|
|
|
Die Band wurde von Gitarrist Yüksel Unutmaz in Katarinenholm 1994 gegründet. Allerdings hat er seitdem bereits zwei Mal das komplette Line up der Truppe auf den Kopf gestellt, das letzte Mal erst im vergangenen Jahr. Und jetzt heißt der Sänger Blade, ferner ist da noch Bassist Alex und Drummer Zteff. Mit ihnen und unter den Fittichen von Star Produzent Michael Wagener spielte er das Album ‚World Domination’ ein. Und genau das, stellen wir auf dieser Tour hier vor. – Pardon, eigentlich wollte die Band das schon früher tun als Support von Vince Neil. Aber das ging ja bekanntlich, dank Mr. Neils, gründlich in die Hosen. Aber egal, jetzt haben wir Fatal Smile hier. Und die Schweden bemühen sich redlich unter gedrosselten Licht- und Soundverhältnissen ihr Bestes zu geben. Sie haben sich der Glamrock Variante verschrieben, was schon am visuellen Aspekt deutlich ersichtlich ist und ich fühle mich augenblicklich zurückversetzt ins Jahr 1988 oder sogar etwas früher, wenn ich mir das Image da oben so ansehe.
Sie sind spontan, rocken wie’d Sau, aber..... dank einiger unschönen Rückkoppelungen wird sozusagen leider so einiges versaut. Und zwar in einer Intensität, dass mir die Band schon richtiggehend leid tut. Entschuldigt wird das hinterher vom Gitarristen mit einem verkürzten Soundcheck, der eigentlich keiner war, dank Zeitmangel. Wie auch immer, wenn ich’s nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, das hier ist ansich schmissiger Sleazerock, zwar schon 100 Mal dagewesen, aber es rockt. Trotzdem hätte man sich diesen Auftritt schenken können. Allerdings denke ich, man sollte Fatal Smile dafür nicht verurteilen und ihnen eine weitere Chance einräumen, wenn sich diese wieder einmal ergeben sollte. http://www.fatalsmile.com/ Und man kann kann das Ganze auch noch als ein, Fast-Familien-Unternehmen bezeichnen. Denn Bruder Chris (Gitarre, Backing Vocals) und Schwester Dodo (Keyboards, Backing Vocals) sind auch mit von der Partie. Scheint also eine wirklich musikalische Familie zu sein. Ergänzt wird der Clan noch durch Ecki Singer (Voc), Uli Holzermer (Leadgit) und Bassist Daniel Saffer. ‚The Inner Demon’ heißt der erste Longplayer, und den präsentieren uns Silverlane hier und heute live on Stage. Stilistisch gehen sie in die True-Metal, bzw. Powerrock Ecke mit bombastischen Epen und symphonischen Anleihen, so in etwa in der Form wie Kamelot oder Avantasia aber durchaus mit einer Portion Eigenständigkeit.
Auch hier, wie so manches Mal in letzter Zeit, gefällt mir vor allem der Leadgitarrist Uli Holzermer besonders gut. Sänger Ecki sieht zwar aus wie ein Glamrocker mit seinem extravaganten Haarstil, ist es aber beileibe nicht. Und er ist unabstreitbar der Mittelpunkt da oben, während sich der eigentliche Star der Gruppe, Simon Michael deutlich zurück hält, und auch nicht mit hervorgehobenen Drumsolo zeigen will, - hey ich bins.... Und das macht die Sache umso sympathischer. Angenommen werden die Franken hier in München vom Publikum übrigens sehr gut. Und so mancher stürmt hinterher zum Merch Stand, um sich mit Silverlane Produkten einzudecken. Zugegeben,
mein persönliches Ding ist es nicht, aber als Journalist muss man die
Dinge ja neutral sehen. Und so kann ich nur sagen: Respekt, das könnte
irgendwann noch richtig funken in der Hardrock Maschinerie.
