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Zwei Dinge möchte ich bei
dieser Live Review gleich voraus schicken. Zum einen gibt’s diesmal
leider keine Clips, da just zu Beginn des Spektakels meine kleine Cam,
dank eines verklemmten Lamellen-Verschlusses in den Generalstreik
gegangen ist, und partout nicht mehr so wollte, wie ich es gern gehabt hätte.
Andererseits habe ich aber für dieses Event, glatt das Finale von ‚Germany’s
Next Topmodel’ sausen lassen. Und das heißt was!!! (Witz lass nach)
Aber wozu gibt’s schließlich digitale Aufzeichnungsgeräte. Nach Eintreffen an der Austragungsstätte fallen mir sofort drei weitere Umstände ins Auge. Da wäre erst mal ein dritter Supportact, von dem ich bis zu der Minute nichts gewusst hatte, und zweitens ein, am Einlass positionierter Abi Ofarim, der im coolsten Rockstar Outfit und stolz geschwellter Vaterbrust, vor allem auf den Auftritt seines Sohnes Gil (2.Support) wartet. Ehrlich gestanden, man könnte, dank des Outfits, (schwarz & sehr viel Glitzer) fast dem Eindruck erliegen, dass Mr.Ofarim Sen. selbst der Star on Stage an diesem Abend ist. Is’ er aber nicht in dem Fall. Und ich vermute mal, dass er diese Rolle auch gern seinem Sohnemann überlässt. Ach ja, und der dritte Umstand ergibt sich aus der Tatsache, dass die Bude zwar rappelvoll ist, aber die augenscheinlich vielen Mädels, mitnichten wegen Elli angetanzt gekommen sind, sondern vielmehr eben wegen des ehemaligen Teeniestars Gil Ofarim. Noch ein Grund mehr, als Daddy stolz zu sein. So erinnert es ihn doch mit Sicherheit an alte Zeiten back in den Sixties, wo man selbst Hahn im Korb gewesen war. Well, mitunter ist er das wahrscheinlich immer noch ein bisschen.:-))) Die Begrüßung zum heutigen Abend wird übrigens gleich von Elli selbst vorgenommen....
Auch da möchte ich sofort etwas
vorausschicken, nämlich die Tatsache, dass ich immer wieder den Hut
ziehe vor Musikern, die sich da oben allein oder zu zweit hinstellen und
ohne viel Technik zeigen, was drauf haben oder auch nicht. Und
Adrianne bemüht sich redlich ihren Singer-Songwriter Stil mit dem
melancholischen Touch an den Mann/Frau zu bringen, was nicht so ganz
einfach ist, auf Grund des Umstandes, dass sie den wenigsten Fans hier im
Publikum ein Begriff ist. Dementsprechend zurückhaltend ist die
Allgemeinstimmung. Zumindest reicht es aber für einen Höflichkeitsapplaus.
Unterstützt wird Adrianne da oben ledglich von einem Herrn, der den
Rhythmus bestimmt, und das ist Andy
Schechinger
und später dann noch durch Ellis Bassistin Steffi
‚Paul’ Jakobs.
‚Acht’ sind neu, ‚Acht’ sind das Produkt von Gil Ofarim und Lokal-Szene-Gitarrist Oswin Ottl, und ‚Acht’ haben hier und heute ihren allerersten Auftritt. Und nein, ‚Acht’ sind kein Nachfolgeprojekt nach Zoo Army, sondern ein eigenes selbstständiges Kapitel, das zusätzlich zur anderen Truppe von Gil ins Leben gerufen wurde. Auch hier dominiert die Rockmusik, allerdings das Ganze mit deutschen Texten unterlegt. Das alles hier nur am Rande, um jegliche Fragen im voraus zu beantworten. Abgesehen von den beiden Longtime Friends Gil und Oswin wird das Quartet noch durch Petros Kontos - Bass und Andy Lind am Schlagzeug vervollständigt. Soweit sämtliche Infos inklusive der Feststellung, dass ‚Acht’ schon jede Menge an Songmaterial im Rucksack haben, das sie hier jetzt auspacken und präsentieren. Der Freiraum vor der Bühne gehört der Vergangenheit an. Und angesagt wird die Münchner Combo, wie scho oben vermerkt, von Gils jüngerem Bruder Tal, der wiederum seinerseits bei Zoo Army mitmischt. Ergo: es bleibt alles in der Familie. Und die musikalischen Gene haben die Beiden von Papa Abi geerbt. Der Zauber beginnt sehr explosiv mit der Nummer ‚Stell Dir Vor’. Hierbei handelt es sich um ein Stück, das einen zu überzeugen vermag, dass sich die deutsche Sprache sehr wohl für Rockmusik eignet. Denn dass so etwas nicht immer der Fall ist, wissen wir aus der Vergangenheit aus anderen Fällen zur Genüge. Deshalb auch hier Respekt, dass man sich bei ‚Acht’ der üblichen englischen Norm widersetzt, auch auf die eventuelle Gefahr hin, dass man nicht sehr weit über germanische Grenzen gelangen wird. Herr Oswin gilt nicht zu Unrecht als erstklassiger Gitarrist der Münchner Szene, was das eine oder andere Solo zwischendurch beweist. Allerdings macht er auf mich wiederum eher den Eindruck eines Kleinmist-Tüftlers, bei dem auch der winzigste Floh korrekt im Mittelohr sitzen muss, wenn Ihr versteht was ich meine. Gil Ofarim hat die Mädels... äh sorry... das kleine aber elitäre Publikum sofort um seinen kleinen Fingernagel gewickelt. Und ich habe den Eindruck, dass ihn diese Gegenliebe in seiner Selbstsicherheit deutlich anspornt im Verlauf dieses Live Debüts. Das Resultat ist letztendlich dann ein Bad in der Menge, um damit eine, wirklich impulsive, und im wahrsten Sinn des Wortes, kochend heiße, Einlage zu beenden. Mein persönliches Fazit: „für’s erste Mal hat der Orgasmus schon ein paar kleine Wellen ausgelöst. Jetzt müsste er nur noch etwas intensiviert und vor allem vervielfältigt werden. Dann simma’ happy...... Daddy Abis Stolz hat er ohnehin schon längst provoziert....
http://www.myspace.com/achtmusik
Und für alle, die noch nicht wissen, wer die Dame ist, dem sei nur nebenbei geflüstert, dass die Musikerin aus Niederbayern bereits seit 11 Jahren unterwegs ist und 2004 bei 'Deutschland sucht den Superstar' gewann. Das war dann wohl auch ihr ausschlaggebender Durchbruch hier in Germany. Gerade erst ist ihr 3. Abum ‚Human’ erschienen, und die, inzwischen 30jährige Künstlerin setzt erneut an, um die breite Masse von ihren Qualitäten zu überzeugen. Man setzt auf viel Einsatz in Funk und Fernsehen und hat diese Clubtour oben drauf gepackt. Elli setzt auf englisch-gesungenen Pop und scheint obendrein eine Multiinstrumentalistin zu sein. Denn neben elektrischer und akustischer Gitarre bedient sie sich mitunter der Mundharmonika und des Pianos. Der rockige Akzent kommt von Gitarrist Jake Röder, der dies neben seinem T-Shirt Logo auch durch seine harten Riffs unterstreicht. Die Verquickung von Rock meets Pop und Ellis rauchiger Stimme kommt recht passabel rüber, auch wenn ich dazu sagen muss, dass das, was Elli und ihre Band da vom Stapel lassen, alles andere als neu ist, nach dem Motto: schon 100x woanders gehört. |