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It’s
Showtime ab 21.15 Uhr, die Band kommt on Stage und beginnt zu spielen
– ohne ihn. Er lässt sich noch ca. 5 Minuten Zeit, bevor er aus dem
Hintergrund des Clubs erscheint, rauf steigt und sofort den
einschneidenden Ton übernimmt. Was mich überrascht, ist der Umstand,
dass die Örtlichkeit hier, richtig gut gefüllt ist. Dieses zwar zum größten
Teil mit älteren Semestern, aber auch einige einige
junge Freunde des guten Bluesgeschmacks haben ihren Weg zu diesem Event
gefunden. Sie alle lauschen tiefergriffen dem bombastischen Sound, der
durch Stan Webbs brillante Stimme noch verstärkt wird. Die Gitarren
Linien teilt er sich mit Gary Davis so gekonnt, dass das Ganze eine,
fast vollkommene Harmonie wider spiegelt. – 62 Jahre alt ist er jetzt
und immer noch fit wie Asterix’ rechter Turnschuh. Dass er dem guten
Geist aus der Nuckelflasche nicht abgeneigt ist, merkt man allerhöchstens,
- und das nur ansatzweise, bei den Zwischenansagen. Deshalb
erübrigt sich jener Umstand auch als Kritikpunkt, und wird von den
meisten Zuschauern mit Humor genommen. – Aber keine Angst, Stan
verspielt sich nicht ein einziges Mal, und ich selbst bewundere nonstop,
die eben schon erwähnte gewaltige Stimme. – Die Setliste ist ein
abwechslungsreicher Reigen durch das Schaffen Webbs. Der letzte Song des
regulären Sets ist eine schwungvolle und ausgedehntere Version seines
größten Hits ‚I’d rather Go Blind’. Damals wurde diese Nummer in
sehr einfühlsamer Weise Christine Perfect (McVie) gesanglich
interpretiert. Aber mir persönlich gefällt die kräftige Version des
Slow Motion Songs fast noch besser. Während diesem legt der Meister die
Gitarre ab und wandert nur mit dem Gesangsmikro bewaffnet durch die
Reihen. Er gibt sich äußerst publikumsnah und bezirzt so nebenbei eine
flotte Blondine. |