|
Was mag der Grund sein, wenn bei einem klassischen Heavy Metal Konzert in unserer Bayrischen Landeshauptstadt nur ca. 30 Fans antanzen. Es gibt nur drei Erklärungen. Entweder der Künstler ist so unbekannt, dass kein Interesse besteht, - ein anderes Argument wäre, dass eine weitaus populärere Band dieser Gangart gleichzeitig in einem anderen Venue zeitgleich auftritt, - oder weil der FC Bayern just an diesem Abend in Spanien gegen den FC Getave spielt, und daheim die TV Röhren heiß laufen. – Und jawohl, Ihr habt recht vermutet, - letzteres ist der Fall. Wenn dann noch die Spanier von der 5ten Minute an mit einem Mann weniger spielen, ist jeder Fußballfan hier in München um nix mehr in der Welt vom Flimmerkasten weg zu kriegen. – Das Ergebnis ist, zumindest hier bei Cage in der Garage, eben jene gerade mal 30 verlorenen Seelen, die nicht aufs runde Leder abfahren, bzw. den FC Bayern. - Na ja, und dass Cage Superstars auf dem Popularitätslevel von Metallica und dergleichen sind, kann man auch nicht gerade behaupten.... Aber im Großen und Ganzen gesehen, steht dieses Event im Rockclub Garage von Beginn weg unter keinem guten Stern. Das fängt bei den mangelnden Zuschauern an, und setzt sich anhand der Tatsache fort, dass in der kleinen Elserhalle nebenan im selben Gebäude eine Apple Computer Versammlung stattfindet. Dabei ist, dank verschiedener Vorträge, äußerste Ruhe erforderlich. Sprich, unser Konzert hier muss auch noch um eine geschlagene Stunde nach hinten verschoben werden, nämlich auf 21 Uhr, bis diese Computerorgie vorüber ist. Dass dann noch massive Probleme bei der Soundtechnik auftauchen, kommt erschwerend hinzu. Und der Alptraum jeder Supportband nimmt seinen Lauf. Das Opfer heißt Clusterhead aus Regensburg. Immer wieder stören hässliche Misstöne die Performance der Band aus der Oberpfalz, und es will und will nicht gelingen, diese Störelemente aus dem Weg zu schaffen.
Zudem merkt
man sofort, dass Cage ein ausgeprägteres Selbstbewusstsein besitzen als
die Vorgänger. So macht es sich schon gut, dass Sänger Sean Peck bei so
wenigen Zuschauern, nicht stupide am Podest oben stehen bleibt, sondern
den größten Teil seiner Performance zwischen den Zaungästen verbringt.
Er besitzt eine solide Ausstrahlung und eine recht passable Stimme. Dave
Garcia an der Leadgitarre, scheint
seine Freizeit großteils im Fitnessstudio zu verbringen in Hinsicht auf
seine überdimensionalen Muckis, die er uns unübersehbar präsentiert.
Der zweite Leadgitarrist heißt Anthony Wayne McGinnis, Mike Giordano
zupft die vier Saiten vom Bass, und am Schlagzeug sitzt Mike Nielsen. 16
Jahre haben die Kalifornier inzwischen auf dem Buckel, und sie haben dem
Grunge genauso getrotzt wie dem New Metal. ‚Hell Destroyer’ nennt sich
das aktuelle Album, und der Name ist genauso Klischee wie die Musik.
Ich hoffe, Cage nehmen aus ihrem momentanen Europa Trip auch ein paar
positive Erinnerungen mit nach Hause. – Denn seien wir mal ehrlich, wenn
dieser klassische Heavy Metal der 90er Jahre überhaupt noch irgendwo zu
Hause ist, dann hier bei uns in Deutschland...... |