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Hier geht’s wieder einmal um eine jener neuen Rockbands, bei denen ich mir sofort spontan denke, die müssten gefördert werden, denn sie sind wirklich gut. Aber genau jene Gattung scheint sich momentan am schwersten zu tun im Dschungel all der unzähligen Neuveröffentlichungen. Ich denke da nur an The Urge zum Beispiel oder an The Answer, die trotz ihrer sagenhaft guten Live Präsenz irgendwie nicht auf einen grünen Zweig kommen wollen. – Nun, Jaded Sun sind noch relativ neu an der Front mit gerade mal zwei EP’s namens ‚RAW’ (2004) und ‚Falling On The Fears’ (2005) und einer CD Veröffentlichung namens ‚Gypsy Trip’, die übrigens in Los Angeles eingespielt wurde und in diesem Jahr erschien.
                                                                                                    
Jaded Sun gründeten sich 2003 in Dublin, Irland und bestehen aus: John Maher (Vocals), Sean Gosker (Guitar), Eorann Stafford  (Guitar), Damien Kelly (Bass) Gavan Murray  (Drums). Sie werden als Melodic Rock Band eingestuft. Ich würde die Stilistik eher als erdigen Southern-Blues Rock bezeichnen, nix anderes. Ist ja ohnehin Schwachsinn, dieses Nischendenken innerhalb der Rockmusik. -
Leider haben nur wenige Fans den Weg ins Münchner Ampere gefunden, um diese Band auszukundschaften. Ich würde die Zahl mal auf gute 30 und ein paar verlorene, vermuten – traurig aber wahr. Aber gut, wenn jedermann schon sein gesamtes Budget in die vielen Groß Events stecken muss, dann bleibt oft für die Kleinen kein Cent mehr übrig. Zudem ist morgen Montag, und in der Hinsicht auf eine weitere Arbeitswoche ist dann zusätzlich noch einigen Konzertfreunden die Lust vergangen. Schade, denn Jaded Sun beweisen hier, dass sie wirklich was drauf haben.
Übrigens Support kommt von den
Dizzy Dogs aus Köln, die sich hier ebenfalls ganz wacker schlagen mit ihrer mainstreamigen Rocklinie.
 


Aber bei Jaded Sun dann, ist es vor allem das beeindruckende Stimmvolumen von Frontmann John Maher, das einen sofort aufhören lässt.. 

 Die Legende besagt, dass John beim ersten Aufeinandertreffen mit dem Rest der Band nichts an hatte, außer eine irische Flagge um seine Lenden. Ich habe vergessen, ihn zu fragen, ob das stimmt:-))). Aber egal. Gefruchtet hat es allemal, und die Band hat in der Vergangenheit auf zahlreichen Festivals ihre Erfahrungen gesammelt. Aber es ist letztendlich dann immer  der Solopfad, den es gilt, erfolgreich zu bezwingen, ohne weitere Zugpferde wie Bon Jovi oder Nickelback im Paket. Und genau in diesem Stadium befinden sich derzeit Jaded Sun jetzt außerhalb ihrer Heimat Irland.




Ach ja, die Boys kennen übrigens keine Band namens ‚Jaded Heart’. Nur um mal klar zu stellen, dass hier nichts abgekupfert wurde in Sachen Bandname oder so. Auch musikalisch gibt’s kaum Gemeinsamkeiten und auch keine visuellen....  Denn lange Haare sind ohnehin out, und Rocker Lederhosen brauchen wir erst recht nicht, - werden sie sich gedacht haben. – Und recht haben sie gedacht. Die Show ist trotz weniger Besucher, eine explosive Mischung aus erdigem Rock und treibendem Bluesrock. Die beiden Gitarristen Sean Gosker und Eorann Stafford wechseln sich gekonnt an den Leads ab und Bassist Damien Kelly stellt den einen Teil der Rhythmussection dar, konform gehend zum ergänzenden, zweiten Teil Drummer Gavan Murray. Aber es ist John Maher, der den Wind in die Segel bläst mit seinem kraftvollem Tenor und seinen Verrenkungen. Seine Zwischenansagen sind allerdings in so einem extremen irischen Slang gesprochen, dass ich Haus und Hof verwette, dass nicht mal zwei Leute hier verstanden haben, was er da von sich gibt.
Die Setliste beinhaltet hauptsächlich Tracks von ‚Gypsy Trip’. Aber auch einige Coversongs kommen zum Zug, so wie z.B. ‚Stay With Me’ (im Original von den Faces), ‚Running Down A Dream’ (Tom Petty) und in der Zugabe befindet sich zusammen mit zwei eigenen Stücken noch ‚Gimme Some Lovin’ (Spencer Davis Group). Alles in allem bieten Jaded Sun eine spritzige Rockshow ohne Starallüren oder Affektiertheit, aber dafür mit viel Sinn für Humor und Natürlichkeit. Was zum großen Glück noch fehlt, ist ein breiteres Publikum und die Erhöhung des allgemeinen Bekanntheitsgrades. Dann wär’s fast perfekt...
Ich für meinen Teil wünsche Jaded Sun viel Glück und ..... hope to see you soon again over here......

http://www.myspace.com/jadedsun



John -  showing a true irish smile