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Fakt ist, Pestilence
haben anno dazumal wesentlich zur Festigung des Death Metals im Genre mit
beigetragen. Und dieses anno dazumal ist mitnichten nur 15 Jahre her,
sondern noch mal 10 weitere Lenze eher. Das war 1985, als der Death Metal
noch in seinen Kinderschuhen steckte. Halleluja, war das zu jener Zeit ein
Aufruhr, als jene Musikrichtung sich zu etablieren begann. Und wir wurden
von unseren Eltern und Großeltern nahezu gelyncht fürs anhören dieser
zartbesaiteten Muse. Gott sei Dank hatte ich damals bereits meine Volljährigkeit
schon seit einigen Jahren erreicht gehabt und genoss deshalb sämtliche
Privilegien und Freiheiten mich auch im Sog des sonnigen Gemüts von Death
Metal und Co. zu sonnen. Aber gut, dafür simma´ jetzt ja schließlich da. Und zum heiteren Warm-Up kredenzen uns ‚The New Dominion’, ebenfalls aus der Tulpen- und Tilburger Republik, ihren fröhlichen 7/8 Takt in zig verkreuzten Variationen. Sänger Bart (nein, nicht der von den Simpsons) zeigt stolz seine Muckis und erinnert im entfernten an einen Klon von Dolph Lundgren. 2006 gegründet, veröffentlichten die Gebröder vor Kurzem ihr erstes Studioalbum namens '...and kindling deadly slumber'. Nun gut, ich muss gestehen, ich habe 1) das halbe Set veruntreut, und 2) hört sich das Ganze in meinen Lauschern denn doch etwas gewöhnungsbedürftig an. Aber gut, seht und hört am besten selbst in den mitgefilmten Clip rein und bildet Euch ein individuelles Urteil. – Und wie ich immer zu sagen pflege: die Opener – Pflichterfüllung ist nun mal nicht der begehrteste Job im Business. Wie auch immer, Potential ist auf alle Fälle vorhanden, und jetzt “Schaugn ma moi dann seng ma scho”. wie man hier im Bajuvarischen zu sagen pflegt, - ob wir die Ehre haben, noch öfter in den Genuss dieses Party Quintets kommen. http://www.myspace.com/thenewdominion Und wauw, jetzt haut’s mich gleich um. Denn der Front-Paradiesvogel dieser Death Metal Wikinger, ist wahrscheinlich so ziemlich das attraktivste Exemplar, das mir in diesem Metier’ je untergekommen ist – kein Schmarrn. Ja, ja ich weiß schon, darauf kommt’s nun wirklich nur zweitranging an. Aber 1) bin ich eine Frau, und daher fällt so was natürlich umgehend ins Klein Adlerauge. Und 2) wie heißt es so schön: jenes Auge schnabuliert bekanntlich mit. Für den Herrn an den 4 Saiten gilt jener Umstand übrigens fast genauso, wenngleich auch nicht ganz so beeindruckend. Aber abgesehen davon, ist das, was uns die Sture (Voc/Git), Hvàll (Bass), Ese (Git) und Steingrim (Drums) hier offerieren, tatsächlich nicht von Omis Schaukelstuhl zu weisen. Und dieser Vierer stammt mitnichten aus Tyranno Saurus Rex Zeiten, wie die Kollegen von Pestilence, sondern ist gerade mal im Jahr 2004 flügge geworden. Demzufolge dürften die Black Metaller allenfalls ihren Mit - 30er erreicht haben, - vermute ich jedenfalls. Anyway, das Liedgut besitzt jedenfalls Hand und Fuß, und ist schon so gut wie zum mitjodeln geeignet... nun ja – sagen wir mal fast. Und das macht sich auch umgehend an der Bewegungsmotorik der kargen Zuhörerschaft bemerkbar, die umgehend einen Backenzahn zulegt an Kraftverbrauch. Meine einzig-wirkliche rüde Kritik gilt wieder einmal der allgemeinen Scheinwerfer-Verschwendung, die mich eher an Energiesparmaßnahmen erinnert. Zum einen verfehlt die Optik, Mr. Universum ins rechte Licht zu rücken, und zum zweiten kapituliert meine Cam ihn Modell -mäßig gekonnt im Image einzufangen. Was für ein Jammer. Aber der Gute Sture sollte sich wirklich mal überlegen, ob er nicht mal bei Karl Lagerfeld vorstellig sein sollte. Die Chancen stünden garantiert nicht so übel.
Aber um Back to the Music sprechen zu kommen, sei noch mal gesagt, dass man sich den Namen ‚Vreid’ wirklich merken sollte. Der Stoff, ob, englisch oder norwegisch gesungen – ganz egal.... verstehen tut man bei der Muse ohnehin keine gesungene Silbe, bleibt auf alle Fälle irgendwie im Oberstüberl pappen (kleben), und das ist mit keiner Azetonmischung der Welt weg zu rubbeln. Deshalb der wohlgemeinte Rat, befestigt Euch ein imaginäres Heftpflaster in die oberen Eingeweide, und gebt Euch beim nächsten Mal die schönsten Black.. oder Death... ach scheiß drauf... Metaller in der nördlichen Hemisphäre. Ihr werdet kaum entäuscht werden. http://www.myspace.com/thepitchblackbrigade Und
unser Chorknabe Patrick Marneli sieht aus wie Peter Bywaters
Zwillingsbruder (Anm. siehe Peter & The Testtube Babies) Na
ja, wer weiß. In diesem Business ist ja jeder mit jedem irgendwie
verschwägert um 150 Ecken, obwohl ich das in dem Fall eher nicht vermute. Die
Seuche hat jedenfalls den passenden Namen, und jeder hier drinnen steckt
sich augenblicklich an. Und – again, sei hier vermerkt, dass, obwohl ich
mit Death Metal persönlich nicht unbedingt was am Hut habe, doch eine
klarsichtige Struktur zu erkennen ist. Das ist besonders bei den alten Stücken
deutlich erkennbar. Dabei sollte doch vor allem das neue und erste Teil
seit 15 Jahren, Ressurection Macabre promotet werden. Wird es auch, aber
nur mittels einiger wenigen Rhapsodien. Abgesehen davon regieren die
Klassiker. Allen voran natürlich ‚Lost Souls’ und als krönende
Draufgabe ‚Out Of The Body’, das mit seinem, immer wieder kehrenden
Beat, schon fast so was wie ein Erkennungszeichen für die Band darstellt.
Übrigens, es gibt auch ein Kuriosum heute Abend, was wieder einmal
beweist, dass Musik eben doch nur Musik ist, - nur gut muss sie sein. Denn
als Bassist Tony Choy (Anm: betreibt nebenher ein Jazzprojekt) ein Solo
los lässt, so dass sogar Miles Davis seine Gruft renovieren würde, könnte
er das erleben, wird auch bei
dieser Einlage geheadbangt, was der Stiernacken aushält.
Nun denn, unsere holländischen Pestbrüder wissen die offensichtliche
Zuneigung zu schätzen, und sie wissen obendrein ganz genau warum. Denn
nach so vielen Jahren wieder richtig Fuß zu fassen, auch wenn der Name
Programm ist, ist alles andere als ein Pappenstiel auf dem Matterhorn, und
somit zählt jeder einzelne Zuspruch. |