dropkick Murphys gibt’s seit 1996. Und sie waren auch schon mal hier
in unseren Breiten,- sind somit keine Unbekannten am Horizont. Sechs
Studioalben, eine Live CD und etliche Singles schmücken die Biographie aus.
Al Barr wird noch von Ken Casey (Voc/Bass), James Lynch (Git), Matt Kelly (Drums),
Tim Brennan (git), Scruffy Wallace (Dudelsack) und Jeff Da’Rosa (Drums)
unterstützt. Einen weiteren Popularitätskick erhielten die
Dropkick Murphys als sie in Martin
Scorseses Film "Departed – Unter Feinden" (2006) mit dem Titel
I'm Shipping Up to Boston auf dem Soundtrack vertreten sind. Dieser Song
wird auch bei den Simpsons in der Episode Debarted gespielt. -
Und natürlich lehnt sich die Band an sämtliche alte Ideale an, wenngleich
auch in einem, logischerweise, modernerem Gewand. Für meinen Geschmack
tritt der Dudelsack etwas zu wenig hervor. Selbst bezeichnen die Dropkick
Murphys ihren Stil als eine Mischung aus Punkrock, Irish Folk, Rock und
Hardcore Punk. Und wüsste man es nicht besser, dann könnte man tatsächlich
meinen, sie kämen aus Schottland oder gar Irland. Aber allein der Akzent in
den Ansagen zwischen den Songs lässt schon auf die typisch amerikanische
Abstammung schließen. Genauer gesagt kommen die Brüder aus Boston in
Massachusetts.
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Nach spätestens einer halben Stunde ist bereits der Höhepunkt des
Wahnsinns erreicht, der sich da im vorderen Drittel der Halle und über die
Absperrung hinaus, abspielt. Es grenzt fast schon an ein Wunder, dass es
keine Verletzten gibt. Al Barr lobt das Münchner Publikum als eines der
Besten auf dieser Tour, und er mag vielleicht recht haben. Er verausgabt
sich bis an seine Grenzen, und er stürzt sich in die Massen, zumindest
ansatzweise. Denn alles andere wäre lebensgefährlich. Zur Abwechslung
kommt Deadly Sins Sängerin Stephanie Dougherty noch mal auf die Bühne, um
mit Al Barr einen Song im Duett zu zwitschern.
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Ein Merchandise Stand, der fast
schon die Ausmaße von dem der Rolling Stones hat.
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Und zum guten Schluss werden noch jede Menge (hauptsächlich) weibliche Fans
on stage geholt, um da oben den Ausklang eines wirklich gelungenen Punk
Intermezzos ausklingen zu lassen.
Das hier ist junger, energiegeladenere Punkrock mit Folkeinflüssen, der die
Tradtionen alter Idole fortsetzt, so wie vorhin schon erwähnt. Allerdings
muss ich denn doch noch zum Schluss einen Vergleich ansetzen. – Verglichen
mit einem Auftritt von den
Oldies – The Exploited – ist das hier immer noch ein Mailüftchen....
But well.... die Erde dreht sich noch oft um die Sonne, und was noch nicht
ganz so ist, kann immer noch werden...... http://www.dropkickmurphys.com/
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