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Ehhhh… kaum zu glauben,
aber diese Band gibt es bereits seit fast 30 Jahren. Bzw. ums genau zu
nehmen, besteht die Kapelle hauptsächlich aus Chris Goss, und dann
kommt lange gar nichts. Aber wenn man sich die wechselnden Line ups aus
der Vergangenheit anschaut, dann tauchen da so Namen wie Ginger Baker
(Cream) oder Josh Homme (Queens Of The StoneAge) Nick Oliveri oder
Twiggy Ramirez (M.Manson NIN) auf. Ein sehr gutes Resümee’ könnte
man meinen für die Band, die den sogenannten Stonerrock aus der Taufe
gehoben hat. Trotzdem hat es Chris Goss samt Anhang in den 3
Jahrezehnten gerade mal auf acht Scheiben gebracht (5 Studio,- 3 Livealben).
Aber die frühen Werke haben es inzwischen fast auf so was wie einen
Kultstatus gebracht. Kurz und gut, Musik von Masters Of Reality ist hart
und filigran zugleich. Frickelarien wechseln sich ab mit kurzen prägnanten
Gitarrenriffs, um sich teils bluesig und teils progrockig auf einem
Soundteppich der Konträre zu bewegen. Das letzte Werk ‚Pine/Cross Dover’ erschien vor 3 Monaten,
Grund genug wieder einmal Europa zu beehren mit entsprechender
Live-Promotion. – Leider Gottes sind die Venues geschrumpft. Und hier
in München haben die Masters Of Reality gerade mal im winzigen 59:1
Club im Herzen der City Platz gefunden. Dabei handelt es sich um ein
Venue, das, wenn es nicht überfüllt ist, und die Auftrittszeiten nicht
generell so ultraspät angesetzt würden, eigentlich ganz gemütlich wäre.
Heute Abend ist leider beides der Fall. Die Bude ist brechend voll, so
dass mit massiven Sichtbehinderungen gerechnet werden muss, die
Lichtverhältnisse sind, gelinde ausgedrückt miserabel (speziell für
uns Fotografen). Und Beginn des Supportacts ist für - noch humane
21.30 Uhr
angesetzt. ...und dieser nennt sich Vic De Monte’s Persona Non Grata. Auweia, wenn man mit diesem Namen nicht
ohnehin vertraut ist, läuft man locker Gefahr, dass man ihn umgehend
nach wenigen Minuten wieder vergessen hat, dank seiner Kompliziertheit.
Sehr viel gibt’s zu diesem Outfit noch nicht zu erzählen, außer dem
Umstand, dass sie seit 2005 in der Musiklandschaft herum geistern und im
März dieses Jahres ihr Debütalbum „Autoblond“ veröffentlicht
haben. Die Band besteht erst mal, wie schon der Name sagt, aus: Vic Du Monte. außerdem James Childs, Sargon Dooman und
Alfredo Hernández. Und sie
stehen für, in etwa die gleiche Linie als der Headliner heute Abend.
Vic De Montes allgemeine Beweglichkeit on Stage erinnert mich übrigens
sehr an jene eines Joe Cockers, der stets versucht mit den Händen
genauso viel zu sagen, als dass er singt. Nun, langer Rede kurzer
Sinn... ich find's nicht schlecht, was die Brüder da oben fabrizieren,
aber es natürlich sehr neu für unsere Zuhörerschaft hier und dadurch
äußerst gewöhnungsbedürftig. Wer sich selbst nachträglich überzeugen
und reinhören will in die Materie der Band mit dem – fast –
unaussprechlichen Namen, der gehe auf: Nun weiß man aber, dass diese Band gut und gern für 2 Stunden Auftritte mit anschließender Überlänge stehen. Ergo: das wird hier eine lange Nacht, - eine seeeeehhhrrr lange..... Nicht unbedingt aufbauend diese Tatsache, vor allem für Leute, die am nächsten Morgen frühzeitig aufstehen müssen für Schule oder Arbeit. Aber gut, da lässt sich jetzt nichts mehr machen. Fakt ist, dass so manchem Konzertbesucher inzwischen die Füße vom Stehen weh tun und deshalb aufatmen, als Mr. Goss endlich die Bühne betritt. – Aber dann gibt’s kein Halten mehr, und der Stonerrock a la Masters of Reality explodiert auf der Minibühne mit aller Vehemenz. Beim Band Line up, abgesehen von Mastermind Goss, sitzt John Leamy immer noch hinterm Drumkit. Und lt. der official MySpace Page bearbeitet derzeit Brian O’Connor den Bass. Beim Keyboarder bin ich mir da nicht ganz so sicher. Denn jener wird auf der Page nicht wirklich angegeben außer mit Goss selbst. Aber am Keyboard steht eindeutig ein anderer Herr. http://www.myspace.com/mastersofrealityofficial Aber jetzt auch egal, denn den meisten Platz da oben, nimmt ohnehin die zierliche Silhouette vom Big Boss ein, auf dem die 100% ige Aufmerksamkeit liegt. Und was soll ich groß sagen, er kommt gut an bei der Zuhörerschaft, unter der sich nicht nur ältere Semester, sondern auch etliche Youngsters befinden, die wahrscheinlich noch mit den Störchen geflogen sind, als die Masters of Reality sich gründeten. Die Songs, ob alt oder neu, sind rein rhythmisch absolut kompromisslos und abgehackt. Stonerrock at it’s best, aber auch mit etlichen Bluesnuancen versehen. - Ich muss ehrlich gestehen, trotz meiner anfänglichen Skepsis, bin ich sehr positiv angetan von dieser Performance. Nur der Umstand, dass gegen 0.30 Uhr noch immer nach wie vor weit und breit keine Spur von einer Zugabe ist, lässt mich die Stätte vorzeitig verlassen. Ich habe also nicht den blassesten Schimmer, wie lange Chris Goss und sein Verein noch gefidelt haben. – Und ich bin mir nicht sicher, wem diese unterirdisch späte Time Schedule zu verdanken ist, dem Veranstalter, dem Clubbesitzer oder der Band. Abgesehen davon – alle Achtung, der Name bürgt für Qualität. Da gibt’s nichts dran zu rütteln - Punkt um. |