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Aber jetzt schlägt’s wirklich 13, Mozart !!! Was is’n nu kaputt? Wurde im vergangenen Dezember bereits Euer Besuch hier in München abgesagt, aus was immer für Gründen, so kriegen wir hier , die  wir so vernachlässigt wurden, zwar jetzt endlich Umbra Et Imago frei Haus geliefert, aber leider nur zur halben  Miete. Wo ist das komplette Szenario denn abgeblieben? Dabei hamma uns schon sooooooo gefreut, wieder mal so richtige Action serviert zu bekommen. Gründe dafür mögen laut Vermutungen meinerseits, u.a. eine zu kleine Bühne sein, oder wieder mal die lieben Stadtväter, die mit ihren tief katholischen Moralgrundsätzen schon so manches Unterfangen in der bayrischen Landeshauptstadt unterbunden haben. Herrschaftszeiten wir leben doch nicht im Beichtstuhl von unserem boarischen Ratzinger Seppl alias Papst Benedikt da unten im Vatikan. –  Und nur weil hier im Süden der Sonntag immer noch als geheiligter Tag gilt, beten wir noch lange keinen Rosenkranz. Und... abgesehen davon...... schließlich und endlich heißt es heute ohnehin: Einlass nur ab 18 Jahre mit etwaiger Ausweiskontrolle. Also warum der ganze Aufstand wieder mal? Tssssszzzzz....

Anyway, der ganze Zauber fängt schon damit an, dass unsere Nachtgespenster hier, nicht, wie angekündigt am Gelände des Ritter in München Festivals im Olympiapark auftreten, sondern weiter südlich, außerhalb, im sogenannten Schlosszelt. Super! – Ich hatsch’ eine halbe Stunde durch den stockdunklen Park, und kein müder Ritter auf dem Festival kennt dieses besagte Schloss. Aber wer suchet, der findet. Und letztendlich lande ich in Begleitung zweier weiterer Zaungäste doch noch am Ziel unserer Sehns..... – ach Quatsch, - ich wollte sagen, des heute, umfunktionierten, Sado Maso Tempel. – Die Zahl der anwesenden Anhänger der schönen Künste, Fetischismus, Gothic Magie und Brieftaubenkultur ist, wie soll man es nennen, nicht unbedingt berauschend. Eieiei, vielleicht hätte man die Werbetrommel für die gotische Variante von Victoria’s Secret  doch etwas intensiver ankurbeln sollen.

Nun denn, Mozart, Lutz und Co lassen sich nicht lumpen und erfreuen uns mit ihrer Anwesenheit um Schlag 23 Uhr. Jau, jetzt kommt Freude auf in Anblick all dieser kunterbunten Genüsslichkeiten. Mozart in gediegenem Bleu und indigo gestylt, samt vornehm blassen Chanel Make ups mit dezentem Purpur Anstrich... ganz dem Image entsprechend. Lutz am Bass steht ihm in visueller Hinsicht nicht viel nach, bevorzugt aber eher den LA Glamrock Touch ala’ Hanoi Rocks Michael Monroe, dem er fast zum verwechseln ähnlich sieht. Das Schlagzeug bevorzugt eher die dunkle Variante des Bodypaintings. Nur Gitarrist Sascha darf sich, fast schon bieder, in einer topmodischen Benediktiner Haute Couture präsentieren, die ihm buchstäblich Feuer unterm Hintern macht. Na ja, eigentlich ist das dann  Mozart, der ihm die Fackel untern Rock hält. Allerdings beanstande ich die Fußbekleidung, die so gar nicht zum Don Camillo Outfit passen will und vielmehr auf die Marke Adidas zurück zu führen ist. (Anm. Sascha - wir kennen uns!!!!)

Aber genug der modischen Ausschweifungen, die Umbra Et Imago fast schon zu Stilikonen werden ließ im Laufe der Jahre. – Das heutige Kammerkonzert steht wahrscheinlich unter dem Motto ‚Gott Will Es’, schließt aber nicht ältere Symphonien der Dunkelheit aus. Hier geht’s um sexuelle Phantasien, um den Anfang von zwischenmenschlichen Beziehungen und deren Abgründen. Die Anspielungen auf nationalsozialistische Anstriche bleibt nicht verborgen. Und zu  meinem großen Leidwesen wird auch George Double U - wieder zitiert.
Das Rauchverbot wird vornehm umgangen onstage.... – dafür meine Fototätigkeit für „nur“ 3 Songs... auch!  Gerechtigkeit für alle!
 Auch die Pyroshow hält sich in Grenzen (Anm. ich sag nur - München!) Aber immerhin fängt Mozarts Zunge buchstäblich Feuer... Autsch.... das tut weh....

Begleitet wird die Band durch zwei dunkelhübsche Paradiesvögel, wobei eine der beiden Fetisch-Feen die tragende Rolle spielt und das nicht nur was das Mitgezwitscher betrifft. Beide verlustrieren sich in zärtlichem Austausch von erotischen Lippenbekenntnissen mit offensichtlichen Einblicken.

Aber es kommt noch besser, und Schneewittchen wird zur Nonne, um dann wiederum im sexy Nothing von Mozart ad hoppta genommen zu werden. Ich hoffe, es schmeckt! –

Aber das wars dann auch schon mit dem erotischen Lustspiel a la Umbra Et Imago. Keine, sonst üblichen Peitschenspiele oder anderweitige Ausschweifungen, und das wahrscheinlich, wegen der anfangs vermutenden, Umständen. Schade!!!
Einen Minuspunkt gibt’s dann doch noch von mir für Mozart. Und jener bezieht sich auf die Ansage zur allerletzten Strophe  des heutigen Vater Unsers, welches eine Coverversion von Rock Me Amadeus von Falco vorsieht. Diese lautet: „Das ist wohl das einzige was Österreich außer dem Führer hervor gebracht hat“.
Einziger Kommentar von mir: „Mozart, Du stehst grad kurz vor einem Attentat.... denn vor Dir in der ersten Reihe steht eine Österreicherin.... nämlich ich....
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