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Und once again, hamma hier eine Melodic Hardcore - Punkrock Band, die die Jugend von Heute für sich entdeckt hat. Dabei könnten die vier Herren locker ihre Väter sein. Aber gut das könnten die Rolling Stones für meine Generation ebenso darstellen. Also was soll’s. Aber wie ich schon des öfteren in Reviews bemerkt habe, ist diese neue, junge Fan Klientee ganz anders drauf, als die der Achtziger- und auch noch Neunziger Jahre. Hier findet man keine langhaarigen Kuttenträger mehr, die starr wie Oskar da stehen und sich lediglich das Gehirn aus der Rübe schüttelt. Hier gibt’s auch keine blondgelockten Girlies, die irgendwelche eitlen und selbstgefälligen Melodicrocker anschmachten. Das hier sind Youngsters mit bravem Kurzhaarschnitt und Träger von allenfalls einem Band-T-Shirt mit Logo. Sie frönen weniger dem klassischen
Headbangen, als vielmehr dem extensiven Ganzkörper-Training im berühmten
Moshpit. Verletzungsgefahr inbegriffen.
Heidarassa, die Schlacht von Waterloo war damals wahrscheinlich ein
Kaffeekränzchen verglichen mit einem derartigen Gemetzel, das bei den
meisten Konzerten dieser Art heutzutage abgeht. Meine Irritation bzgl. des fehlenden
deutschen Akzents im Gesang zu Beginn dieses Eingangskapitel verflüchtigt
sich umgehend anhand der Bestätigung, dass der Frontmann denn doch kein
Teutone ist, sondern aus dem sonnigen Kalifornien stammt. Zudem scheint
seine Jeans 5 Nummern zu groß zu sein, denn sie sitzt definitiv nicht da
wo sie eigentlich hin gehört, zumindest für meinen Geschmack. Aber das
nur am Rande bemerkt. Die Kids findens cool. Und das ist die Hauptsache.
– Mir persönlich fehlt bei dieser Formation noch deutlich deren Identität,
auch wenn sie nach eigenen Angaben bereits seit fünf Jahren in der
Musikszene herum geistern. Die Aggressivität, die Sänger Samuel El an
den Tag legt, wird von den anwesenden Kiddies nur halbherzig akzeptiert.
Auf gut deutsch, man hält sich bei dem schönen Wetter lieber noch ein
wenig im Biergarten vor dem Haupteingang auf und genießt die letzten
Strahlen der Abendsonne. Aber gut im Herbst soll dann ein volles Album von
dieser Truppe erscheinen. Mal schauen, wie die Story dann weiter geht.
Zumindest haben sie hier die Möglichkeit ihren unmöglichen Namen zum
Begriff zu etablieren. Auch sie sind noch relativ jung und knüppeln mit ihrem aggressiven Hardcore Stil die Bretter unseres Backstage Werks nieder. Insgesamt drei Mal war die Band schon in Europa live on Tour, zwei Mal als Support von Anti Flag und Unseen und einmal sogar als Headliner. Jetzt sind sie zum vierten Mal wieder als Anheizer unterwegs. – ‚Career Suicide’ heißt der aktuelle Longplayer, der im vergangenen Jahr erschien, und heuer noch als Vinylplatte zusätzlich aufgelegt wurde. Was mir bei diesem Fünfer sofort auffällt, ist die Tatsache, wie fit die Brüder sind. Himmel Herrgott, die könnte man wahrscheinlich locker für den Ironman auf Hawaii’ nominieren und sie hätten gute Chancen im vorderen Feld mitzumischen. Das ist, würde ich mal sagen, tatsächlich die sprichwörtliche jugendliche Energie, die hier frei wird. Während der 45 Minuten die es AWS vergönnt ist, die Geister aufzuwirbeln, steht keiner auch nur eine Millisekunde still an seinem Platz. Im Gegenteil, der olympische Hochsprung wird extensiv praktiziert. – Musikalisch wesentlich ausgereifter als die
Kollegen vorher und mit sehr viel mehr Routine was die Livearbeit
