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.... kennen wir alle von Life Of Agony, oder nicht?! Nun, zumindest für diejenigen, die in der Musikrichtung zu Hause sind. Falsch, ganz so stimmt das nun auch wieder nicht. Denn was der Sänger jener Band mit seinem Soloprojekt produziert, hat mit dem Mutterschiff in etwa so viel zu tun, wie Anna Netrebko mit den Red Hot Chilly Peppers. Caputos Solo-Kapriolen sind schwermütig, langsam und triefen nur so vor lauter Melancholie. ‚A Fondness for Hometown Scars’ nennt sich das neueste von insgesamt sechs Veröffentlichungen unter eigenem Namen. Einen großen Teil der Songs schrieb der, inzwischen 35jährige, Amerikaner in den Niederlanden, wo er seit einiger Zeit auch zu Hause ist. Die momentane Tour gilt der Promotion jener Platte. Als Support fungiert Ricky Warwick aus Dublin, Irland, den wir hauptsächlich als Sänger der schottischen Rockband ‚The Almighty’ kennen. Nunmehr
schon seit einigen Jahren auf Solopfaden wandelnd, präsentiert er sich
live meist akustisch im Selbstportrait
- er allein, eine Gitarre und eine Harmonica. Mehr braucht er
nicht. Ach ja, und natürlich die, als letztes erschienene Solo EP
‚Love Owes’. – Man muss dazu sagen, dass es kein einfaches
Unterfangen ist für einen Künstler, auf diese Art und Weise ein
Publikum 45 Minuten lang zu unterhalten. Denn sehr oft schleicht sich so
etwas wie Monotonie ins Set ein, vielleicht auch wegen des eher dürftigen
visuellen Aspekts. Andererseits macht er seine Sache ganz gut und
beweist, dass er zu der Gattung – begabte Musiker gehört. Gerade durch
solche Gigs, kristallisiert
sich das Talent besonders nachhaltig heraus. Und Talent hat er -
keine Frage. Anfangs
hatte man weiter hinten-stehend, den Eindruck, dass hier jemand singt,
der nicht vorhanden ist. Erst in den vorderen Reihen wird man sich der
Anwesenheit Keiths bewusst. Daran ist aber natürlich auch die, sehr
niedrige Bühne schuld, die ihre vortragenden Künstler kaum hervor
hebt. Wenn man dann auch noch so klein ist, wie Caputo, dann wirkt das
fast schon wie eine komische Oper. – Nichts desto Trotz ist die Musik
und die Inbrust, wie sie vorgetragen wird, wunderschön und fast schon
ergreifend. Der Kleine hängt sich da wirklich voll rein mit seiner
Seele und lebt förmlich seine Melodien und Texte.
Vor allem ist es die markante Stimme, die einem durch und durch
geht. Zwischendrin labt er sich an einer Flasche französischem Rose’
Wein, während seine Band lediglich Mineralwasser bevorzugt.
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