Wenn diese Band eines
nicht ist, dann ist es eine Stimmungskanone, die zum mitjodeln
bewegt. Im Gegenteil, Starsailor aus Großbritannien setzen
vielmehr auf melodischen Britpop mit einem leicht morbiden
Touch. Aber trotzdem kann man bei ihrer Stage Show keineswegs
von Langeweile sprechen, im Gegensatz zu den beiden Supportacts,
die ich beim ersten Hinhören umgehend ausgespart habe, um mich
lieber vor der Tür noch mit lieben Kollegen und unserer netten,
hilfsbereiten Show-Sec zu unterhalten.
Wie auch immer.... für alle die Starsailor nicht kennen, hier
eine kurze Bio im Fast-Stenostil.
Gegründet 1999 von Sänger James Walsh in Wigan,
England, kann das Quartet, das noch aus James Stelfox (Bass),
Ben Byrne (Drums) und Barry Westhead (Keyb.) besteht, auf
mittlerweile insgesamt vier Alben zurück blicken. Das neueste
Werk ‚All The Plans’ ist eben erst erschienen. Mit den
verschiedenen Chartpositionen und Supportslots für U2 und die
Rolling Stones haben sich Starsailor inzwischen im Popbusiness
etabliert . Und jetzt sind sie dabei, sozusagen auf eigenen Füßen
zu stehen um sich aus dem Schatten großer Acts heraus zu
arbeiten für eine eigene Individualität.
Allerdings sorgt das momentane Oktoberfest hier in München,
sowie noch drei weitere Events an diesem Abend dafür, dass
gerade mal geschätzte 200 Seelen den Weg in die Theaterfabrik
am Optimolgelände finden. Mit einer gemütlich-schummrigen
Wohnzimmer Atmosphäre lässt sich das Ambiente denn auch am
besten beschreiben. Allerdings passt das wiederum genau zu dem
Sound, den Starsailor vom Stapel lassen.
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Sagen wir mal so: die
Band steht und fällt in erster Linie mit dem Frontmann James
Walsh. Auf ihn fällt das meiste Scheinwerferlicht, während der
Rest, wüsste man’s nicht besser, wie eine, halt notwendige,
Staffage wirken. Dabei sticht gerade Bassist James Stel Stelfox
durch seine exzellente Darbietung heraus. Aber dank der
Fokussierung auf Walsh, bleibt dieser Umstand etwas verdeckt.
Wobei andererseits muss man betonen, ist Walsh nicht nur ein
sehr guter Sänger, sondern auch ein brillanter Leadgitarrist.
Kein Wunder eigentlich bei einem jahrelangen Studium am Musik-Konservatorium.
Die Setliste zeigt einen Querschnitt durch alle vier Alben,
wobei selbstredend der Schwerpunkt auf der neuen CD liegt.
Ruhige, tragende Stücke wechseln sich mit munteren Songs ab.
Und es ist vor allem die außergewöhnliche Version des Songs
‚For To The Floor’, die mir sehr gut gefällt, und das nicht
nur mir.
Zugegeben man muss diese, eher
ruhige Muse mögen, um mit ihr klar zu kommen. Aber wenn man
sich die Mühe eines konzentrierten Zuhörens macht, dann kann
man durchaus Geschmack an der Sache finden, mal abgesehen von
den, ohnehin bekennenden Fans der Gruppe.
Mal ehrlich: anfangs war ich eher skeptisch in Bezug auf die
Musik von Starsailor. Aber je länger ich das Konzert verfolgt
habe, desto mehr habe ich Gefallen daran gefunden. Manchmal
braucht’s halt nur ein bisserl Geduld um den Dreh raus zu
kriegen. Aber letztendlich habe ich es nicht bereut, bis zum
Schluss geblieben zu sein.
http://www.starsailor.net/
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