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Mit dieser Band haben wir ein weiteres Beispiel dafür, dass heutzutage nicht ausschließlich nur getourt wird, wenn eine neue CD veröffentlicht wird, sondern dann, wenn die Nachfrage steigt. Und bei den Amerikanern ist genau letzteres in den vergangenen Monaten immens gestiegen. Es muss auch tatsächlich an den Live Auftritten liegen, denn das letzte Studioalbum liegt immerhin schon fast 2 Jahre zurück mit ‚A Daylight Dies’. Und mit jedem Mal, wo diese Metalcore Band hier in München einfällt, treten sie in einer noch größeren Halle auf. War es letztes Mal noch die Backstage Halle, so ist es diesmal schon das Werk. Und jenes ist rappelvoll. Zur Sicherheit haben sich Killswitch Engage noch ein weiteres Zugpferd mit an Bord geholt auf dieser Tournee. Die Rede ist von As I Lay Dying, die ebenfalls dabei sind, sich einen festen Platz im Genre zu sichern. Der Dank gilt all den jungen Fans, die den Heavy Metal mit diesen Bands und noch etlichen anderen ganz neu für sich entdeckt haben. Ehrlich gestanden komme ich mir zwischen all den, durchschnittlich 18 – 25jährigen Kiddies fast schon wie eine Oma vor. Andererseits ist es eine Freude zu sehen, wie engagiert und mit wie viel Enthusiasmus diese New Generation Fans ihre Idole huldigen, die gar nicht so viel älter sind als sie selbst.

Wie auch immer, ich komme gerade rechtzeitig zum Anpfiff von As I Lay Dying, und versuche mit schierer Verzweiflung deren Vibe per Bild einzufangen.

Gar nicht so einfach bei den viel zu grellen Lichtverhältnissen und der Hyperaktivität dieser Brüder da oben. Wenn man davon absieht, dass auch noch ständig lebendige Wurfgeschosse über die Absperrung gesegelt kommen, und für das Shooting nur 2 Songs anberaumt sind, dann erleichtert das die Sache nicht unbedingt. Andererseits bin ich heilfroh aus der Gefahrenzone entfliehen zu können, die obendrein Temperaturen entwickelt hat, die der Sahara zur Mittagszeit Konkurrenz machen. Gütiger Wüstenfloh samt geplatztem Trommelfell, das hält ja nicht mal Mutter Theresa aus, würde sie noch leben.
Auch As I Lay Dying gehören dieser relativ neuen Gattung der Metalcore Bands an. Wobei ich gestehen muss, dass mir da nicht wirklich die Unterschiede zu anderen Hardcore Bands bewusst sind. Diese Band hat sich jedenfalls 2001 in San Diego Kalifornien gegründet und kann bis jetzt auf fünf Longplayer zurück blicken. Den ungewöhnlichen Namen haben die Jungs einem Romantitel von dem englischen Author William Faulkner entliehen.






Was mich etwas überrascht, ist die Tatsache, dass man bei ihren Songs tatsächlich Struktur und Melodie erkennt. Und dass jene von den Fans inbrünstig mitgesungen werden. Sänger und Frontmann Tim Lambesis zeigt sich sichtlich erfreut, bedankt sich vermehrt und widmet dann einen Song seiner Frau.
Doch, ja, man muss der Truppe zugestehen, dass sie das, wie man so schön sagt, - gewisse Etwas besitzen. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass wir sie beim nächsten Europa Besuch dann als Headliner begrüßen dürfen.
http://www.asilaydying.com/



Killswitch Engage hingegen haben den großen Bonus mit ihrem Sänger Howard Jones gezogen, der 2002 den Original Shouter Jesse Leach abgelöst hat.


Der Kerli besitzt eine immense Ausstrahlung und benützt diese auch vehement, um die Kiddies immer mehr aufzustacheln und mitzureißen. Inzwischen hat die Atmosphäre vor der Bühne fast unerträgliche Hitzedimensionen angenommen. Und zum ersten Mal bin ich direkt froh, nach den ersten beiden, relativ kurzen, Arien, von unseren örtlichen Schutzengel hinaus gewinkt zu werden. Alles andere wäre ohnehin Tierquälerei gewesen. – Killswitch Engage hingegen sind solche Verhältnisse wahrscheinlich schon seit längerem gewohnt und wirken mit ihrem Energieschub eher als ob sie eben einem kühlen Springbrunnen entstiegen wären.
Seit ihrem dritten Album ‚The End Of Heartache’ und den folgenden Tourneen weltweit, gehören Killswitch Engage zu den kommerziell erfolgreichsten und bekanntesten Bands aus der Metalcore-Strömung. Sogar eine Grammy Nominierung konnte die Band aus Westfield Massachusetts 2005 verbuchen.


Inzwischen schreit alles schon nach einem neuen Studioalbum, denn das 2006 erschienene ‚As Daylight Dies’ wurde im vergangenen Jahr lediglich als Special Edition noch einmal neu aufgelegt. Ich denke mal, dass wir nicht mehr allzu lange darauf warten müssen. Und dann werden uns Killswitch Engage auch umgehend wieder mit ihrer Anwesenheit beehren.
Viel mehr kann ich zu dem heutigen Konzert nicht sagen, denn ich habe mich ehrlich gestanden, nach getaner Arbeit im Fotograben und noch ca. 15 weiteren Minuten mit fliegenden Fahnen aus dem Staub gemacht. Nein, nicht weil es mir etwa nicht gefallen hätte, sondern weil ich sonst schlichtweg an einem fünfdimensionalen Hitzschlag verschieden wäre. Bin halt doch nimmer die Jüngste, vermute ich mal..... denn unsere Kiddies hier, ca. 1.000 an der Zahl, haben gerade erst begonnen mit ihrem Urwaldtanz.
http://www.killswitchengage.com/