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Sie nennen sich ‚Beer
For Breakfast Rocker’, was auch nicht von der Hand zu weisen ist
betreffend des visuellen Aspekts. Musikalisch würde ich sie in den Punkrock
einstufen. Die V8Wankers das sind Lutz Vegas (Voc), Vulcanus (Leadgit),
Schmuddel (Rhythm.Git), DannyDiamond (Bass) und Dirty Dick (Drums). Die
Stageshow wird zum größten Teil – Ohne Oben absolviert, schon allein um
stolz jede individuelle Tattoo-Bemalung zu zeigen, denen nicht mal Picasso
gerecht werden würde. Ob diese Pracht jetzt besonders ansprechend auf die
holde Weiblichkeit wirkt, sei dahin gestellt und zu bezweifeln. Aber was gefällt
und was nicht gefällt, bleibt jedem sich selbst überlassen. Ich schiebe
die Tattoo Show mal eher auf die Imagepflege der Band. – Musikalisch
bleibt mir nur noch zu sagen: es kommt sehr, sehr selten vor, aber es kommt
vor, dass mir der Opener im Prinzip am besten von allen gefällt. Er kommt
rotzfrech und ehrlich rüber, straight to the bone ohne wenn und aber und würde
noch viel besser wirken, wenn die paar wenigen Hansln hier etwas mitgehen würden.
Tun sie aber leider nicht. Denn der True Metal Fan steht nun mal nicht auf
Punkrock, engstirnig wie er ist. – Traurig aber wahr. Ich für meinen Teil
hoffe, dass ich diese Band bei Gelegenheit noch mal live sehen kann, aber
bitte in einem anderen Umfeld.
http://www.v8wankers.de/
Aushängeschild
ist selbstredend Sängerin Veronica Freeman, die sich offensichtlich sehr
gekonnt in Szene zu setzen weiß, dank ihres stattlichen Vorbaus. Ich wette,
jeder männliche Besucher eines Benedictum Konzerts schaut zu allererst auf
diese verlockende Aussicht. Der Rest der Band sind der Vollständigkeit
halber -
Pete Wells,(git) Chris Shrum,(Bass)
Tony Dias,(keyb) Blacky Sanchez (Drums). Aber jene verschwinden fast schon in Bedeutungslosigkeit beim Anblick
ihrer Frontfrau (Anm. was nicht heißen soll, dass sie keine guten Musiker
sind) Aber wie nennt man so was auch? – Notwendiges Beiwerk um die Band
eine Band sein zu lassen.
Tatsache
ist, Veronica könnte ebenso
gut und nebenbei als Werbeträger für Beate Uhse fungieren mit ihrem Push
up BH und den Hairextensions. Ein lukratives
Zubrot wäre es allemal. Stimme hat sie auch, und zwar eine sehr
durchdringende, die fast schon unsere Gläser klingen lässt. Aber als Frau
im Heavy Metal muss man sich schließlich behaupten. Promoted
wird mit dieser Tour vor allem das neue und insgesamt zweite Album von
Benedictum names ‚Seasons Of Tragedy’. Aber auch hier gilt, wo soll
etwas beworben werden, wenn keiner da ist, der sich anwerben lässt. Und
auch die eigene Spontanität und der Enthusiasmus sinkt in den Keller, wenn
man vor so gähnender Kulisse seinen Metal raus kreischen muss. Aber Vertrag
ist Vertrag, und der muss eingehalten werden. Also bringen wir’s hinter
uns. Metalbrüder und Schwestern kennen schließlich keinen Schmerz. Und in
der heutigen Zeit muss man für diese Stilistik ohnehin um jeden Fan froh
sein, es sei denn man ist eine Kultband. Mein Ding sind Benedictum nicht
unbedingt, das geb’ ich ehrlich zu. Aber wie gesagt, der allgemeine Vibe
hier, trägt auch nicht unerheblich zu meinem musikalischen Mißfallen
mit bei.
http://www.benedictum.net/
Und ich muss sagen, rein vom visuellen Aspekt
her, haben sich die Damen recht gut gehalten. So dürften die drei
Urmitglieder der Band – Kim McAulife (Voc/Git), Enid Williams( Bass/Voc)
und Denise Dufort (Drums) doch schon um die runde 50 sein. Na ja, bis
vielleicht auf Mrs Dufort, die
zu ihrem Schlagzeug mehr hin gerollt als gegangen ist. Außerdem misst keine
der Ladies mehr als allerhöchstens 1,60 m an Körpergröße und die ist noch
durch Highheels so hin geschmuggelt. Aber gut, das spielt jetzt weniger eine
Rolle. Was Girlschool an physischer Präsenz missen lassen, das legen sie in
die Vorstellung hinein. Nur Gitarristin Jacky Chambers, die erst im Jahr
2000 für die ausgeschiedene Kelly Johnson dazu gestoßen war, macht die
jugendliche Ausnahme.
Das ganze Konzert ist übrigens auch der eben
genannten Kelly Johnson gewidmet, die im vergangenen Jahr nur allzu früh an
einer Krebserkrankung verstorben war. Ansonsten wird das Programm von alten
und neuen Songs bestimmt, ‚Demolition’ führt
die Schose an, und klar doch, auch hier will vor allem das neue Teil
‚Legacy’ vorgestellt werden. (Setlisten gibts den ganzen Abend keine) Aus nostalgischen Gründen hätte ich
eventuell noch gern das T-Rex Cover ‚20th Century Boy’ gehört, mit dem
Girlschool damals Anfang der 80er Jahre einen Hit landeten. Aber dem war
leider nicht so. – Beim Gesang wechseln sich Kim McAulife und Enid
Williams ab. Wobei die Stimme von Williams unglücklicherweise komplett
untergeht im provisorisch abgemischten Klang. Man spürt auch deutlich, dass
Girlschool nicht mit gewohntem Einsatz spielen und nicht so druckvoll wie
sonst, quasi mit halber Schaltung aufdrehen.
Und das ist eine Folge, ich wiederhole mich, - aufgrund der ärmlichen
Gegenresonanz seitens des Publikums in diesem kleinen Wohnzimmer hier, das
sich mit Sicherheit wesentlich besser für schwungvolle Rockdisco Nächte zum abrocken
eignet, als für so ein Trauerszenario, wie das hier. |
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