im Club (Kapazität ca. 250) 


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selbes Gebäude


in der Halle (Kapazität ca. 600)

Ich sag mal so. Drei bis vier -, manchmal auch fünf Konzerte in der Woche sind für mich der normale Alltag. Dazu kommen noch jede Menge Pressetermine, Photocalls an Filmsets und Rote Teppiche. –  Zwei Events an ein und demselben Abend hat man als fliegender Reporter auch des öfteren mal, wo man von einem zum anderen wie Hermes der Götterbote flattern muss. Aber zwei Konzerte an einem Abend und das im selben Haus, das kommt denn doch nicht allzu oft vor, ist aber, zugegebenermaßen ganz bequem, weil sich der Weg von einem zum anderen, und wieder retour deutlich in Grenzen hält. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass das Knipsen von insgesamt fünf Bands so schlauchen könnte, wie just heute Abend.
Zur kurzen Erklärung nochmal für Nicht-Münchner – Das Backstage Areal umfasst drei Venues. Das Werk (ca. 1.200 Kapazität) in einem Haus, und die Halle (ca. 600) und der Club (ca. 250) gegenüber in jeweils einem Container, die aber miteinander verbunden sind. – Tja, und wenn da nun mal, so wie heute gleich zwei Fotoaufträge rufen für verschiedene Printmedien, dann lässt man da auch nichts aus, denn, wie sagt man so schön: der Rubel muss rollen.
Zum einen wären da unsere guten alten Prog-Melodic-Rocker Magnum, die seit mehr als 3 Jahrzehnten  durch die Musikgefilde geistern (sieht man auch :-))) und zum anderen geigen The Sorrow auf, eine junge, aufstrebende Metalband aus Österreich, eine der wenigen aus diesem Land, die es geschafft haben, sich über die Grenzen ihres Landes zu etablieren. Wobei ich Magnum zum... ich weiß nicht wievielsten Mal jetzt sehe und The Sorrow grad ein oder zwei Mal als Support anderweitiger Acts erlebt habe.
Also nehmen wir mit was geht inklusiver aller Supportacts, allerdings werden sich die Reviews in Grenzen halten, da ich jeden Act nur ca. 20 Min. genießen kann, um dann schon wieder die Fronten zu wechseln fürs Photoshooting des nächsten.....

Und wir starten im Club mit der Münchner Haus- und Hof Metalkapelle Silent Decay. 

Auch sie habe ich in der Vergangenheit bereits live on Stage erlebt. Ca. 150 Fans haben sich hierbei eingefunden.  Am Rande kriege ich mit, dass einer fehlt und dafür ein anderer an der Gitarre eingesprungen ist. Aber fragt mich jetzt bitte nicht, wer das ist.  – Ist ja auch egal. Fakt ist, Munich’s Prügelknaben haben mir damals schon recht gut gefallen und tun es auch jetzt wieder. Und keiner kann so schön posen wie Sänger Sitti, der sich alle Mühe gibt äußerst fotogen zu wirken (siehe oben:-))). Vielen Dank dafür. Abgesehen davon, dass er fast mein Sohnemann sein könnte, ist er mir schon allein deshalb sympathisch, weil er ein 1860zger ist. Einziges Manko: ich bin leider Gottes auf Blitzlicht angewiesen, da die örtlichen Lichtverhältnisse im Gegensatz zur Halle drüben, schlicht und ergreifend eine Katastrophe sind. 
Leider sind die Opener Slots immer viel zu schnell vorüber. Und ich muss auch noch vorzeitig das Feld räumen, weil drüben in der Halle bereits der nächste Einsatz wartet. Mehr zu Silent of Decay gibt’s unter:

http://www.silentdecay.com/



Dark Sky eröffnen den Reigen für Magnum in der Halle.

