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Das alljährlich stattfindende Münchner Tollwood Festival, das sich über mehr als 3 Wochen hin zieht, und jeden Abend andere Kunstgenüsse bietet, hat auch in diesem Sommer wieder etliche interessante Künstler anzubieten. Heute ist Tag 3 des Festivals und für mich der musikalisch-fotografische Einstieg – eben mit den Simple Minds. Im Großen und Ganzen passen in das Musikzelt ca. 5.000 Besucher hinein. Heute sind es in etwa 3.500 Gäste, und das in allen Altersklassen. Überwiegend ist natürlich die Generation 40+ da, jene die mit den Simple Minds und ihren größten Erfolgen auf – bzw. mitgewachsen sind. Noch eine Besonderheit gibt es bei den Tollwood Events. Grundsätzlich beginnen alle Konzerte um 19 Uhr mit dem Supportact. Der Headliner steigt um Punkt 20 Uhr aufs Tablett, und um 22 Uhr „muss“ Zapfenstreich sein. Und das ist mitnichten eine selbsterstellte Regel der Tollwood GmbH, sondern zu diesem 11.Gebot haben uns unsere Stadtväter hier in München verdonnert, von wegen Lärmbelästigung usw. Na ja, ich weiß nicht so recht.... ist doch das Areal mitten im Olympiapark im Norden von München situiert, und außer dem nahe gelegenen Olympiastadion/Halle und Turm befindet sich kein Wohnhaus auch nur in mittelbarer Nähe. – Andererseits hat es auch seine Vorteile indem Otto Normalverbraucher gerade während der Woche nicht ganz so spät seinen Schönheitsschlaf findet um fit für den kommenden Arbeitstag zu sein. Seien wir mal ehrlich, es gibt nichts unguteres, als wenn in einem Club gleich 5 Akteure hintereinander auftreten. Und der, auf den man am meisten wartet, der Headliner, lässt sich dann gnädigerweise um 23.30 Uhr herab, endlich seine Fahnen flattern lassen.... pardon zum finalen Fanfare zu blasen. – Hier kann uns das jedenfalls nicht passieren. Und off we go mit dem ersten von insgesamt 6 Konzerten, die ich während des Festivals reviewen werde. ....und da is’ er wieder – the
sexiest Man alive im Pop’n’Roll Circus. Obwohl... na ja, inzwischen
nimmt er langsam aber sicher immer mehr Ähnlichkeit mit Hollywood
Haudegen Bruce Willis an. Aber
bei Jim Kerr waren und sind es immer noch nicht, die Äußerlichkeiten
die zählen, sondern vielmehr die umwerfende Bühnenpräsenz, die ihn
soooooo unwiderstehlich machen. Ja, da legst’ Di nieder.... wie der
Bayer sagen würde. Aber ein Simple Minds Konzert ist immer etwas
besonderes, etwas ganz spezielles.
Aber diese beiden Herren haben sich tatsächlich sehr gut gehalten,
sowohl von der Optik als auch von der allgemeinen physischen
Konstitution her. Infos und Werdegang der Schotten, die mit bislang 25
Millionen Alben nun wirklich kein Kleinmist sind, brauche ich an dieser
Stelle wohl nicht zu wiederholen. Für alle, die’s trotzdem nochmal
nachschlagen wollen, here
we go...... Es gibt jedenfalls auch etwas zu feiern. Das wäre zum einen, das neue, gerade erschienene Album ‚Graffiti Soul’, den Nachfolger zu dem Erfolgsteil ‚Black And White’ von 2005 und zum anderen das 30jährige Bandjubiläum. Demzufolge setzt sich die Setliste aus 5 Tracks vom neuen Teil und etlichen Simple Minds Meilensteinen, wie ‚Hypnotise’, Don’t You (Think About Me’), ‚Sanctify’ und ‚She’s A River’ zusammen. Jim Kerr hat seine Schäflein sofort im Griff und keiner beherrscht die Körpersprache so gut wie er. Und mit viel Espirit bringt er augenblicklich alle, und zwar wirklich alle dazu, lauthals mitzusingen, egal ob da ein schräger Ton dazwischen liegt oder nicht. Die Fans feiern eine riesengroße Party mit einer Band, die sich irgendwie gehäutet zu haben scheint. Schon beim letzten Besuch im Zenith war
die Stimmung und die Show selbst, der Hammer. Jetzt scheinen sie sich
nochmal um etliche Nuancen gesteigert zu haben. – Habt Ihr den Film
‚Der Seltsame Fall Des Benjamin Bratt’ im Kino gesehen. Dann wisst
Ihr was ich meine. Die Schotten da oben scheinen auch jedes Mal jünger
zu werden. Dabei feiert Mr. Kerr im Juli bereits seinen 50sten..... Aber
wie heißt es so schön? Man ist immer so jung, wie .... usw usw.... –
eh schon kennen. Der, für die Simple Minds typische Synthie
Bombastsound schlägt zwar nach wie vor bei den alten Hits durch. Die
neueren Stück legen ihren Schwerpunkt aber vielmehr auf harte
Gitarrenriffs. Hier wir Pop und Rock und etwas New Wave gekonnt
miteinander verstrickt. |