Halleluja, da tanzt das Trommelfell Samba Pa Ti und fordert umgehend Schmerzensgeld für willkürliche Vergewaltigung. Und auch die Pyroshow hat’s insich in jeder Beziehung. Alle Achtung, wer hätte das gedacht, das so was in München noch möglich ist. Aber es ist, und das gerade just in diesem Augenblick , wenn die Monsterrocker auf die Bühne wackeln. Die Kostüme sind immer noch die selben im Großen und Ganzen, und die Finnen schwitzen nach wie vor mindestens 30 Liter Wasser raus unter der zweiten Haut. Die Show ist allerdings noch exzessiver geworden mit leicht veränderten Horror Einlagen. Wie wir alle wissen, setzen Lordi auf eingängige
Poprock Melodien, interpretiert mit einer Rockgitarre und ebenso
schnarrender Stimme. Und irgendwie passt das alles nicht wirklich
zusammen. Hab ich damals schon so empfunden. Der Vergleich zu den Urvätern
von Gwar steht seit Anbeginn von Lordis Karriere im Raum. Nur im
Gegensatz zu den finnischen Kollegen sind Gwar wirklich böse, die Show
ist heftig und die Musik ist noch böser und noch aggressiver.
Wahrscheinlich war ihnen deshalb auch nie der ganz große Wurf vergönnt
in den letzten 25 Jahren. Lordi hingegen wirken trotz der Maskerade und
ihrer Show irgendwie, wie soll ich es beschreiben?, - brav. Dabei haben Fatal Smile im Vorfeld noch betont, dass
die Finnen sie am Vorabend glatt unter den Tisch gesoffen
hätten. Aber das ist ja nichts neues bei den Skandinaviern.
Trotzdem, wie schon vorhin geflüstert, passt das Image irgendwie nicht zum allgemeinen Tenor. Schwer
zu beschreiben, ich weiß. Vielleicht bin ich da auch etwas beeinflusst,
weil ich die Burschen vorher und ohne Maske kennen gelernt und mir ein persönliches
Bild gemacht habe. Das Intro und der erste Song darf übrigens nicht geknipst werden im überdimensional, großen Fotograben wegen des Feuerzaubers, und wir müssen uns mit Track 2 und 3 begnügen, um die Horror-Picture Show einzufrieren.
Später
postiere ich mich wohlweislich neben den netten Herrn, der die
Pyrotechnik bedient. Und sobald seine beiden Zeigefinger auf zwei ganz
bestimmte Knöpfe zielen, heißt es Ohren zuhalten, so gut wie es nur
geht, damit aus dem Mittelohr Samba keine Zuckerwatte entsteht. Denn das
hier grenzt fast schon an Körperverletzung, und ich bin nun wirklich so
einiges an Dezibel Explosionen gewöhnt.
Nun
gut, als Gesamtfazit lässt sich zusammenfassen: es ist
durchschnittlich, nette Unterhaltung, viel fürs Auge, weniger fürs
Ohr, vor allem dank der Knalleffekte. Abgesehen davon ist das, wie schon
damals, 0 8 15
Pop-Rock’n’Roll ohne größere Ansprüche und zum 100%igen Mitsingen
geeignet. Und seien wir mal ehrlich, dass diese Band damals den
Eurovisions Contest gewonnen hat, war zum Großteil, und vor allem, ein
Aufschrei der gesamten europäischen Hardrock Gemeinde, dass auch diese
Stilistik in dem Wettbewerb ein für allemal berücksichtigt wird. Ob da jetzt
Lordi oder irgendeine andere Rockband mitgemacht hätte, war
wahrscheinlich zweitrangig. Nur noch einmal, - gelingt dieser Kraftakt sicherlich nicht. Und es fragt sich, wie lange
Lordi von diesem Erfolg noch zehren können. Die Tendenzen sehen leider
nicht so rosig aus, dafür spricht schon die deutlich niedrigere
Resonanz aufs neue Album und die Besucherzahlen dieser Tour. |
|
|
Einige Backstage Shots
gibts im Diary |