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Das trifft vor allem auf Frontmann und Sänger Sir Hannes zu, der mit schicker No-Hair Frisur, dezentem Zottelfell-Mantel, Blaulicht- Ohrgeschmeide und absoluter Grazilität sein Alterego präsentiert. Hach, ist das eine Augenweide, und natürlich auch Ohrenweide, versteht sich. Und irgendwie kommt mir dieser Brad Pitt für Psycho-Rock-Chicks irgendwie bekannt vor. Ja klar doch... ich erinnere mich noch gut an einen Auftritt einer Band namens ‚Phantoms Of The Future’ im allerersten Backstage Club in der Graubündner Straße hier in München Anfang der 90er Jahre. Mein Gott, was haben wir damals gelacht. Es war so urkomisch, dass sich dieses Konzert unweigerlich tief in mein Erinnerungsvermögen eingegraben hat. Nun, ich bin mir nicht sicher, ob Honigdieb jetzt die Fortsetzung der komischen Oper sein soll. Aber Sir Hannes ist immer noch derselbe wie damals, immer noch verrückt und urkomisch. (Anm. wo hast Du eigentlich Deinen Zwerg gelassen) Die Musik ist genauso ausgeflippt wie er selbst aber mit viel Ohrwurm Garantie. Der Höhepunkt erfolgt zum Schluss der ersten 3/4 Geisterstunde in Form von Pornostar. – Ich kann nur jedem raten: Kinder, schaut's Euch einmal an, wenn Ihr die Gelegenheit habt. Honigdieb sind einfach göttlich komisch-gut.....
http://www.honigdieb.de/ Mustasch kommen aus Schweden und feiern gerade ihr 10jähriges Jubiläum. Ralf Gyllenhammar, David Johanesson, Mats Hansson und Mats Johansson spielten ursprünglich als Punkband zusammen und nannten sich Grindstone. Aber jene hatte keinen Bestand und man trennte sich zwischenzeitlich um einige Jahre später, also 1998, wieder zusammen zu kommen. Mustasch war geboren, und aus dem einstigen Punk ist sogenannter Stonerrock geworden. Bislang können die Schweden auf 2 Eps, 4 Studioalben und eine Best of... Scheibe zurück blicken. Der Sound ist satt und schwer und enthält so einige Elemente aus den 70er Jahren. Aber die Darstellungsweise ist modern und auf das Jetzt und Heute abgestimmt. In ihrer Heimat Schweden sind schon fast so was wie Superstars, sind sie doch dort zur besten Hard- & Heavyband des Landes gewählt worden, noch vor Dark Tranquility und dergleichen. Zudem übt sich Sänger Ralf Gyllenhammar zwischen den Songs in seinen Deutschkenntnissen, die zwar beachtlich, aber etwas durch den Fleischwolf gemixt sind. Aber in dem Fall ist das egal und im Gegenteil sogar noch ein zusätzlicher Amusement Faktor. Prost zudem mit einem bayrischen Bierchen, das ihm sichtlich zu munden scheint. Nein, man kann sich nicht beschweren. Auch wenn dieser stampfende Rock, den Mustasch fabrizieren, nicht in den allgemeinen Tenor der restlichen Mitwirkenden passt, wie eingangs schon erwähnt, so findet er durchaus Gefallen. Und wenn uns diese Band irgendwann wieder beehrt, dann bin ich sicherlich wieder mit von der Partie...
Die Apokalyptischen Reiter, brauche ich, glaube ich, nicht weiter zu beschreiben. Denn diese Truppe rund um
Daniel ‚Fuchs’ Täumel hat sich bereits tief eingegraben ins Lexikon
deutschsprachiger Rockkapitel. Blickfang ist neben Fuchs aber auch noch
Dr.Pest, der seine Keyboard Pausen damit verbringt, schaukelnd die
Peitsche zu schwingen, das Ganze natürlich im stilgerechten Sado Maso
Outfit. Ab und zu lässt er sich auch herab von der Empore, um die Kiddies
in den ersten Reihen zu läutern. Sehr fotogen der Spuk hier und äußerst
abwechslungsreich. Zu alledem würde jetzt eine Pyroshow gut passen. Aber
ich vermute mal, da haben unsere berühmt-berüchtigten Stadtväter wieder
mal ein schwergewichtiges Wörtchen mitzureden. Und das tun sie auch fleißig
in negativem Sinn. Also vermute ich, hat man es diesmal gar nicht erst
probiert....
Die Apokalyptischen Reiter suchen den Kontakt zum Publikum, und das nicht
nur in Konversation, sondern genauso in phyisch-aktiver Form, indem Fans auf
die Bühne gebeten werden, um den Fegefeuer-Tanz mitzuspringen. Auch Sir
Hannes von Honigdieb hält zum Finale noch mal kräftig mit. Und 500 Fans
hier im Backstage Werk stehen fast Kopf vor lauter Vergnüglichkeit. Der
anfängliche zügige Trab hat sich zu einem noch flotteren Galopp
entwickelt und wiehert sich gegenseitig in immer noch höhere Gefilde. Das
hier ist wirklich gute Unterhaltung mit brachialem Sound, aber stets mit
einer Prise Humor gewürzt. |
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