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Heilandsakra, seit
heute weiß ich, - das kann ich auch… Ich meine, in einer Band
spielen. Warum, - dazu komme ich später. Jene haben nicht viel
später als der Headliner ihre Sporen ausgefahren und weisen, mit dem,
im letzten Jahr, erschienen Album ‚Icarus’ auch schon ihr fünftes
Teil vor. Nur mit dem Bekanntheitsgrad und den Auszeichnungen hapert es
noch ein wenig. Diablo das
sind Sänger Rainer Nygård, Gitarrist Marko „Kuula“ Utriainen,
Schlagzeuger Heikki Malmberg und Bassist Aadolf Virtanen. Letzterer ist
der Einzige, der es seit der Bandgründung bis heute ausgehalten hat.
Diese Teufelstruppe hat sich dem sogenannten Bay Aria Thrashmetal
verschrieben und bezieht ihre Einflüsse aus Metallica, Testament und
Slayer. Und das ist stellen weise auch nicht zu überhören. Übrigens,
jedes Album von Diablo enthält einen selbstgeschriebenen Song, dessen
Titel von einem Coroner-Lied übernommen wurde. Auf diese Art und Weise
zollt die Band ihren großen Vorbildern Tribut. Eine weitere Tradition
ist das Abdrucken des Chuck Schuldiner-Zitats „Let the metal flow“
in den Booklets der Diabloalben.
Sämtliche Musik und
Texte werden von den Gitarristen Rainer Nygård und Marko Utriainen
geschrieben. Und ich muss gestehen, diese Band ist gar nicht so ohne.
Die beiden eben genannten Namen gehören zu, tatsächlich hervorragenden,
Instrumentalisten, die sich gegenseitig nichts schenken. Und Sänger
Rainer unterstreicht das mit seinem kraftvollem Organ. Lediglich die
Bewegung da oben ist etwas statisch, was allerdings für mich als
Fotograf eher von Vorteil ist. Nun gut, 30 Minuten sind leider nur allzu
schnell um, und schon ist der Zauber wieder vorbei. Und es muss Platz
gemacht werden für die Nummer Zwei in dem Reigen all dieser Gute Laune
Bands. (Setliste war leider keine zu ergattern) Ja, aber hallo, da
rupfen sich die Hühner, und Opa entsteigt der Familiengruft, um zu
eruieren, was es mit dem fröhlich-lockeren
Gezwitscher dieser Gentlemen aus Buffalo auf sich hat. Gott sei
Dank wusste ich im Vorfeld, was da auf mich zukommt, dank einstiger
Erfahrungswerte. Und so versuche ich die Tanzmusikkapelle mit, wie soll
ich sagen, Humor zu nehmen. Vom einstigen Original Line up ist ohnehin
nur noch Bassist Alex Webster und Drummer Paul Mazurkiewicz mit von der Partie. Der Rest wurde im
Laufe der Zeit erneuert. Was die Frontnachtigal betrifft, war jenes
Unterfangen allerdings ein grober Einschnitt in Cannibal Corpses
Stilistik. Denn keiner konnte schöner brummeln als, hab ihn selig, -
Chris Barnes. Und der war auch das Markenzeichen der Kings of Death
Metal mit seinem einzigartigen Geschnorre. Leider entschloss er sich
1995 etwas softere (so fern man das als solches bezeichnen kann) Wege zu
gehen und widmete sich lieber dem Projekt Six Feet Under. George Fisher
verließ dafür seine Band Montrosity, und schon landete Cannibal Corpse
als erste Death Metal Band in den angesehenen Billboard Charts.
Halleluja, wär hätte das gedacht. Aber das hat nichts an dem Umstand
geändert, dass auf Grund ihrer aggressiven Texte Auftritte und Alben
der Band in mehreren Staaten zum Teil oder komplett nach wie vor
verboten sind. Seit zwei Jahren haben
sie aber zumindest hier in Deutschland Narrenfreiheit und dürfen
spielen, was ihr Herz begehrt. Nun, was die aggressiven Texte angeht, -
seien wir doch mal ehrlich, die Jungs können da oben doch ohnehin
singen was sie wollen. Ob das jetzt von Zombies, Jack The Ripper oder
dem Leben und Sterben von Maikäfern handelt. Denn, und da gehe ich jede
Wette ein....von den anwesenden 1.000 Schäflein hier, hat mit
Sicherheit kein Einziger auch nur eine Silbe von dem verstanden, was Sir
George da oben von sich gegeben hat. Und nur am Rande erwähnt sein, im
Gegensatz zum Namen der Band, sind hier so einige Apostel strengste
Vegetarier. Wär hätte das gedacht. Aber bei alledem
beantstande ich dennoch am meisten, die nichtvorhandene Beleuchtung, die
die Akteure da oben gerade noch schemenhaft als Silhouette aus dem
Nirvana hervor treten lassen. Ich habe selten so geflucht, muss ich
gestehen und verstehe aber andererseits umgehend, dass sich ansonsten
keiner außer mir da heute Abend in den Graben getraut hat. http://www.cannibalcorpse.net/ So, und last but not
least, verbaggern noch unsere Stars des Abends den abgestandenen Qualm
hier drinnen und geben ihm noch mal so richtigen Zunder. Children of
Bodom sind nicht ganz so extrem wie die Vorgänger, nicht ganz so hart
und nicht ganz so unverständlich. Klar doch, sonst könnte man nicht
das, fast schon lieb gewonnene, fuck fuck fuck aus Alexis Ansagen heraus
filtern. - Was bei all den
Supportslot, bei denen ich die Band schon live erlebt habe, nicht so
aufgefallen ist, jetzt aber dafür umso mehr, ist der Umstand, dass dies
hier fast ein Alleingang des schmächtigen Bürschlein am Rohr ist. Aber
nein, er ist tatsächlich schon 30 Lenze alt, auch wenn er eher wie 21
wirkt. Macht aber nix, denn sein Selbstbewusstsein und das riesengroße
Ego, dass er da oben raus hängen lässt, spricht für sich. Höhepunkt
einer Children Of Bodom Show ist das übliche Duett von Gitarre und
Keyboard. Auch wenn letzteres irgendwie einmal wie eine Gitarre klingt.
How come? Und auch wenn ihnen
hierzlande nicht ganz so viele Fans zujubeln wie zuletzt auf der
Gianttour in den Staaten, so kniet sich die Band, vor allem aber Alexi
mit aller Kraft hinein in den Zauber. Und das durchwegs junge
Metal-Publikum (meist mit kurzen Haaren und allenfalls einem bedruckten
T-Shirt am Leib) dankt es der Band mit Euphorie und deutlich sicht- und
hörbarer Zuneigung. Zu den Songs selbst kann ich nur sagen, dass vor
allem Blooddrunk zum Zuge kommt. Klar doch, man will
schließlich auch was verkaufen. Und auch bei dieser Scheibe, wie bei
all den anderen vorhergehenden, gibt’s wieder einen Track der den
Begriff Bodom enthält. (siehe Setliste) Stilistisch wollen sich die
Children of Bodom nicht einordnen lassen. Alexi
meinte einmal: “To me, it’s just metal and that’s it. It’s not
black metal, it’s not death metal, it’s not thrash, it’s just
metal.” Und dabei sollte man es auch belassen. Aber man kann
sagen was man will, die Musik der Band hat Struktur und eine klare Linie
mit einer Melodie. |
Einige Aftershow
Schnappschüsse gibts im Diary |