Die Zuschauerschaft würde ich mal schätzungsweise auf ca. 300 junggebliebene und ältere Semester bezeichnen. – Wauw, nach Silent Decay drüben im Club, kommen mir Dark Sky hier wie ein Mailüftchen vor. Guter alter Melodic Rock ist der Slogan und Franks etwas antiquater Haircut hat sich noch immer nicht geändert seit dem letzten Einstand hier in München beim Rock Over Munich im letzten Januar. Aber das macht dafür Gitarrist Steffen wieder wett, der sich in der Hinsicht eher was von Watti von The Exploited  abgeschaut hat, zumindest visuell. Und irgendwie passt sein Look nun mal so gar nicht zum Weichspüler Rock’n’Roll von Dark Sky. Bitte jetzt das Weichspüler – nicht negativ auffassen, Ihr wisst ja, jede Stilistik hat ihre Berechtigung in der Musikwelt. Aber wenn man von Silent Decay innerhalb einer Minute zu Dark Sky wechselt, dann ist das schon ein wenig wie ein Keulenschlag ins Kontur.
Nun, auch Dark Sky zeigen Professionalität, dank jahrelanger Live Präsenz. Und man fühlt sich umgehend in die guten alten Achtziger Jahre zurück versetzt. Na ja, ein bisserl Dejavu hin und wieder kann ja nicht schaden. Und Magnum hinterher setzen dann sicherlich noch einen drauf in der Hinsicht. Positiv sind im Gegensatz zu drüben die Lichtverhältnisse. Und hier ist denn auch ein blitzen wirklich unnötig. Last but not least, ist mir aber auch hier nicht die komplette Show vergönnt. Und demzufolge gelingt es Steffen denn diesmal auch nicht, dank seines zierlichen Quadratlatschers mir die Sicht auf die Setlist zu nehmen :-))) (PS.: ich hab’ sie trotzdem noch ergattert danke Hilfe von außen – danke Christa!)

http://www.dark-sky.de/





Und off we go again rüber in den Club, wo bereits The Mercury Arc die ersten Töne angeschlagen haben.

Halleluja, da oben katapultiert sich gerade Arni Schwarzeneggers Neffe in höhere Sphären. Kurz zu diesem Outfit, dass sich im Prinzip aus der ehemaligen Formation Butterfly Coma gehäutet hat. Deren Sänger hatte sich nach verschiedenen Auseinandersetzungen ohne das Wissen der restlichen Mitstreiter den Bandnamen sichern lassen. Also machten letztere kurzen Prozess und verpassten sich selbst eine neue Identität. Und die heißt nunmehr eben The Mercury Act. Dennis, Benny, Thomas,Dominic, Sven und Andy (neuer Gitarrist) werden im November ihr Debütalbum vorgelegen. Und jetzt heißt es eben den allgemeinen Bekanntheitsgrad möglichst schnell zu erhöhen. Auch diese Truppe rund um Popeye The Sailor  steht für Metal pur, allerdings nicht ohne auch etwas softere Töne dem schwachen Geschlecht zu widmen. Und sowas hört unsereins nun mal ganz gern, quasi als kleine Verschnaufpause inmitten des Klanggewitters für den starken Mann.

Mehr Infos zu dieser Band unter:http://www.myspace.com/themercuryarc



And there we go (or better run) wieder rüber in die Halle gesprungen, gerade rechtzeitig zum bombastischen Start von Magnum, inklusive Ventilator, der Klabautermännchens... äh sorry, Herrn Catleys verwehte Erscheinung noch das richtige Timbre verpasst.

War ja schon immer so und deshalb nix neues. Allerdings dann vorher beim kleinen Pressetreff auch noch jammern, dass die Stimme und das Allgemeinbefinden etwas angeschlagen ist. Ich meine, ich wäre auch totkrank, wenn ich mir im Auto jeden Tag nonstop 90 Minuten lang die Klimaanlage-Lüftung auf Hochtouren um die Ohren blasen würde. – Aber Bobby Boy war schon immer sehr auf Äußerlichkeiten bedacht. Und da muss man sich bei ca. 1.60m Körpergröße schon etwas anstrengen um dessen gerecht zu werden. Stimmlich hat er anscheinend nicht gelitten, wenn man mal von der offensichtlichen dezenten Beimischung aus der Konserve absieht. Aber das merken Gott sei Dank die wenigsten Getreuen hier drinnen. Wie auch immer, ein neues Teil will vorgestellt sein und das nennt sich ‚Into The Valley Of The Moonking’, ein voluminöses, bombastisches Werk im herkömmlichen Stil. Da kann man  nicht viel falsch machen. Gut durcheinander geschüttelt mit alten Klassikern stellt dieses Intermezzo durchaus eine gelungene
Show für Nostalgiker, Altrocker und Liebhaber von Melodic Rock Tönen dar.

