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Um ehrlich zu
sein, bis dato kannte ich das englische Popsternchen nur aus der
Regenbogen Presse. In den diversen Blättern der sogenannten Yellow
Press ist die Dame nämlich allgegenwärtig. Sei es anhand eines Fashion
Updates oder wer gerade der momentane auserwählte Lover ist. - Und wieder einmal ist es ein Fotoauftrag, der mich veranlasst hat, heute Abend das Münchner Konzert von Lily Allen zu besuchen, allerdings mit dem tröstlichen Hintergedanken, dass ich ja nach den ersten drei Songs jederzeit das Weite suchen konnte, falls es mir hierbei Gänsehaut aufziehen sollte. – Andererseits, wie Ihr alles wisst, bin ich stets aufgeschlossen für Neues, bzw. anderweitige Musikstile. Und Neugierde ist ja angeblich die gravierendste Eigenschaft bei Leuten, die im Sternzeichen Zwilling geboren sind. Nicht dass ich jetzt auch nur einen feuchten Kehrricht auf Tierkreiszeichen geben würde, aber jawohl, ich gebe zu, ich war schon immer aufgeschlossen für alles und jedes, und will auch hier jetzt unbedingt wissen , wie sich Lily Allen im Vergleich zu den Klatschmagazinen live on Stage macht. In ihrer Heimat England ist die gerade
mal 24jährige Lily bereits ein Superstar und hat ihre eigene Talkshow
im Fernsehen. Sie ist die Tochter des Schauspielers Keith Allen und der
Filmproduzentin Allison Owen. Nach der Scheidung der Eltern, da war Lily
gerade mal 4 Jahre jung, wechselte sie häufig den Wohnort und ganze 14
Mal die Schule. Zwischen ihrem 16. und 19. Lebensjahr verbrachte sie,
lt. eigener Aussage die meiste Zeit im Haschisch Rausch. Entdeckt vom
Musikagenten George Lamb, veröffentlichte sie 2006 ihr erstes Album ‚Alright
Still’. Und jenes entpuppte sich alsbald zum Renner in Großbritannien.
Auch mit dem neuen Teil It's ‚Not Me, It's You’, das im vergangenen
Februar geboren worden ist, heimste sie erneut Lorbeeren ein. Vor dem Auftritt von Miss Allen legt lediglich ein DJ auf. Und der Starttermin von Lily verzögert sich um so einige lange Minuten nach hinten. – Ums nur zu erwähnen, ist vorne in der Monitorbox ein dezenter Teleprompter eingebaut zur eventuellen Gedächtnisstütze für entfallene Textzeilen. – Ansich der beste Beweis, dass auch live gesungen wird. Und jetzt wartet alles auf die berühmten
Dinge, die da kommen mögen, inklusive ein Getränkehalter am Mikrophon,
wohl gefüllt mit was auch immer und mit 2 Stohhalmen versehen, sowie
Zigaretten in Reichweite. Künstler sind ja anscheinend befreit vom
allgemeinen Rauchverbot. Allerdings wird man im Verlauf des Sets
feststellen, dass die Popikone von keinerlei der Utensil übermäßigen
Gebrauch macht. Aber ich denke, das nehmen ihr die männlichen Konzertgäste hier nicht weiter übel. Die Melodien ihrer Songs haben tatsächlich Hand und Fuß und machen sich ausnehmend gut. Ich sollte auch ihre Begleitband erwähnen, die aus einigen hörbar, exzellenten Musikern besteht. Von Lilys Gesang kann man halten was man will. Sagen wir mal so: Gott sei Dank verlangt die seichtere Popmusik keine Power-Stimmbänder. Das einzige was es hier in der Tat zu kritisieren gibt, ist wieder einmal die verleidete Tontechnik. Und es war im Prinzip ein Lotteriespiel, nach dem Motto – ganz wo man sich gerade befindet. Ich für meinen Teil habe Glück und erwische es noch halbwegs passabel und anhörbar. Lily ackert sich durch ihr gesamtes Song Repertoire und wechselt währenddessen insgesamt 3x das Kostüm. Schade, dass wir nur die ersten 3 Songs zur Bildberichterstattung zur Verfügung hatten. Denn speziell die finale Gewandung ist, wie soll ich sagen, - rattenscharf. Eieiei, da bekommt so mancher Adonis hier kreisrunde Augäpfel und saugt diese Augenweide in sich auf. Auch ist es nicht zu verleugnen, dass Lily bereits zur Stilikone für andere weibliche Fans geworden ist. So sieht man hier im Publikum Dutzende Mädels, die sich ganz wie Lily, am Hinterkopf dieses typische kleine Mini-Pferdeschwänzchen gebunden haben. Und außerdem dominiert die Farbe Rosarot.
Die Setliste beinhaltet einige interessante Melodien, vor allem solche wie in diesem Clip hier zu hören sind. Gefällt mir
ausnehmend gut, muss ich gestehen. Und wisst Ihr was, ich bin
letztendlich dann sogar bis zum Schluss geblieben. Der letzte Song ist
übrigens denn auch der Beliebteste von allen. Denn er beschreibt,
unterstrichen von einer happy Melody eigentlich nur eine Sache: ‚Fuck
You’. Und die ganze Halle steht mehr als nur Kopf. |