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Wer???? … werden jetzt einige von Euch fragen. Und das mit gutem Recht. Denn die glorreichen Tage als Gitarrist von Schwedens Vorzeigerocker Europe gehören schon lange der Vergangenheit an. Zur Erinnerung, Kee, der mit richtigem Namen Kjell Hilding Lövbom heißt, löste 1986 John Norum bei Europe ab und übte diesen Job bis zum vorläufigen Ende der Gruppe 1992 aus. Danach hob der Gitarrist die Eintagsfliege ‚Red Fun’ aus der Taufe, die allerdings, ein, ziemlich beachtenswertes Werk zu Tage legten. 2003 gründete er K2. Und 2006 folgte eine Reunion seiner Band Easy Action, die er vor Europe bereits sein Baby nannte. Und last but not least gibt’s da immer noch eine Solokarriere. Und wenn man dem Meister Glauben schenken darf, dann wird er uns in ca. 3 Monaten mit einem neuen Machwerk beglücken. Ach ja, die Reunion von Europe im Jahr 2003 ging an ihm vorüber, denn, wie er selbst begründete, könne er sich mit deren Musik nicht mehr assoziieren. Nun sagen wir mal so; Europe laufen seitdem immer noch einem zweiten Erfolg ala’ ‚Final Countdown’ hinterher. Und Kee, der inzwischen von seiner karibischen Wahlheimat wieder ins heimatliche Schweden zurück gezogen ist, ist jetzt erst einmal gezwungen kleinere Brötchen zu backen. Andererseits scheint ihm dies nichts auszumachen, solange er die Musik kreieren und spielen kann, die er mag. Und seien wir mal ehrlich, wenn der Kerli seine Kohle aus Europe Zeiten geschickt angelegt hat, dann ist das letzte, auf das er schauen muss, seine Existenz. Immerhin dürfte er nach wie vor etliche Tantiemen an Songs wie ‚Subersticious’ und Carrie und dergleichen verdienen, an denen er mitgeschrieben hatte. Heute ist er in unserem Garage Rockclub in München gelandet samt Soloband, der auch Michael Ehré am Schlagzeug angehört. Den Namen des, wirklich superben Bassisten habe ich leider verschusselt (Anm.bin dankbar für jeden Hinweis).
Nun, es hätte alles so schön sein können, wenn es nicht ein kleines Problem gäbe. Und jenes entpuppt sich in der holden Zuschauerschaft. Weiß der Geier, warum kein müder Pfifferling an diesem Abend seinen Allerwertesten hoch kriegt. Dabei ist auch noch Wochenende und somit Ausschlafen am nächsten sonntäglichen Morgen angesagt. Vielleicht ist es auch der Umstand, dass etliche Musikfreunde noch zu k.o. sind von der AC/DC Schlacht am Abend vorher. Oder die Kombination Europe und Kee Marcello ist im Laufe der Jahre hierzulande in Vergessenheit geraten. So ganz werden wir das wohl nicht erfahren. Tatsache ist, dass wir hier ein, eher gemütliches Wohnzimmer Rendevouz feiern mit weniger als einem Dutzend Insidern, denen der Name noch irgendwie ein Begriff ist.
Kee Marcello himself nimmt’s gelassen und mit Humor. Wir wollen einfach nur spielen, egal ob vor 10 oder 100 Leuten, heißt es. Eine gute Übung ist es obendrein. Na ja, das kann man sehen wie man will. Das Tragische an der Sache ist, dass er sich im Verlauf des Sets als hervorragender Gitarrist erweist. Sein Programm, das neben etlichen Easy Action Songs, K2 -, Solostücke und Europe Klassiker enthält, hat seinen akrobatischen Höhepunkt mit einer Gitarren-Version von Rimski Korsakoffs ‚Hummelflug’. Heiliger Christopherus, das muss ihm erst mal einer nachmachen. Und um mich zum 100.000sten Mal zu wiederholen... Mir ist wieder mal zum heulen zumute, dass so ein Juwel so, wie soll ich es nennen, buchstäblich übersehen wird. Traurig aber wahr.
Ich denke, der inzwischen 49jährige
Musiker müsste versuchen, sich auf diversen Festivals, in der Zugluft
anderer bekannter Acts erneut zu profilieren, weniger was seine künstlerischen
Qualitäten betrifft, sondern vielmehr seinen guten Namen. Und zwar so,
dass jener wieder zum allgegenwärtigen Begriff wird. Ansonsten befürchte
ich, wird Kee Marcello wohl weiterhin hauptsächlich von den Tantiemen
von Europe existieren müssen, um sich sein kleines Hobby, nämlich die
eigene Musik, überhaupt leisten zu können. Denn, was ich so
mitgekriegt habe, war nicht nur hier in München so derart die Seuche
drin, was den Besuchermangel anging. |
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Hier
noch ein paar Aftershow Eindrücke |