Das Line up, abgesehen von Catley wie immer: Mark Stanway hinterm Keyboard, Al Barrow am Bass, Tony Clarkin – Gitarre, und mein alter Freund und Kupferstecher Harry James (ja der von Thunder) lässt sich hinter dem opulenten Schlagzeug nur erahnen, dafür aber umso besser  hören. Zu meckern gibt’s  nicht viel, außer vielleicht, dass sich diese Magnum Show genauso wie die letzte und die vorletzte ausnimmt, ohne großartigen Veränderungen, bis auf’s - eben – neue Album. Das Grand Finale kriege ich auch hier wieder nicht mit, denn last but not least heißt es noch den Headliner im Club drüben zu knipsen. Deshalb off we go again mit fliegenden Fahnen bevor der letzte Ton erklungen ist.

http://www.magnumonline.co.uk/




Fast geschafft, aber noch nicht ganz. Und augenblicklich kommt auch wieder die Blitzzuschaltung zum Einsatz. Ansonsten gäbe es nur schwarz-schattierte Fotos. -

Anyway, The Sorrow können stolz auf sich sein. So haben sie doch vor kurzem erst ordentlich abgesahnt bei der Verleihung des österreichischen Amadeus Awards in der Sparte Heavy Metal. Gratuliere nachträglich dazu.
Und wie schon eingangs erwähnt, gehört dieser Vierer aus dem Ländle (Vorarlberg) zu den wenigen Ösi-Metal-Bands, die sich nun auch außerhalb ihres kleinen Landes einen Namen gemacht haben. Seit 2005 geistern die „Gsiberger“ (wie wir Tiroler sie nennen
:-)) durchs Metalcore Genre und das in der selben Besetzung. Und das wiederum wäre: Mathias „Mätze“ Schlegl  am Gesang, der mich fast schon banal an Trent Raznor von den NIN erinnert, wäre da nicht ein gravierender Körpergrößenunterschied. Weiteres ist da Andreas „Andi“ Mäser an der Gitarre, Bassist Tobias „Tobi“ Schedler und Schlagzeuger Dominik „Dewey“ Immler. – ‚Origin of the Storm’  das zweite, und noch dazu Doppelalbum ist gerade erst erschienen in diesem Jahr.

Was soll ich groß sagen... The Sorrow mischen die Meute auf, na ja, was man halt unter 250 losgelassenen Irren versteht, -  und zwar dermaßen, dass ich schleunigst an den äußeren Rand des Geschehens flüchte, um dann von dort zu versuchen, noch einige Schnappschüsse einzufangen. Hier tobt jedenfalls der Bär, und die Allgemeinstimmung ist phänomenal. Das Moshpit ist olympiareif und bebt in seinen Zentrifugen. Das ist Party pur, drei Mal so hoch als drüben bei Magnum, obwohl dort mindestens 3x so viele Leute zugegen sind. Weiß der Geier warum... Sei es, weil hier eine jüngere Generation ihren Metal austobt, oder weil die Brüder da oben 10x mehr Pfeffer im Arsch haben, als unsere Oldies nebenan.
Ich würde es erfolgsmäßig letztendlich jedenfalls ziemlich ebenbürtig einstufen, wenngleich auch auf einer komplett anderen Ebene. Die Einen sind Kultopas, die anderen junge, energiegeladene Emporkömmlinge. Und zwei Generationen feiern ab im selben Gebäude, nur halt nebenan. Die heimlichen Gewinner heute Abend.... - keine Frage: The Sorrow! Hey, und das sag' ich nicht patriotischen Gründen, nur ums klar zu stellen.

http://www.thesorrow.net


Den kleinen Kreislaufkollaps letztendlich bei der Zugabe von The Sorrow, will ich nur am Rande erwähnen.
Einziger Excuse: too old for RR, too young to die… Aber noch gebe ich nicht auf.... wetten?!!!