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Sodala, nach all den Thrashmetal Kunstgenüssen der vergangenen Tage, steht heute wieder mal tradtitioneller Heavy Sound im klassischen Sinn auf dem Programm. Das Ganze einmal mehr in unserem guten alten Backstage (in der Halle), die sich an diesem Abend gut gefüllt, wenngleich auch nicht ausverkauft zeigt. Ich schätze die Besucherzahl mal über den Daumen gepeilt auf etwa 450 Seelen. Den Startschuss geben ‚Forever Slave’, die auch zugleich die einzige Band heute Abend sind, die stilistisch denn doch aus der Reihe schlägt mit ihrem eher gotisch angehauchten Timbre. Deren attraktive Frontfrau
nennt sich Lady
Angellyca, die übrigens
nebenbei noch als Fetischmodel arbeitet. Stimmlich und auch akustisch ähneln
die Spanier fast schon banal an Nightwish, wobei sie natürlich an jene
nicht auch nur annähernd heran reichen. Gitarrist Oswalth ist der
Einzige, der effektiv Aufmerksamkeit auf sich zieht, während die Stimme
der holden Maid dünner ist wie kalter Kaffee. Zwei Alben zieren die, seit
dem Jahr 2000 existierende, Karriere der fünf Musiker. Und hoffentlich
werden es nicht noch mehr. Die Dame sollte jedenfalls lieber beim Modeljob
bleiben. Da hat sie sicher bessere Chancen sich zu etablieren.
http://www.foreverslave.com/
Diese Jungs sind auf dem direkten Weg, sich ihren festen Platz im Genre zu sichern. Denn von Mal zu Mal, wo ich sie live on Stage erlebe, machen sie sich noch besser. Wären da nicht so klangvolle Namen wie eben der von Apollo Papathanasio am Gesangsmikro, oder Gus G. alias Kostas Karamitroudis (Git), Petros Christodoylidis (Bass), Babis „Bob“ Katsionis (keyb), dann könnten die Brüder aus jedem ix-beliebigen Land stammen. Nur Mark Cross (Drums) schlägt aus der Reihe der kyrillischen Klangfarbe.
Ehrlich gestanden, wüsste man es
nicht besser, dass diese Band aus Amerika kommt und einen norwegischen Sänger
engagiert hat, dann könnte die Truppe genauso gut aus deutschen Landen
stammen, dank des, wie soll man es am besten beschreiben? –
treudeutschen Double Bass Beats. Zugegeben, ich für meinen Teil bin kein großer
Freund dieses Stils, der etwas verstaubt, noch aus den 80er Jahren stammt.
Aber nichts desto trotz scheint er sich nach wie vor bei einem kleineren
Klientel größter Beliebtheit zu erfreuen. Ach ja, eigentlich kann man
Kamelot fast schon als Multi-Kulti Band bezeichnen, ist doch außer dem
Norweger doch auch noch ein Landsmann von uns in deren Reihen namens
Oliver Palotai. Jener Umstand wird übrigens bei der Vorstellung der
Bandmitglieder heute Abend johlend zur Kenntnis genommen. Eine attraktive Dame im Hintergrund sorgt noch zusätzlich fürs passende Ambiente. Und
sie kann zudem wesentlich besser jubilieren als der Frontvogel des
heutigen Openers. Kommt aber gut und wird alsbald vom mächtigen Klanggewitter der Band abgelöst. Über eine Sache wundere ich mich allerdings. Sind doch die Bombast Schwerthüter so warm angezogen in ihren, nicht minder beeindruckenden, Gewändern, dass ich allein beim bloßen Hinschauen ins Schwitzen gerate. Denn die Raumtemperatur in der Halle ist nicht unbedingt die niedrigste. Nimmt man die sehr opulenten Scheinwerfer da oben hinzu, dann dürften unsere Jünger bei ihrer Oper da oben schwitzen wie bei einem Triathlon im Amazonasbecken. Keine angenehme Vorstellung fürwahr.
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