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Das leidige Thema hatten wir ja schon zuvor, von wegen – Thin
Lizzy ohne - (Jesuskind hab ihn selig da oben) Phil Lynott ist in etwa so,
als ob die Stones ohne Mick Jagger auftreten. Stimmt auch irgendwie. Als die
Herren Sykes und Gorham vor ca. 8 oder 9 Jahren beschlossen wieder als Thin
Lizzy aufzutreten, war anfangs die Neugierde
der Classic Rock Gesellschaft größer als Pumuckls Ohren. Die Hallen
waren voll, und die Kassen klingelten. Von Seiten der Band fühlte man sich
dadurch bestätigt und macht seitdem fröhlich weiter – als Thin Lizzy, und
selbstredend bei jedem Auftritt in Gedenken an Phil Lynott. – Warum wohl?
Offizielle Version ist, - das Ganze sei als Hommage an den
verstorbenen Sänger gedacht. Aber seien wir mal ehrlich und nehmen es beim
Wort. Hätte es diese vermaledeite Reunion nicht gegeben, dann würde Scott
Gorham heute wahrscheinlich Mensch-Ärgere-Dich-nicht zu Hause im Londoner
Stadtteil Fulham spielen. Und John Sykes wäre auf seiner verkackten
Solokarriere auf der Strecke verwest. Trotz seines Talents als
Gitarrist konnte der, gebürtige Engländer (jawohl, das ist er tatsächlich) nur einen
einzigen wirklichen Erfolg verbuchen. Und das war 1987 mit Whitesnake und
dem Album ‚1987’, zu dem er die Musik beisteuerte, aber anschließend
nie mehr mit Whitesnake tourte. Das war’s aber auch schon. Weder mit den
Tygers Of Pan Tang, oder bei Thin Lizzy anno 1983, noch mit Blue Murder
Anfang der 90er Jahre oder gar mit seinen Solowerken fiel er großartig auf.
Schade eigentlich, denn er ist ein guter Musiker, das muss man ihm lassen.
Aber abgesehen davon ist diese Aufwärmung von Thin Lizzy in Spee inzwischen eine ziemlich ausgelutschte Arie mit immer dem selben Griesbrei. Denn neues kommt hier definitiv nicht mehr dazu, sonst würde Phil Lynott im Himmel Tantiemen verlangen. – Und auf die angebliche Hommage legt er da oben ohnehin keinen Wert. – Aber wie sagt man so schön: solange der Rubel Salti schlägt dank der Nostalgie und der Unsterblichkeit einer Classic Rock Legende, holen wir hier noch raus was geht, auch wenn es Sykes und Gorham wahrscheinlich inzwischen zum Allerwertesten raus hängt. Aber wenn's mit den Solokarrieren nicht klappt, dann müssen wir halt in 10 Jahren und am Stock immer noch Rosalie und Emerald in Gedenken an Philly Boy schmettern. Und nein, 'Whiskey In The Jar' bleibt ein für allemal tabu aus rechtlichen Gründen. Fakt ist, hinterm Ofen können wir dann immer noch lange genug sitzen.... Punkt um.
http://www.thinlizzyonline.com/
Mein lieber Schwan, da fängt der Opa an zu headbangen und die gesamte Bayrische Szene, die sich wieder mal eingefunden hat, stürmt die Front. Man will schließlich wie immer wieder mit dabei sein. Ein Uriah Heep Konzert ohne uns – das gibt’s nicht, sagt man sich hier, auch wenn’s zum 179sten Mal, so wie eingangs ähnlich erwähnt, ist. Passend dazu der Name des neuen Album ‚Wake Up The Sleeper’. – Tut es aber leider hier nicht.... Vor allem dann nicht, wenn man sich vorgenommen hat, dieses neue Juwel vom Anfang bis zum Ende durch zu ackern. Klar ist man stolz auf das weitere Kapitel in der History von Holy Heep. Aber muss es denn gleich fast der ganze Epos sein?- 1) sind wir doch noch gar nicht eingetönt auf dieses Machwerk. Und 2) sind die meisten von uns hier her gekommen, um wieder und wieder einmal mehr die Klassiker um die Ohren gestrubbelt zu kriegen. Stattdessen dürfen wir uns an dem, doch noch etwas gewöhnungsbedürftigen, neuen, Melodienreigen verlustrieren.
Peng, der Schuss geht leider nach hinten los meine Herren. So mancher kann sich ein, immer wieder kehrendes Gähnen nicht verkneifen. Und nach geraumer Zeit beginnt dieses diskrete sich Zurückziehen aus der Örtlichkeit. Eieiei.... da verlassen so manche eingefleischte Uriah Heep Fans vorzeitig das Intermezzo um lieber daheim noch ihr Zipperlein zu pflegen, und unser geliebter Circus Bau leert sich langsam aber ständig weiter. Auch ich muss gestehen, dass ich es phasenweise vorziehe, mir die Akustik vom Foyer aus anzuhören und mich stattdessen mit anderen Besuchern im Small Talk übe. – Allerdings sieht man von dort sehr gut auf die Bühne ein, und es besteht keinerlei Gefahr auch nur irgendeinen Knalleffekt zu verpassen. Aber den gibt’s heute ohnehin nicht. – Unsere geliebten Rock Gruftis geben trotzdem wieder mal alles und jedes, und zum Schluss gibt’s denn doch noch die Belohnung, auf das wir so brav zugehört haben, nämlich... klar doch... ‚Easy Livin’.
Zugabe: ebenfalls logisch: ‚Lady In Black’. Nach der Devise: Ende gut
alles gut, findet doch noch das Grand Finale statt, bei dem wir alle unser
Zipperlein für ein paar Minuten vergessen und zumindest den großen Zeh
ein Pirouette schlagen lassen. Jawohl, das ist auch Rock’n’Roll.
Und nächstes Mal sind wir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wieder mit
dabei... Ein Heep Konzert ohne uns...?! – Gibt’s nicht Amen! |
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