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Kaum zu glauben, dass es diese Rockband bereits seit 1974 gibt. Und auch wenn es etliche Jahre sehr ruhig um die Truppe war, so hatten sie sich dennoch nie offiziell aufgelöst. Sagen wir es mal so, Y & T, die in der Langversion damals Yesterday & Today hießen, benannt nach dem gleichnamigen Beatles Album, waren und sind in erster Linie Dave Meniketti. Und der galt damals in den Siebzigern schon als Gitarren Koryphäe  in der Bay Area rund um San Francisco. Insgesamt erschienen 11 Alben bis 1997, wobei die Band zwischen 1990 und 95 eine längere Pause eingelegt hatte. In der stillen Phase nach 97 kamen, quasi als Lückenfüller etliche Best of’s... bzw. Compilation Scheiben. Und vom damaligen Original Line up, ist außer Dave Meniketti selbst, heute nur noch Bassist Phil Kennemore übrig. Bis zum heutigen Tag haben Y & T über vier Millionen Alben abgesetzt. Nicht so übel, würde ich sagen. Nimmt man Menikettis erfolgreiche Solo CD’s noch dazu, sind es noch einige mehr.
Das erste Mal habe ich Y & T 1989 in London live erlebt. Das zweite Mal 2006 beim Bang Your Head Festival in Balingen. Und da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, haben wir die Brüder jetzt schließlich und endlich auch in München für einen Clubgig. Und ich stelle heute wieder einmal fest, dass es doch ein himmelhoher Unterschied ist, ob man eine Band tagsüber auf einer riesigen Open Air Festival Bühne sieht, oder abends in einem kleineren Club. Letzteres birgt eindeutig so seine Vorteile. Im Interview vor der Show, gibt sich der, inzwischen 56jährige Meniketti äußerst mitteilungsfreudig (das Ganze in Kürze online) und gewinnt alsbald den Eindruck, dass er’s nochmal so richtig wissen will. Ein neues Album kommt in Kürze, heißt es da. Also darf man gespannt sein.  Erstmal gibt es den Einstand hier in München im Metropolis, und das im wahrsten Sinn des Wortes mit einem Open Fire an full Energy......

Zuvor schüren 2 Supportbands die Glut noch ein wenig an. Allerdings bedingt durch den frühen Beginn, entgeht mir der Opener Scavanger aus Rosenheim, und das leider nicht zum ersten Mal... So einige Male in der Vergangenheit hab’ ich sie schon verpasst. Und langsam wird’s mir wirklich peinlich. Sorry Boys, das nächste Mal stell ich mir einen Wecker :-)) http://www.scavanger.de/

Bad Dog Bites folgen als nächstes.

Und von denen bekomme ich zumindest das halbe Set mit. Auch hier bin ich, wie vor kurzem schon einmal bei einem lokalen Act,  wieder mal positiv überrascht. Es gibt ihn ja doch noch, den hoffnungsvollen, enthusiastischen Rock’n’Roll Nachwuchs. Bad Dog Bites machen Rock’n’Roll, der mit Blueselementen, aber auch Heavy Metal durchzogen ist. Leider kann ich, trotz official My Space Seite keine weiteren Infos zu dieser Band finden. Aber auf alle Fälle, gilt auch hier, - Respekt, das was ich gesehen und gehört habe, hat mir durchaus gefallen.

http://www.myspace.com/baddogbites



Y & T lassen nicht lange auf sich warten.

Und peng, die Band fällt ein wie ein Donnerschlag, und der hält sage und schreibe 90 Minuten an, ohne auch nur eine Sekunde nachzulassen.  Hiiiillllfffeeee…. ist diese Band klasse!!!!!!! Und hier sind wir an dem Punkt, wo ich eingangs erwähnt habe, was es für ein himmelweiter Unterschied es ist, ob man den jeweiligen Künstler bei einem Open Air, weit weg, und das auch noch im Tageslicht da oben rumwerkeln sieht, oder so wie jetzt hier im Metropolis, dessen altes Gemäuer fast zusammenbricht unter der schier unendlichen Energie, die die alten Herren hier auf die Bretter legen. Und die altbekannte Redensart, dass sich hier so mancher Jungspund eine gehörige Menge abschauen kann, bewahrheitet sich ohne einen Augenblick zu zögern. Dave Meniketti ist ein wahres Ass, sowohl an der Leadgitarre als auch beim Gesang. Hier passt einfach alles. Sämtliche Gassenhauer werden vom Stapel gelassen, angefangen vom Klassiker ‚Open Fire’, über den Reißer ‚Meanstreak bis hin zu ‚Midnight In Tokyo’ und natürlich ‚Summertime Girls’. Holy shit… Da bleibt nicht mal viel Zeit zum verschnaufen, und die ganze Halle, bzw. deren Insassen stehen Kopf. So, - ganz genau so  stell ich mir ein gepfeffertes Rock’n’Roll Konzert vor.

Neben Dave Meniketti und Phil Kennemore sind da noch John Nymann an der Rhythmusgitarre und Mike Vanderhule am Schlagzeug.

Zum guten Schluss dann noch ein Zittern. Denn um Punkt 23 Uhr muss hier Feierabend sein, wegen nachfolgender Disko. Und die Frage schwebt in der Luft: schaffen wir die Zugabe noch, oder nicht?!! Und jawohl, die Band setzt sich durch. Denn so ein Hammerkonzert ohne den größten Hit der Band, nein, - das geht einfach nicht!!!  Und schon ertönt der Schlachtruf – jawohl ja – „Rescue Me“..... Was für ein Song!!!!
Übrigens die beste Version dieses Tracks findet man auf der Open Fire Live Scheibe von 1981. Boah, jetzt ist er endgültig überschritten der Zenit des Enthusiasmus...

Nein Kinder, ich übertreibe hier wirklich nicht. Das war allererste Sahne heute Abend und mit Sicherheit neben den Eagles, das beste Konzert seit langem. Mir persönlich hat nur ein kleiner Aspekt gefehlt. Was hätte ich drum geben, wenn Stef Burns (Y&T Gitarrist von 1989 – 2001) mit auf der Bühne gestanden hätte. Happy Birthday Stef am 26.06., and see you soon again……
http://www.meniketti.com/ 

Im Diary sind noch ein paar Aftershow Schnappschüsse zu finden