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... und wird die Welt auch noch so alt, der Mensch er bleibt ein Kind. Zerpflückt sein Spielzeug mit Gewalt, wie eben Kinder sind. Ist alles erst in klein zerhackt und nichts mehr zu verderben, dann sucht er wieder neubeglückt, und spielt dann mit den Scherben....... So und nicht anders is’ es, wenngleich auch in immer anders schillernden Fassetten. Ums einfacher auseinander zu dividieren und verständlich zu machen... Grave Digger gehören zu den dienstältesten, deutschen Heavy Metal – Haus und Hof Kapellen und feiern im nächsten Jahr ihr 30jähriges Jubiläum. Heissa, wie die Zeit vergeht, kann man da nur juchzen...und irgendwie doch viel zu schnell, möchte man meinen. Aber der Wecker ist musikalisch mitnichten stehen geblieben mit tonnenweise Spielz.... äh sorry, Musik, die die Rheinländer im Laufe der Dekaden so kreiert und eben zerpflückt und sich immer wieder neu erfunden haben. Dies bitte aber, ohne jemals ihrer Linie untreu geworden zu sein. Allerdings sind die, im obigen Sprichwort erwähnten, Scherben in dem Fall keineswegs als negativ zu bewerten. Nennen wir es eher Erfahrungswerte die immer wieder aufs Neue verzockt werden, um daraus den roten Faden stilistisch, aber dennoch anders, zu verlängern und weiter zu spinnen. Eine der letzten gestrickten Maschen nennt sich ‚Pray’ und erschien im vergangenen Herbst. Aber Betschwestern sind wir deshalb noch lange keine. Im Gegenteil, es scheint eher, als ob Ober-Buddelmeister Boltenthal sowas wie einen Jungbrunnen gepachtet hat und lediglich ein dezenter Silberschimmer auf seinem Haupthaar davon zeugt, dass er keine 21 mehr ist. Aber was soll’s, solange die Motorik, die Fitness, und vor allem die innere Einstellung stimmt, simma nach wie vor 25 und spielen von Monopoli bis zum Gesangstroubadur in hohem F bis zum tiefen C solange, bis...... nun bis eben wieder ein paar, durch den Fleischwolf gedrehte, Kleinteile wieder aufgebaut und in exotischer Vielfalt neu kreiert werden können. Eine sich immer
wiederholende Frischzellenkur nennt man so was. Und jawohl, was die
Rolling Stones können, können wir noch lange in Bezug auf
altersbedingtes De Ja Vu. Aber ich würd’ mal sagen, in ca. 15 Jahren
reden wir dann noch mal über das Ganze. Galgenfrist nennt man so
was.... Aber halt, - ob das jetzt auch nur irgendwas mit dem neuen Album
‚Ballads Of A Hangman’ zu tun hat, bezweifle ich mal. Aber es reicht, um von den schottischen
Nessi Abkömmlingen noch einen wagen Eindruck zu erhaschen. Um genau zu
sein, sind die Youngsters weniger in den Highlands von Loch Ness
beheimatet, als vielmehr in der hübschen, kleinen Hafenstadt Perth, von
wo aus sie mit aller Vehemenz versuchen, als Piraten der Kari....
Schmarrn, - der Nordsee, ihren Schlachtruf zu verteidigen. Und jener
nennt sich passend dazu: ‚True Scottish Pirate Metal’. Unsere schottischen Freibeuter von Alestorm hier haben ihm jedenfalls ihr Erstlingswerk gewidmet. Und die folkloristischen Einflüsse (Highlander Art) lassen sich keinesfalls überhören. Mit viel Säbelgerassel wird die Front in der Backstage Halle geentert und, was soll ich sagen? – auch umgehend erobert. Eine musikalische Kanonenkugel schießt die nächste ab, ohne dabei an Speed zu verlieren, und sämtliche Matrosen und Smutjes im Münchner Heavy Metal Publikum schälen sich aus ihrer Kutten-Kartoffelhaut und frittieren sich gegenseitig zu Erdäpfelpüree. Sehr schön, so soll’s sein. Und was besseres als so eine Kaperung der Backstage Frigatte, wie grade eben, kann sich Captain Blei und seine Bounty- Alestorm Crew gar nimmer wünschen. Respekt, die Schlacht ist in 45 Minuten durchaus gewonnen, und Jolly Roger hisst wieder die Segel zur Weiterfahrt. Ich für meinen Teil, könnte mir gut vorstellen, dass wir in absehbarer Zeit noch mehr von unseren schottischen Metal Freibeutern zu hören bekommen. Ahoi und wohl bekomm’s.....
