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Okay, jetzt hamma sie da, die legitimen Nachfolger von AC/DC, die eventuell irgendwann die Stellung halten werden, wenn die Originale in Pension gegangen sind. Aber gut, dass das noch lange nicht der Fall sein wird, haben Angus und Co gerade erst bewiesen mit dem neuen Album und der ausverkauften Welttournee der Superlative. – Also begnügen sich Joel O’Keefe (Voc/Git), Bruder Ryan O’Keefe (Drums, David Roads (Git) und Justin Street (Bass) vorläufig mit dem Ruf eines jungen, neuen Clons der Kultlegende, die übrigens, genauso wie ihre Vorbilder aus Australien stammen. 2004 erschien der Erstling ‚Ready To Rock’ und im vergangenen Jahr der Nachfolger ‚Runnin’ Wild’. Und jetzt starten Airbourne richtig durch. Nicht nur als derzeitiger Supportact der Toten Hosen, sondern auch mit so einigen Soloshows zeigen uns die Brüder, dass sie nicht als AC/DC Coverband gesehen werden wollen, sondern dass sie durchaus eine gewisse Eigenständigkeit besitzen. Und meine Herren.... das tun sie weiß Gott... Sagen wir mal so. Das ganze Inferno hier steht und fällt mit dem Frontmann Joel O’Keefe, der sich von der ersten Minute weg so verausgabt, als gelte es, den Mount Everest barfuss im Dauersprint und mit neuem Geschwindigkeitsrekord zu erklimmen. Was mich immer wieder fasziniert, ist die Tatsache, wenn sich jemand physisch so verausgabt und trotzdem noch astreine Leads auf seinem 6-Saiter fabriziert. Da fragt man sich jedes Mal, - wie macht der das nur... Aber er macht’s, und wie... !!! In der Tat bewegt sich dieses spindeldürre Manschgerl mit so einem rasanten Speed, dass ich während der ersten drei Songs wirklich Probleme bekomme, ihn halbwegs scharf im Bild festzufrieren. Erschwerend kommt wieder mal das viel zu grelle Scheinwerferlicht hier im Backstage Werk dazu. Wie sage ich immer: zuwenig Licht ist nix, aber zuviel auch nicht, vor allem wenn der Großteil von hinten kommt.
Die restlichen Bandmembers mögen zwar durchaus gute Musiker sein, verausgaben sich ebenfalls bis Nahe an den Herzinfarkt, aber im Grunde genommen stellen sie nur das notwendige Beiwerk dar und vernebeln im Schatten von Bon Scotts Reinkarnation. Und dieser wiederum lässt uns keine Sekunde zum verschnaufen. Bei Airbourne gibt’s keine Balladen, sondern nur einen schwungvollen, fetzigen Reißer nach dem anderen. Und irgendwann taucht Joel, wie von Geisterhand transferiert, im hinteren Bereich des Venues auf, um auch den, dort postierten, Fans, mal ganz nahe zu sein. Die Show selbst dauert knappe 80 Minuten.
Aber bei dieser schweißtreibenden, überdimensionalen Anstrengung wäre
ein mehr nur ein Risiko zum Kreislaufkollaps. Und sogar wir im Publikum
leiden glücklich, benommen und zufrieden unter
Dehydration,
absoluter Erschöpfung und
absolutem Begeisterungstaumel. |
Alle Clips live in
München |