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Na, da hamma sie wieder unsere schwedischen Power Metaller, die nun mehr seit 16 Jahren durch die Hardrock Landschaften unseres Globus geistern. Und seit deren letzten Besuch in Germany hat sich zwar stilistisch nichts wesentliches verändert, dafür aber umso mehr, was das Knistern im Gebälk bzw. im Line up angeht. Und selbstverständlich gibt es auch wieder ein neues Scheibchen zu bestaunen, das sich da ‚No Sacrifice, No Victory’ nennt. Okay, da erzähle ich Euch jetzt nichts neues, denn jeder Freund musischer Künste, der Hammerfall zu seinen Favoriten zählt, weiß Bescheid bzgl. Konstellation und musikalischen Neuheiten. Aber vielleicht ist der Umstand noch nicht so aktuell, dass Gitarrist Oskar Dronjak sich von pechschwarz auf mittelblond verlegt hat und heute weniger Graf Dracula, als vielmehr Jung Siegfried gleicht. Auch die allgemeine Kostümierung hat sich im Laufe der Jahre etwas kommerzialisiert, und nur noch einige wenige Accessoires erinnern an das eigentliche Image, mit dem sich Hammerfall vor einigen Jahren profiliert haben. Na ja, man wird ja schließlich nicht jünger. Und heute legen Frontmann Joacim Cans, Oskarchen, Schlagzeuger Anders Johannson, sowie die Neuzugänge, Gitarrist Pontus Norgren (Ex-Poodles) und Bassist Frederick Larsson mehr Wert auf die Musik und erst in zweiter Linie auf die Imagepflege. Letztere hat man auch gar nicht mehr so nötig. Man verlässt sich auf seinen soliden Ruf und baut darauf, dass die Fans seit dem letzten Mal treu geblieben sind. Sind sie auch, und unsere Backstage Werk ist sehr gut gefüllt, wenngleich auch nicht ausverkauft. Das Ergebnis sind ca. 1.000 Münchner Fans und ein paar zerquetschte vom Umland, die gekommen sind, um einmal mehr ein Dejavu – back to the Eighties Metal erleben wollen. Und jenes bekommen sie gleich im Dreifach Paket. Bullet, ebenfalls aus dem Land, wo Ikea zu Hause ist, habe ich noch lebhaft in Erinnerung, und das sogar äußert positiv. Die Boys servieren uns zwar nix inoativ neues, aber das was sie da machen hat Hand und Fuß. Sie lehnen sich an die alten AC/DC an, ohne aber als Kopie der Legende zu wirken. Gegründet 2001, haben sie erst 2006 ihr erstes Album „Heading for the Top“ heraus gebracht, das sowohl Chartpositionierung als auch herausragende Kritiken überall einheimsen konnte. 2008 erschien der Nachfolger „Bite The Bullet“, Vorher, dazwischen und auch hinterher, hieß und heißt es, touren was der Allerwerteste aushält. Denn es geht nichts über viel Praxis, um den eigenen Marktwert zu erhöhen. Und der hat mit Sicherheit heute Abend einen neuen Höchststand erzielt. Obwohl Bullet hier die undankbare Funktion des Openers inne haben, verstehen sie es vorzüglich, das Publikum, schon zu diesem frühen Zeitpunkt aufzumöbeln – alle Achtung, das gelingt nicht vielen Künstlern in jener Position, wohl aber Bullet. Und so mancher Hammerfall Jünger wird umgehend auch noch zum Bullet Fan.
http//www.myspace.com/bulletsweden 4 Alben zieren den bandeigenen Katalog, davon ist ‚The Art Of War’ der bislang letzte Release. Sänger Joakim Brodén erinnert mich ein wenig an den jungen Graham Bonnet im Rainbow Videoclip zu ‚Since You’ve Been Gone’, na ja, zumindest entfernt. Er fällt eindeutig aus der Reihe mit seinem extravaganten Look und auch die Stimme sticht durch ein sehr raues Timbre heraus. Übrigens wusstet Ihr, dass der Name „Sabaton“ einen Schuh bezeichnet, der im Mittelalter als Teil einer Rüstung getragen wurde? Keine Angst, deshalb widmen sich diese Jungs noch lange nicht der Dudelsack Philosophie. Ihre Mucke ist ebenfalls in die Kategorie Power Metal einzuordnen, wobei die Band einen wesentlich moderneren Touch als Bullet vorher besitzen. Die Song-Thematik befasst
sich vorwiegend mit dem Thema Krieg. Jedoch weist die Band alle Vorwürde
von sich ab, dass sie den Krieg glorifizieren würden, sondern begründet
ihre Vorgehensweise mit – Geschichten erzählen. Nun, wie auch immer man
das auslegt. Wie ich schon des öfteren in Konzertkritiken von Heavy Metal
Bands angemerkt habe, wird bei einer Live-Performance ohnehin kaum ein
Wort verstanden, von dem was da gesungen wird. Hauptsache es rockt und der
Rhythmus stimmt. Und das tut es, genauso wie bei Bullet so jetzt auch bei
Sabaton. Hier geht die Post ab, der Laden flippt aus, und Hammerfall hätten sich für diese Tour keine besseren
Supportacts wünschen können als Bullet und Sabaton.
Nach dem Motto: sie kommen,
spielen und siegen, und das mit einem sinnbildlichen Paukenschlag. Wenn
die Menge vorher schon Kopf gestanden ist bei den beiden Vorreitern, so
schlagen sie spätestens jetzt einen Purzelbaum vor lauter Begeisterung. Lediglich die Pyroeffekte, die eigentlich Gang und Gebe in der Band Show sind, verschwinden hier in München regelmäßig von der Setliste . Aber man lebt ja schließlich nicht hinterm Mond und will den Leuten zusätzlich zur Musik und deren attraktiven Performern noch etwas bieten. Und so bedient man sich anstatt des ehemaligen Feuerzaubers, nunmehr einer imposanten Laserprojektion, die vor allem beim Song 'Last Man Standing' zur Geltung kommt. Hübsch anzuschauen und Eindruck schindend, unterstreicht es Hammerfalls Power Symphonien.
Zwischendurch gedenkt Goldlocke Oskar den 15 Opfern des schrecklichen
Amoklaufs eines 17jährigen Jugendlichen an einer Schule in Baden Würtemberg,
just am heutigen Tag passiert. Und er widmet ihnen einen Song. Respekt, -Hammerfall wissen was sich gehört.
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Alle Clips live in
München |