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Eigentlich kaum zu glauben, dass John Fogerty mit Creedance Clearwater Revival bereits 1972 Schluß gemacht hatte. Ist doch sein Name nach wie vor so untrennbar mit jener Kultband der 60er Jahre verknüpft, und das eben auch noch nach 36 Jahren. Auch wenn Fogertys Solokarriere wirklich beachtlich war in der Folgezeit, aber dem Fluch, oder sollte man lieber sagen, dem Schatten von CCR konnte er nie wirklich entkommen. – Wollte er vielleicht auch nie, denn nach wie vor werden seine Live Auftritte von den Songs jener Kultband dominiert. Andererseits fragt man sich natürlich, warum es in all den Jahren nie zu einer CCR Reunion gekommen ist. War man wirklich so heillos zerstritten, oder wie oder was? Auch egal jetzt, denn, der inzwischen 63jährige John Fogerty, oder besser gesagt, seine Stimme, das war hauptsächlich CCR und belebt die Seele des längst vergangenen Spirits immer noch. Am besten Augen zu machen und hören... Und jawohl, das ist CCR wie sie leiben und leben... Bzw. ist das heute Abend im Zenith John
Fogerty im Rahmen seiner, gerade mal 3 Dates umfassenden Deutschland Tour.
– Die Halle ist gerade mal knapp über die Hälfte gefüllt und im
hinteren Teil mit einem Vorhang abgehängt. Das Publikum weist eine
Mischung aus einer, nach wie vor flotten 60er Jahre Generation und einigen
Youngsters auf. Wobei die Oldies hierbei deutlich überwiegen. Ich muss
sagen, ich habe selten erlebt, dass die erste Reihe fast durchwegs von älteren
Semestern dominiert wird, die mit erwartungsvollen Gesichtern darauf
warten ihr einstiges Idol livehaftig wieder zu sehen. Okidok, back to the Action, die um eben
halb neun beginnt, und das relativ unspektakulär. Ach ja, es gibt auch
diesmal wieder Fotoauflagen. Statt der üblichen 3 Songs sind nur 2 Songlängen
gestattet zu knipsen, und das nur von ganz rechts oder ganz links außen.
Der große Meister mag keine Paparazzi
vor seiner Nase rum hüpfen haben, heißt es. Und wenn man weiß,
wie kurz die Tracks von CCR bzw. John Fogerty sind, dann könnt Ihr Euch
auch gut vorstellen, dass das Intermezzo im Graben nicht besonders lang
ist mit gerade mal knappen 5 Minuten. Eines muss man dem Meistro zugestehen, für sein, doch schon fortgeschritteneres Alter hat er sich noch gut gehalten, sowohl vom visuellen Aspekt her, als auch vom akustischen Standpunkt aus gesehen. Seine Stimme war damals zum Markenzeichen geworden und ist nach wie vor untrennbar mit dem Synonym von CCR verbandelt. Dass die örtlichen soundtechnischen Verhältnisse wie immer in dieser Kathedrale zu wünschen übrig lassen, kann man ihm ja nicht anlasten. – Das Einzige was mich jetzt etwas stört, sind die überlangen Pausen zwischen den einzelnen Tracks, die mitunter bis zu 2 Minuten andauern. Das wirkt sich dann auch umgehend auf die Allgemeinstimmung aus, die umgehend wieder um einige Nuance runter geschaltet wird. Da hilft ihm auch die wirklich hervorragende Begleitband nicht weiter, der u.a. Gitarrist Billy Burnette angehört. – Aber das ist denn auch so ziemlich der
einzige Kritikpunkt, den ich hier zu äußern hätte. Ansonsten überwiegt
das Südstaaten Flair mit Klassikern wie Bad Moon Rising oder dem
Klassiker ‚Have You Ever Seen The Rain’, welchen Fogerty seiner sechsjährigen
Tochter widmet, die sich in die Magie von Regenbögen verliebt hätte. –
‚Midnight Special, ein weiterer Höhepunkt und auch einer meiner persönlichen
Favorites, bei dem ich immer an die Movieszenen aus 'Twilight Zone -
Unheimliche Schattenlichter' mit Dan Akroyd denken muss. Mein zweiter
Lieblingssong
‚I
Put A Spell On You’ bleibt leider außen vor. Kein Wunder, stammt er
im Original nicht aus der Feder von Fogerty, sondern von Screamin’Jay
Hawkins. Allerdings finde ich, ist die CCR Version dieses Songs die
Allerbester überhaupt. However, es ist auch so genug der Klassiker
geboten, und die Show schließt nach fast exakt 2 Stunden mit ‚Proud
Mary’ ab. |