http://www.alestorm.net Und deshalb nehme
ich auch umgehend die Humpel-Motorik wieder zurück. Hier ist nämlich
offensichtlich noch kein Melissengeist, Biovital, Granufink oder Viagra
von Nöten. (Anm. wozu mir bei letzteren beiden die Kenntnis fehlt
:-))
Man kann ja schließlich nicht in alles, äh jeden hinein schauen. Aber
abgesehen davon, fehlt es an rein gar keinem Zacken in der Krone. Wir
geben uns jugendlich agil und bewegen uns da oben so cool, schwungvoll
und voller Hingabe, als ob man eben mal schnell von Kölle zu Fuß nach
Minga gewackelt wäre und das ganz ohne Krückstock oder Gehwagen. Alle
Achtung meine sehr verehrten Herrschaften, da bleibt der Kamillentee in
der Schublade, und die Hangman Philosophie lässt das Gebiss klappern,
und wie!!!! Aber wen wunderts bei soviel grazil-zierlicher Figürlichkeit,
- was Manni??!!! Übrigens, der Gentleman mit dem schönsten Vornamen,
den die deutsche Sprache zu bieten hat... so gibt Ober-Golden-Boy Chris
Boltenthal jedenfalls zu bedenken.
It’s Showtime für jung gebliebene
Leistungssportler, Schwanenseetänzer, Rheumatiker und Rollstuhlfahrer
hier im Metal-Mausoleum. Oh Verzeihung, der Metal Nachwuchs sei natürlich
auch erwähnt . Denn bei Gravediggers herzlich, musikalischem
Blumenstrauß vergisst so ziemlich jeder Regenwurm hier sein persönliches
Gebrechen und ist, bzw. wird wieder zu Tarzan, Jane - und Superman. Der
sogenannte True Metal (Anm. ich lehne diesen Begriff immer noch ab, also
nennen wir es: Kaiserjäger
Marschmusik für Headbanger), streut uns Calgon ins verkalkte Trommelfell
und sorgt dank Citrussäure für mehr Schmierkraft in den morschen Sprunggelenken. Und da Saures bekanntlich lustig macht, schließt sich
der Kreis der Kettenreaktion zu einem kräftigen Aloha vom
Zentralfriedhof, dessen Umfang an wohnlichen Grabstätten noch endlos
weitere Möglichkeit zum umpflügen bietet.
Die Silent Revolution ruft
zum last Supper auf, (Lätzchen bitte nicht vergessen)
und in der Valhalla wird mit dem Excalibur gerasselt. (mit
Vorsicht aufs künstliche Hüftgelenk, versteht sich)
Die Rebellion des Reapers predigt, dass es noch lange zu keinem
Heavy Metal Breakdown kommt, auf Grund von Alzheimer, Parkinson, Gicht
oder anderweitiger jugendlicher Ignoranz . Einziges Manko, sind die, auf
der, deutlich – ohne Lupe – lesbaren, 19 Gebote Liste, angegebenen
Pyros, deren Nichtpräsenz zur größten Wahrscheinlichkeit wieder mal
der Entscheidung unserer örtlichen Authoritäten zuzuschreiben sind.
Abgesehen davon hat sich die Basstrommel mit den Snares verschworen, was
den sonst üblichen Kaffeeklatsch
mit Schwarzwälder Kirsch-Schuss betrifft,
ganz nach dem Rezept von Onkel Stefan.(Anm: wo warst Du eigentlich dann
später?) Aber dies wird großzügig übersehen, denn unsere Golden Boys
des Heavy Metals, samt Silberlocke, Balu, Klein Adlerauge, Long John und
nicht zu vergessen das sechste neue Gummirad am Rock’n’Roll Rolls
Royce, gravediggern auch so
bis, fast zum Fieber messen. Und die Ofenbank ist in
null-Komma-gar-nichts - so heiß, dass man weiß Gott keine Wärmflasche
mehr benötigt.
Das war’s wieder mit der (fast) alljährlichen Schmusestunde für die,
schätzungsweise 350 bayrischen Nostalgiker fröhlicher Hardrock Arien
in unserer guten Stube hier. Und jetzt verkrümeln wir uns ganz schnell
ins Heiabettchen, denn wie
allseits bekannt ist, benötigen gerade rüstige Senioren besonders viel
Schönheitsschlaf, damit sie auch für die nächsten 15 Jahren so fit,
fidel und quietschlebendig bleiben wie eben grade jetzt, und sich
weiterhin so mancher jugendliche Grünschnabel eine Beinprothese absägen
kann. Hochprozentiges Schmieröl miteinbegriffen..... Prost!
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