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Wüssten wir es nicht besser, dann würde man kaum glauben, dass dieser Musiker schon 76 Jahre alt ist. Alle Achtung, unsere Blueslegende hat sich mehr als gut gehalten über all die Jahre. An was das liegt?! Vielleicht der, nach wie vor, ungebremste Tatendrang, oder der Umstand, dass Mayall seine Bluesbreakers zu den Akten gelegt hat um mit jungen Musikern frischen Wind in die Segel zu pusten. Fakt ist, da oben steht ein Mann, der vor lauter Energie nur so sprüht und obendrein bestens gelaunt zu sein scheint. Und das ist gerade bei John Mayall nicht immer der Fall. Davon kann ich selber ein Lied singen, so erfahren in diversen Interviews in der Vergangenheit.  Heute scheint ihm jedenfalls keine Laus über die Leber gelaufen zu sein, und man darf hoffen, dass er eventuell sogar mal wieder seinen größten Hit ‚Room To Move’ performt – auch eine Sache der jeweiligen Tageslaune.
Nun, wie auch immer, John Mayall gehört mit Sicherheit zu den sogenannten Blueslegenden, die seit 1962 die Szene mit ihrer Musik bereichern und viele andere Künstler wesentlich beeinflusst hat. Sein insgesamt 40. Album soll im Sommer erscheinen. Und im Interview vor dem heutigen Konzert, verspricht er,  ein oder zwei neue Tracks im Set vorzustellen.

Okidok, und here we go in unserer fast ausverkauften Muffathalle, sprich in etwa - 1.200 Fans, größtenteils etwas ältere Semester. Nur hin und wieder lugt ein Jungspund neugierig aus der Menge, um den Meister des Blues, wahrscheinlich zum ersten Mal live zu erleben.
Um 20.30 Uhr geht’s überpünktlich los, und das ohne jeglichen Support. Man spürt sofort die, ich möchte fast schon sagen, wiedergewonnene Spielfreude, der neue Funken, der sich dank der neuen, und viel jüngeren Musikern sofort vervielfältigt und auf das Publikum, und nicht zuletzt auf Mayall selbst überträgt.
Um die Band kurz vorzustellen.... da wäre zum einen Gitarrist Rocky Athas an der Gitarre, ein nicht unbeschriebenes Blatt in der Texas Bluesszene. So wurde er doch bereits im Alter von 23 Jahren, als einer der 10 besten Bluesgitarristen des US-Bundesstaates genannt. Bassist
Greg Rzab tourte vormals mit Jimmy Page und Buddy Guy und ist der Jüngste im Bunde. Schlagzeuger Jay Davenport stammt aus der Chicago Blues und Jazzszene und bezeichnet als seine größten Beeinflussungen so legendäre Drummer wie Billy Cobham and Steve Gadd. Und auch Keyboarder Tom Canning der aus dem heimatlichen New York nach L.A. gezogen war, kann auf zahlreiche andere namhafte Künstler zurück blicken, mit denen er bereits zusammen gearbeitet hat.

Und da ist noch jemand, der eigentlich nicht zur ‚The New Band’ wie sie Mayall selbst bezeichnet, gehört. Die Rede ist von Ian Mayall, der Neffe der Bluesikone, der sich hier als wahrer Virtuose am Saxophon outet.
Die Setliste ist ein gelungenes
Potpourri aus Mayall Klassikern, zwei neuen Songs und dazwischen immer wieder hervorragende Soli auf Mundharmonika, Keyboard und Gitarre. Und jawohl, der Meistro ist uns wohl gesonnen und wir bekommen ein 10minütiges ‚Room To Move’ vorgesetzt, das u.a. ein irres Basssolo enthält.


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"The Bear"


"Sum Of Something"  
feat. Ian Mayall am Saxophon

Nein, hier gibt’s tatsächlich nichts auszusetzen. Mayalls Auftritt ist par exellence’ und äußerst kurzweilig. Zwei Stunden sind im null Komma nix um. Und um mich auch hier wieder und immer wieder zu wiederholen.... Merkt Euch: „Egal wer da oben steht und was er spielt... Ein Konzert, bzw. jegliches Entertainment, ist immer dann gut, wenn man kein einziges Mal auf die Uhr schaut und seine Füße nicht spürt, und wenn man nach der letzten Zugabe hofft, dass immer noch etwas nachkommt. Dieses Gefühl der absoluten Zufriedenstellung was die eigenen individuellen musikalischen Ansprüche betrifft, und von dem man anschließend noch eine Zeitlang zehrt... Das is’ es und nix anderes.....
Und ehrlich gestanden...... wann bleibe ich mal bis zum finalen Ende eines Konzertes...?!!!!
http://www.johnmayall.com/


"Room To Move"



still young at 76....