... diese, unsere Berliner Cowboys haben auch schon mehrfach auf dieser
Website stattgefunden. Deshalb gilt auch hier, wer noch zusätzliche
Infos wissen will klicke auf Wikipedia,
oder auf die official Website – siehe unten.
Zum wiederholten Mal sind BossHoss zu Gast in München, und ums ganz
genau zu nehmen, dann ist es hier beim Sommer Tollwood Festival der
zweite Einstand. Nun ich denke 5.000 Besucher, also quasi ausverkauftes
Zelt, spricht für sich. Beziehungsweise unterstreicht es die Tatsache,
dass die Glorreichen Sieben nach wie vor hoch angesagt sind, und in
unserem Fall heute, die bayerischen Lassoschwinger von ihren
heimatlichen Lagerfeuerchen hier her gelockt haben. Yeehaw ist daher
auch einmal mehr der Schlachtruf im passenden Ambiente, des überdimensonal
großen Tollwood Tipi. In den
Satteltaschen haben BossHoss zudem ihr neues Album ‚Do Or Die’ mit
dabei. Yes Ma’em... hier simma im tiefsten Wilden Westen, den Bayern
zu bieten hat. Und demzufolge habe ich auch nach dem 25sten Cowboy Hut
im Publikum, selbstredend mit den gleichnamigen Boots und weißem
Unterhemd verpasst, das zählen aufgehört. Man gibt sich cool und lässig,
Billy The Kid lässt grüßen, und der Bierkonsum hat sich verdreifacht.
Nicht zuletzt deshalb, weil sogar die Temperaturen hier im Zelt fast
denen des Dead Valleys in Cal./Nevada, USA angeglichen sind.
Howdy kann man da nur sagen oder wohl lieber Prost und wohl
bekomm’s.
Obwohl BossHoss seit Beginn der gleichen Masche wie eh und je folgen, so
lassen sie sich, was die Stage Choreographie betrifft, immer wieder ein
bisserl was anderes einfallen. Ich persönlich hatte in der
Vergangenheit schon fünf oder sechsmal das Vergnügen, und jedes Mal
war’s und ist es auch dieses Mal, wieder ein wenig anders. Heute haben
die obligatorischen Saloon Barhocker das Nachsehen und werden erst beim
zweiten Act zum üblichen Galopp über die Stage Prärie von der Koppel
geholt.
Bewundern muss ich auch immer wieder den
breiten Texasslang der beiden Oberranger, die anscheinend Unterricht bei
Buffalo Bill höchstpersönlich genommen haben, um den Ausdruck so zu
perfektionieren. Fehlt eigentlich nur noch der Kautabak, die Jack
Daniels Flasche und die Sporen an den Stiefel. Dann wäre die Illusion
komplett. Broke Back
Mountain lässt grüßen… Na ja, vielleicht nicht ganz. Denn
ich denke unsere Cowboys hier sind nicht ganz so verquer gepolt, wenn
Ihr versteht, was ich meine. Und das weiß die Damenwelt hier durchaus
zu schätzen, so befinden sich in der ersten Reihe vorne zu 99%
weibliches Klientel, selbstredend auch in weißes Rippenshirt gewandet.
Kinn hoch und Brust raus heißt es da, man will ja schließlich
irgendwie bemerkt und mit dem Lasso eingefangen werden, zumindest mit
Blicken. Dabei gebührt die meiste Aufmerksamkeit definitiv Boss a.ka.
Alec Völkel, der auch noch eins drauf gibt und sich im Verlauf der, im
wahrsten Sinn des Wortes, kochendheißen Show, seines Oberteils
entledigt. Allerdings glaube ich, dass seine Aktion eher mit den +50
Grad im Scheinwerferlicht zu tun hat, als dass er seine opulente
Hautbemalung zur zusätzlichen Gemäldeausstellung anbietet. Der zusätzliche Elvis Hüftschwung unterstreicht
die erotische Ausdrucks Pantomime. Die Ladies danken es ihm. Schließlich
isst das Auge mit. – Tja, und ich frage mich warum ihm Boss a.k.a.
Sasha Vollmer und der Rest der Dalton Bro.... äh sorry, der Glorreichen
Sieben, es ihm nicht nachmachen. Wär’ doch mal was anderes, - muss
aber nicht sein, don’t worry. Wir lieben Euch auch so...Oh wrong...
Schlagzeuger Frank Doe alias Ansgar Freyborg, hält es genauso. Nur
steht er halt nicht ganz so im Fokus des Geschehens als unser Wild West
Casanova Boss.
Zumindest ist die Garzeit begrenzt auf 22
Uhr, - eh schon wissen... Und deshalb lässt sich’s auch so noch gut
aushalten. Die Musik erledigt den Rest. Und jene stammt zu gut zwei
Drittel vom neuen Longplayer ‚Do Or Die’. Der Rest besteht aus den
altbekannten Gassenhauern, deren Höhepunkte in der ersten Zugabe zu
finden sind (siehe Setliste). Abgesehen davon herrscht ausgleichende
Gerechtigkeit da oben, und jeder Cowboy bekommt seine Chance sich am
Catwalk ausdrucksstark zu präsentieren. Das Ganze endet in einer
Massenkarambolage, die den Boden blank wischt, ohne dabei aber aufhört
zu spielen samt Waschbrett und Kontrabass.
It’s wild it’s crazy, it’s BossHoss
und mit Lagerfeuer Romantik hat das Ganze hier in etwa so viel zu tun,
wie ein indianischer Regentanz mit einem Paso Doble. Individualität ist
hoch angesagt, und genau das macht die Band zu etwas wahrlich nicht Alltäglichem
hier in Germany. BossHoss müssen nur aufpassen, dass sie nicht
irgendwann zur Parodie ihrer selbst werden. Ansonsten gibt’s aber auch
absolut nichts zu meckern oder zu kritisieren am heutigen wie immer,
energiegeladenen, Bullride auf der Southfork... äh -
Tollwood Ranch hier in München, im wilden Süden Deutschlands.
Howdy und bis zum nächsten Mal...
http://www.thebosshoss.com/
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