betrifft, hinterlassen Willy & Co. beileibe keinen schlechten Eindruck
bei mir und auch bei sämtlichen Pennywise Freaks. Denn im Gegensatz zum
Prolog des Hardcore Punk Abends befinden sich nunmehr alle ca. 1.100
Seelen innerhalb der
Backstage Werk Wände. Und so langsam aber sicher steuern sie dem
Adrenalinschub entgegen, der bei Pennywise dann zum überlaufen kommt. Diese Herren hier sind schätzungsweise
mindestens in ihren späten 30ern, wenn nicht sogar darüber. Trotzdem tut
dieser Umstand ihrem enormen Input keinen Abbruch, und die Clowns aus,
ebenfalls sunny California, legen los, dass sich für viele hier, der
Globus gleich 3x so schnell dreht. Nicht zu erwähnen braucht man, glaube
ich, die inzwischen nahe dem Siedepunkt, gelagerten Temperaturen. ...... ja wenn nicht, dieses, mir so
verhasste politisieren auf der Bühne, wieder loswettern würde. „The
next Song is dedicated to fuckin’Bush’ ertönt es da usw usw….. –
Oh wie mich das ankotzt. Nein, versteht mich nicht falsch. Ich bin
politisch nicht anders gepolt oder sonst was und beziehe einen neutralen
Standpunkt in der Amerika Politik. Aber wie ich schon so oft in meinen
Konzertkritiken vermerkt habe, so lehne ich nichts mehr ab, als wenn bei
einem Rockkonzert politische Propaganda betrieben wird. – Warum zum
Teufel lassen so viele amerikanische Bands ihren Frust auf die derzeitige
US Regierung hier bei uns ab? Etwa nur weil man ihnen gesagt hat, dass das
hier gut ankommt? – Seien wir mal ehrlich, die paar Idioten hierzulande,
die ebenfalls wettern, die plappern doch ohnehin nur nach was sie von
ihren Idolen vorgesetzt bekommen, ohne sich überhaupt auszukennen, um was
es eigentlich geht. Und ich frage diese Amibands: was zum Teufel haben wir
mit Eurer Politik zu tun? Was geht uns das an? Ihr habt den Typen 2x
wieder gewählt, als lebt gefälligst auch damit. Und abgesehen davon ist der
Mann doch sowieso ab nächstes Jahr Geschichte. Also was soll das
alles noch. Ich gehe jedenfalls jede Wette ein, dass Ihr da drüben in
Eurer Heimat die Anti-Bush Parolen beileibe nicht so lautstark von Euch
gebt als hier bei uns, denn es könnten ja etliche Befürworter des
jetzigen Präsidenten anwesend sein, die Euch dann auspfeifen. Aber
hierzulande in Europa ist man so naiv, dass man sich alles vorsetzen,-
und sich dann auch noch von dieser Antistimmung anstecken lässt für
nichts und wieder nichts. Denn das letzte was wir hier in Europa haben,
ist Einfluss auf die US Politk. Schade, dass solche Zwischenspiele dann immer wieder einen schalen Nachgeschmack bei mir hinterlassen was meine Beurteilung in Sachen Musikalität, Stagepräsenz und Image angeht. Denn eigentlich haben wir es hier fast schon mit den legitimen Nachfolgern von den Ramones zu tun, denen zu Ehren dann auch selbstredend ‚Blitzkrieg Bop’ gewidmet ist. Nein, man kann nicht meckern, und abgesehen von den vorhin kritisierten Umständen ist das hier ein gelungener Abend in (fast) jeder Hinsicht mit einer absolut geilen Liveband. - Pennywise verabschieden sich auch heute wieder mit „Bro Hymn Tribute“,
legen noch zwei Zugabe Songs drauf und haben mit Sicherheit heute auch wieder so
einige Fans dazu gewonnen. Wohl denn, let’s wait und see, ob und wie
sich der politsche Beitrag nächstes Mal gestaltet. Da heißts dann
wahrscheinlich: F.... McCain
– wetten?! Denn dass sich nach einem Präsidentenwechsel in Amerika
wesentliches verändert, bzweifle nicht nur ich..... |
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