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Sodala, nach all den Thrashmetal Kunstgenüssen der vergangenen Tage, steht heute wieder mal tradtitioneller Heavy Sound im klassischen Sinn auf dem Programm. Das Ganze einmal mehr in unserem guten alten Backstage (in der Halle), die sich an diesem Abend gut gefüllt, wenngleich auch nicht ausverkauft zeigt. Ich schätze die Besucherzahl mal über den Daumen gepeilt auf etwa 450 Seelen.
 
Den Startschuss geben ‚Forever Slave’, die auch zugleich die einzige Band heute Abend sind, die stilistisch denn doch aus der Reihe schlägt mit ihrem eher gotisch angehauchten Timbre. 

Deren attraktive Frontfrau nennt sich Lady Angellyca, die übrigens nebenbei noch als Fetischmodel arbeitet. Stimmlich und auch akustisch ähneln die Spanier fast schon banal an Nightwish, wobei sie natürlich an jene nicht auch nur annähernd heran reichen. Gitarrist Oswalth ist der Einzige, der effektiv Aufmerksamkeit auf sich zieht, während die Stimme der holden Maid dünner ist wie kalter Kaffee. Zwei Alben zieren die, seit dem Jahr 2000 existierende, Karriere der fünf Musiker. Und hoffentlich werden es nicht noch mehr. Die Dame sollte jedenfalls lieber beim Modeljob bleiben. Da hat sie sicher bessere Chancen sich zu etablieren.  http://www.foreverslave.com/



Zur Nummer Zwei, unseren  Halbgöttern Firewind aus
Griechenland, allen voran der schöne Apollo, brauche ich wohl nicht mehr viel zu sagen. 

Diese Jungs sind auf dem direkten Weg, sich ihren festen Platz im Genre zu sichern. Denn von Mal zu Mal, wo ich sie live on Stage erlebe, machen sie sich noch besser. Wären da nicht so klangvolle Namen wie eben der von Apollo Papathanasio am Gesangsmikro, oder Gus G. alias Kostas Karamitroudis (Git), Petros Christodoylidis (Bass), Babis „Bob“ Katsionis (keyb), dann könnten die Brüder aus jedem ix-beliebigen Land stammen. Nur Mark Cross (Drums) schlägt aus der Reihe der kyrillischen Klangfarbe. 



Fakt ist jedenfalls, dass Firewind saugut ankommen hier in München und fast schon so hoch gehuldigt werden, wie der anschließende Headliner. Hier stimmt fast alles, - der Sound, die Show und der allgemeine sympathische Tenor. Das neue Album ‚The Premonition’, was so viel wie Vorahnung bedeutet, wird vorgestellt. Es ist eine, fast nahtlose Weiterführung von ‚Allgiance’ aus dem Jahr 2006. Bravo, der Einstand ist auch heute wieder vorzüglich gelungen. Und nächstes Mal sehen wir die Nachkommen von Zeus hoffentlich als Headliner. Also nehmt Eure Achillesfersen unter den Arm und beeilt Euch zurück zu kehren nach Minga.
http://www.firewind.gr/ 




Kamelot haben es gar nicht so leicht, sich gegen den vorhin beschriebenen, erstklassigen Support zu behaupten. – 

Ehrlich gestanden, wüsste man es nicht besser, dass diese Band aus Amerika kommt und einen norwegischen Sänger engagiert hat, dann könnte die Truppe genauso gut aus deutschen Landen stammen, dank des, wie soll man es am besten beschreiben? – treudeutschen Double Bass Beats. Zugegeben, ich für meinen Teil bin kein großer Freund dieses Stils, der etwas verstaubt, noch aus den 80er Jahren stammt. Aber nichts desto trotz scheint er sich nach wie vor bei einem kleineren Klientel größter Beliebtheit zu erfreuen. Ach ja, eigentlich kann man Kamelot fast schon als Multi-Kulti Band bezeichnen, ist doch außer dem Norweger doch auch noch ein Landsmann von uns in deren Reihen namens Oliver Palotai. Jener Umstand wird übrigens bei der Vorstellung der Bandmitglieder heute Abend johlend zur Kenntnis genommen. Eine attraktive Dame im Hintergrund sorgt noch zusätzlich fürs passende Ambiente. Und sie kann zudem wesentlich besser jubilieren als der Frontvogel des heutigen Openers.
Kamelots hübsches Aushängeschild ist es auch, die die Zeremonie eröffnet mit einem maskierten Ständchen auf der Violine. Der Karneval in Venedig lässt grüßen.

Kommt aber gut und wird alsbald vom mächtigen Klanggewitter der Band abgelöst. Über eine Sache wundere ich  mich allerdings. Sind doch die Bombast Schwerthüter so warm angezogen in ihren, nicht minder beeindruckenden, Gewändern, dass ich allein beim bloßen Hinschauen ins Schwitzen gerate. Denn die Raumtemperatur in der Halle ist  nicht unbedingt die niedrigste. Nimmt man die sehr opulenten Scheinwerfer da oben hinzu, dann dürften unsere Jünger bei ihrer Oper da oben schwitzen wie bei einem Triathlon im Amazonasbecken. Keine angenehme Vorstellung fürwahr. 






Aber sie schenken sich nichts, und die allgemeine Konstitution scheint in guter Form zu sein. Sangesbarde Roy Khan mit schnittig - untypischem Haircut, den er wahrscheinlich von  seinen Landsmännern von AHA abgekupfert hat, schwenkt das führende Schwert der Rittergilde. Die Songauswahl ist gut durch dividiert, und ich denke, hier kommt jeder Fan auf seine Kosten. Nein, abgesehen von meinem persönlichen musikalischen Geschmacksnerv, der da nicht ganz mitspielt, gibt es an dieser Performance wahrhaftig nichts zu meckern. Kamelot verpokern ihren Joker einmal mehr zu ihren Gunsten . Und die modernen Ritter der Pre-Artussage haben wieder mal zum erfolgreichen Schlagabtausch ausgeholt.
http://www.kamelot.com/