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... die Schweden fallen wieder mal ein, und das
gleich in doppelter Ausführung.... Sprich Headliner und 2ter Support kommen
aus dem Land der Elche und Mitternachtssonne. – Und da wären wir schon
beim Thema, denn Gott sei Dank gibt es noch eine dritte Supportband, die als
Opener fungiert. Yep, Ihr habt richtig gehört... Ich, die ich nichts mehr
hasse, wie ein halbes Dutzend Supportacts, bin heute mal ausnahmsweise froh,
um diesen dritten, bzw. ersten Einstand. Und das ganz einfach aus dem Grund,
dass ich den zweiten Act gnadenlos versäumt hätte, wäre dieser nur einer
vor zwei auftretenden Acts gewesen. – Grund dafür ist aber nicht mein, an
sich, notorisches Zu Spät kommen, sondern der Umstand, dass ich erst mal am
anderen Ende der Stadt Atze Schröder, Yvonne Catterfeld und Konsorten im
Scheinwerferlicht des roten Teppichs zur Premiere von U900 knipsen musste.
Und wie wir alles wissen, kann man nun mal nicht auf 2 Hochzeiten
gleichzeitig tanzen. – So aber, treffe ich gerade noch rechtzeitig zu
Beginn von Kapitel 2 im Backstage Werk ein und bekomme einen ersten Eindruck
der ‚noch’ jungen Heavy Metal Band ‚Bullet’, frisch aus Schweden
importiert. In München sind sie zum allerersten Mal, wie ich später erfahre. Kein Wunder also, dass dieser Einstand auch für mich und wahrscheinlich für die meisten hier, eine Premiere ist. Und siehe da, diese, noch nicht ganz aus den Kinderschuhen entwachsenen, Jungrocker sorgen tatsächlich für eine angenehme Überraschung. Langer Rede, kurzer Sinn, sie sind wirklich gut. Trotz ihrer Jugend haben sich die Brüder unüberhörbar dem Achtziger Jahre Metal verschrieben und üben diesen mit all ihrer Energie und Tatkraft aus. Da biegen sich die Balken, und Sänger Hell Hofer rollt buchstäblich die Bühne auf. Außer ihm zupft da noch Erik Almström und Hampus Klang die sechs Saiten. Am Schlagzeug sitzt Gustav Hjortsjö, und den Bass bedient der, offensichtliche und selbsterklärte, Girlie Liebling Adam Hector, der das jüngste Mitglied ist, sowohl dem Alter entsprechend als auch der Band Zugehörigkeit. Der Katalog der Band beinhaltet mittlerweile ein Demo, eine EP, ein Album – 2006 und jetzt das neue Teil ‚Bite The Bullet’ – frisch geboren in 2008. Und die Jungs, die allesamt locker meine Söhne sein könnten, haben noch viel vor. Was zählt mehr, als außerordentliches Engagement, das den Ansporn für weitere Schandtaten puscht.
Die Musik bewegt sich im Kreis, - das hat
schon John Lennon (hab ihn selig) immer gepredigt. Die Achtziger feiern ein
Come Back mit Bands wie Bullet. – Und wo er recht hat, hat er recht....
– Lennon mein’ ich natürlich.... Ganz einfach... man hülle die Bühne während der ersten 3 Songs in dunkelstes Rot in sämtlichen Düsterschattierungen und halte selbstredend das Blitzverbot aufrecht. Yiipppiiieeehhh, da kommt Freude auf. Und das knipsen wird wieder mal zum Drahtseilakt. Und kaum ist der Photocall beendet, und ich habe das Pit verlassen, wird wie durch Geisterhand der Tempel in gleißendes Licht gehüllt. – Quasi, jetzt sind’s alle weg, die Deppen (Idioten) jetzt können wir richtig aufgeigen. – Ich hab’, ehrlich gesagt, noch nie verstanden, was damit manche Acts bezwecken. Denn eigenartigerweise haben etliche Superstars absolut kein Problem damit, auch wenn sie die Presse gar nicht mehr nötig hätten. – Aber in dem Fall hier scheint eine generelle Antipathie gegen die knipsende Zunft zu herrschen. – Das nur mal am Rande erwähnt. -
Übrigens der Tempel hier ist mitnichten ausverkauft, so wie bei den
Hellacopters kürzlich, sondern lediglich zu ca. zwei Drittel gefüllt, was
Im Klartext soviel wie ca. 700 Fans bedeutet – über den Daumen gepeilt.
Die Show selbst weist jetzt keine Besonderheiten auf. Das Line up ist nach
wie vor das selbe und die Vorgehensweise auch. Zu erwähnen wäre höchstens
das brandneue Album, das lediglich den Bandnamen als Titel trägt und etwas
gemäßigter ausgefallen ist. Und zu diesem Sinn und Zweck sind die Backyard
Babies ja auch wieder on the road. Trotzdem fehlt mir heute irgendwie der
Pfeffer im Gemüse. Jener geschliffene Pfiff, den ich in früheren
Auftritten immer so geliebt habe. Aber diesmal weht kein Wind in den Segel,
und ich frage mich, ob das an etwaigen Ermüdungserscheinungen liegt von
langen Touraktivitäten oder einfach nur an einem Bad Day Syndrom. Nein, man
kann nicht sagen, dass die Backyard Babes schlecht sind. |