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Wie
der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine Motörhead
Tributeband. Und die sind auch noch hier in München beheimatet. Hier live on stage erinnert mich der Sänger
allerdings eher an Wattie von The Exploited, aber die Stimme und der Sound
– ja klar – Lemmy & Motörhead. – Und das war’s auch schon,
denn wie gesagt, ich selbst habe gerade noch die letzten 3 Arien
mitbekommen und in der Zeit meine Aufmerksamkeit eher auf einige
Schnappschüsse konzentriert. Um ganz ehrlich zu sein, ich persönlich
hab’s auch nicht so mit Tribute Bands. Aber als Stimmungsmacher und
Anheizer sind sie mit Sicherheit ganz gut geeignet.
Ohrenfeindt
hingegen sind zwar stilistisch von AC/DC abgekupfert wie sonst noch was..... Aber
sie haben ihre eigenen Songs mit deutschen Texten. Und jeden Vergleich mit
den berühmten Vettern sieht Chris Laut wahrscheinlich eher als Kompliment
und nicht als Provokation. Im Prinzip steht und fällt die Sache ohnehin
mit ihm und seiner sexy Erscheinung. Die anderen zwei Mitstreiter Dennis
Henning (Git) und Stefan Lehmann (Schlagzeug) sind zwar ganz
passable Musiker aber im Prinzip austauschbar. (Anm. sorry ist nicht böse
gemeint, undr Dennis würde etwas Styling auch ganz gut stehen, um ein
wenig mehr ins seitliche Gesichtsfeld zu rücken - Wink mit dem Zaunpfahl
nennt man sowas :-) Aber Chris ist und bleibt der Fokus da oben, sowohl vom Gesang
, als auch
vom visuellen Aspekt her. Und er wirkt mitnichten gefährlich mit seinen
Tattoos und der erotischen Oben Ohne Zierde. Im Gegenteil, er ist ein, wie
soll ich es nennen? Rock'n'Roll Clown,- (Anm. Nichtraucher und Antialkoholiker, Marathonläufer und
einen Hund hat er auch), - der sich, zumindest on Stage, selbst
nicht ganz so tierischernst nimmt und mit unwiderstehlichem Fischkop Charme seine
Anekdoten zum Besten gibt - natürlich mit entsprechendem Coolness Faktor.
Und
die Stories handeln hauptsächlich von St. Pauli und dem Kietz. Nun, das
mag ja mal alles so gewesen sein in den Sechzigern und Siebzigern. Aber so
wie die Dinge da oben im Norden heute liegen, da kann ich ebenso in München
in der Bahnhofsgegend bleiben. Das ist auch nicht mehr viel anders,
vermute ich. Stolz sind sie halt auf ihren Kietz, die Hamburger, also
lassen wir ihnen die Freude. Das Durchschnittsalter im Publikum bewegt
sich zwischen 16 und 66, und einen Großteil davon habe ich noch nie auf
anderen Konzerten gesehen. Der Party-Stimmungsfaktor bewegt sich in kürzester
Zeit auf Level 150, die Bude wackelt und singt die meisten
Gassenhauer sogar mit. Immer wieder ertönen Sprechchöre mit ‚Ohrenfeindt’
oder ‚Rock’n’Roll Sexgott’, der Titel(song) vom 2006er Album.
Wunderbar der Zinnober, der hier in München mitgefilmt wird für
eine Live CD und DVD. Und da wollen wir Einheimischen uns natürlich nicht
lumpen lassen, und die Chance, unseren angeschlagenen Ruf als
Konzertpublikum etwas glatt zu bügeln, nutzen. Die Setliste ist
ellenlang, und eine Sure jagt die andere aus dem Ohrenfeindt Koran.
Wie
auch immer, Ohrenfeindt machen es goldrichtig. Sie covern das AC/DC Riff,
Chris unterlegt dieses mit witzigen Texten, unterhält mit amüsanten
Einlagen. Herr Lehmann mit Schlips ist Meister im Grimassen schneiden. Im
Gegensatz zu Kollege Hennings, von dessen Nasenspitze man die meiste Zeit
dank Mähne-schüttelns gar nichts zu sehen bekommt. Aber einer muss
schließlich das Headbanger Image pflegen in der Band. Über 2
geschlagene Stunden lang dauert das Rock’n’Roll Inferno aus Hamburg.
Und als einzige kleine Kritik möchte ich hinzufügen, dass nach ca. 60
Minuten alles beginnt, irgendwie gleich zu klingen. (Anm. das tut es
zwar bei AC/DC auch, aber dennoch gibt’s da so einige feine Unterschiede) – Vielleicht empfinde ich aber auch nur so
stark die örtlichen Gegebenheiten, weil ich
mich ebenfalls mit ‚Wodka ohne Alkohol’ begnügt habe. Und mit diesem
Cocktail haben sich heute Abend mit Sicherheit nur die wenigsten
volllaufen lassen. - Was soll’s – ist doch alles nur
Rock’n’Roll......Prost. Hauptsache es fühlt sich gut an..... |
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