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Okidok, wieder einmal steht
ein kleines aber feines Insider Konzert auf dem Programm.
Ich persönlich ziehe jene sogar den Großveranstaltungen bekannter
Superstars manchmal wirklich vor. Man erlebt Musik in kleinem Rahmen
intensiver, und konzentriert sich mehr aufs wesentliche.
Auch ist man ohne den üblichen Fotocall-Stress entspannter und ohne
jeglichen Druck, dass die Bilder möglichst perfekt werden. Im Gegenteil,
mir kommt vor, dass die Fotos umso besser werden, je weniger man von den üblichen
Presse Gegebenheiten belastet ist. Allerdings kann der Schuss auch nach hinten los gehen, wenn gleich 3 namhafte Musiker in ein und derselben Woche im Village aufgeigen. Da kann es schon vorkommen, dass einer auf der Strecke bleibt, weil die Stammgäste und Musikliebhaber des Ladens drei Abende kurz aufeinander folgend nicht verkraften. Denn an der Qualität eines Al Jones, und der ist das Opfer im Rahmen des Gipfeltreffens hier, ist nicht zu zweifeln. Und das stellen außer mir noch ca. 30 weitere Zaungäste fest. Schade, denn bei Al Jones bekommt man astreinen, schönen Blues geliefert. Er lässt seine Gitarre sprechen und singt dazu die leicht melancholisch angehauchten Geschichten, die aber zeitgleich auch eine morbide Fröhlichkeit hervor kehren. (siehe Setliste für die Songs) Mit ihm auf der Bühne stehen noch Uwe Knüppel - der den Bass zupft und Peter Kraus sitzt am Schlagzeug. Und auch wenn Al der Fokus da oben ist, so bekommen seine Mitstreiter durchaus auch die Gelegenheit ihr Können zu zeigen.
Alles zusammen führt zu einer gekonnten Mischung aus emotionalen
Melodien, die teilweise schleppend langsam, dann wieder rhythmisch-schnell
die Stories aus dem Leben erzählen. Und Al Jones hängt sich auch bei der
geringen Zuschauerzahl voll hinein in seinen seelenverwandten R&B. Das
Ganze wird lediglich durch eine kurze Pause unterbrochen. Schubladen-Denken
ist hier fehl am Platz. Man genießt einfach gute Musik, welche die Seele
berührt, die einen mitschunkeln lässt und zum mitsummen bewegt. Leider weiß
von uns Musikfreunden nach wie vor nur ein Bruchteil diese Stilistik zu schätzen.
Und das ist sehr schade. Denn Al Jones gehört mit Sicherheit zu jenen
brillanten Bluesern, oder nenn’ es R&B Interpreten, die das Erbe von
Albert King und John Lee Hooker weiter tragen, damit es auch ja nie
ausstirbt. Was würden wir nur tun, wenn es solche Musiker wie Al Jones
nicht gäbe....? – Danke! |
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