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München


.... zum ersten, zum zweiten und zum mindestens zehnten Mal live on Stage hier in München, einen, bzw. zwei Tage, nachdem man die aufreibenden Auftritte beim Rock am Ring und Rock im Park absolviert hatte. Um ehrlich zu sein, ich habe schwer geschwankt, ob ich mir das Rendevouz diesmal wieder antue, Nicht, weil die Australier etwa an Qualität eingebüßt haben, sondern vielmehr aus der Tatsache heraus, dass es immer der gleiche Standardzinnober ist, den unser Rumpelstitzchen von Down Under und seine restlichen Känguruh-Verfechter da oben vereiern. Und seien wir mal ehrlich, wenn über all die Jahre, außer diversen Veränderungen im Line up aber auch rein gar nix passiert, bzw. sich verändert, dann lässt man normalerweise schon mal das eine oder andere Stell-Dich-Ein der Band aus. – Und genau das habe ich dieses Mal überlegt, um dann letztendlich doch der Überwindung Herr zu werden. Ich muss allerdings gestehen, ein Grund für meine letztendliche Entscheidung war dann schließlich und endlich ein Fotoauftrag für ein bestimmtes Musik Magazin. Tja, und Zaster stinkt nun mal nicht, ob das bei Rose Tattoo oder Right Said Fred oder Hansi Hinterseer ist.

Gott sei Dank muss man schon sagen, gibt’s diesmal „nur einen“ Support, und der kommt von den Berlinern ‚Havannah Heat Club’.

Ich bin wie immer zu spät dran, und krieg’ deshalb gerade mal noch die letzten beiden Songs mit. Aber das was ich da höre und sehe, ist beileibe nicht zu verachten. Es handelt sich dabei um soliden klassischen Hardrock (Anm. damits auch zu Rose Tattoo passt) der allerdings einen modernen Touch aufweist. Gefällt mir ausnehmend gut, und ich hoffe, man hört und sieht noch öfters von den Berliner Rock’n’Rollern. Das nächste Mal bin ich garantiert pünktlich zu Beginn des Sets vor Ort.  http://www.myspace.com/havannaheatclub

Nun, was soll ich zu Rose Tattoo noch großartig schreiben, habe ich unser Rock'n'Roll Sexsymbol in der Vergangenheit doch schon so oft rezensiert. –

Wie schon oben erwähnt, gibt’s auch seit dem letzten Mal keine großartigen Veränderungen, auch das Line up ist dasselbe. (PS: wen wunderts, ist ja auch grade mal ein Jahr her)  Einzig allein der Umstand, dass keine einzige Bier, Whiskey oder Wodka Flasche mehr auf der Bühne zu finden ist, sticht umgehend ins Auge. Stattdessen frönt Angry eifrig äußerst gesundem Mineralwasser, und entschuldigt sich dafür auch noch mit der Ansage, dass der Mensch ja nur eine Leber hätte, und dass es Zeit wäre, diese zu schonen. – Auf gut deutsch, es schien in letzter Zeit nicht mehr zum Besten mit Angrys Abfall-verarbeiteten Organ betellt gewesen zu sein, sonst hätte er sich nicht gar so strikt an das vorhandene Getränke Aufgebot gehalten. Und ich nehm’ mal an, aus Solidarität, macht der Rest der Band gleich mit. –

Hmmmm, ob das jetzt auf die Bühnenshow gemünzt, ein Vor- oder Nachteil ist, darüber lässt sich streiten. Mir kommt jedenfalls vor, dass Rose Tattoo in nüchternem Zustand lange nicht mehr so pfiffig, fetzig und dirty rüber kommen, als wie damals. Aber gut, die Gesundheit geht natürlich vor. Und zumindest wir Deutschen wollen Angry trotz allem noch etwas länger haben. Gut so, denn seien wir mal ehrlich, Rose Tattoo haben doch nur Germany, ansonsten könnten sie mit den Aborigines Bogen schießen am Ayers Rock. Und auch bei uns, ist man mit durchschnittlich 300 verwaisten Seelen, nicht unbedingt auf einer Superstar Postion stationiert. Aber wie sagt man so schön, besser das als gar nichts mehr. Und Festivals gibt’s schließlich auch noch, die sich ihrer erbarmen.



Obendrein plagt mich gegenwärtig das Gefühl, als ob die neueren Songs nicht so wirklich einfahren, zumindest bei den Münchner Fans. Die meisten der ca. 250 Hansln stehen da wie hingestellt und nicht abgeholt. Die Stimmung ist, gelinde ausgedrückt, verhalten, und blüht erst bei RR Outlaw etwas auf. Und damit bewahrheitet sich auch wieder der Umstand, dass Rose Tattoo genauso wie Motörhead oder AC/DC etc. zu jenen Künstlern gehören, die eigentlich gar kein neues Teil mehr herausbringen müssten. Denn bei einem Auftritt wollen die Fans ohnehin nur eben RR Outlaw, Bad Boy.... oder  The Butcher... hören.
Alles in allem ist das heutige Gastspiel von Rose Tattoo mit Sicherheit wieder mal alles andere als schlecht, aber es ist auch nicht hervorragend. Denn nicht nur auf mich, wirken die Oldtimer gerade heute Abend etwas müde und lustlos. (Anm: eventuell haben die Festivals zu sehr gezehrt, und die Jüngsten simma halt auch nimmer).  Oder vielleicht hamma ja auch nur einen sogenannten Bad Day gehabt, aus Konditions- oder anderweitigen Gründen.....
Fazit: ganz okay, aber vom Hocker hat’s mich nicht katapultiert.......
http://www.rosetattoo.com.au/