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Diese schwedische Rockband habe ich jetzt zwar schon so einige Male live on Stage erlebt, aber mir ist bis heute nach wie vor schleierhaft, wie sie zu diesem, - entschuldigt meine Ausdrucksweise, - bescheuerten Namen gekommen sind. Nun gut, wer weiß, vielleicht klingt dieser in der schwedischen Sprache ja im Gegensatz zur deutschen und englischen Linguistik, super-cool. Auch vom visuellen Aspekt her gibt’s keinerlei Ähnlichkeiten zu dem prägnanten Hundsvieh. Sprich die Musiker dieser Band zieren sich nicht mit auftoubierter Haarspray- Wischmobwolle, die eventuell an.... na ja, Ihr wisst schon was ich meine. – Auch den Begriff Glamrock will ich nur zögerlich verwenden, denn im Prinzip ist die Musik, die die Poodles produzieren, einfach nur straighter Hardrock. Lediglich die Kostümierung von Frontmann Jacob erinnert ein wenig an Sleaze- und Glitter. Dafür ist übrigens seine Angetraute verantwortlich, die ihm als Fashion Designerin seine Gewandung, sowohl on – als auch off Stage fabriziert. Sehr fotogen – zugegeben, aber letztendlich nützt so was gar nichts, wenn nicht die Show ebenso gekonnt inszeniert ist. – Und bislang war jene das immer, einmal besser, einmal etwas schwächer, je nach Tageslaune.
Ca. 250 Gäste haben sich im Metropolis in der Kultfabrik eingefunden, darunter einige Fans, die die Poodles gerade erst vor einer Woche beim Firefest in Nottingham, England live gesehen hatten. Hinterher hörte sich der allgemeine Vergleich nach dem Motto an: „die Band sei heute 10x besser gewesen als eben vor 7 Tagen bei dem englischen Melodicrock Festival“.

Aber so weit sind wir hier in diesem Bericht noch nicht, sondern wir fangen mit der Supporttruppe an, die auf den Namen ‚Dynazty’ hört, ebenfalls aus Schweden stammt, und deren Mitglieder sichtlich gerade mal dem Teenager Alter entwachsen sind.

Was mir als erstes bei der Fast noch – Teenie Band auffällt, ist die sagenhaft gute Stimme des Sängers. Kein Schmarrn, dieser Knabe, namens Nils Molin, singt wie eine Nachtigall im übertragenen Sinn. Meine Herren, da kann sich so mancher altgedienter Rocker eine Scheibe abschneiden.Ich übertreibe nicht.
Musikalisch liegen Dynazty in der Power Metal Ecke, nix neues also, aber dafür dank ihrer Jugend und dem ungeheuren Engagement, äußerst druckvoll und durchschlagend. – Formiert haben sich die Youngsters 2007 in Stockholm. Außer Molin sind da noch
Joey Fox, Bass (ex Foxey), George Egg, Drums (ex Foxey), John Berg, Git. (ex Sharp) und Rob Love, Git. (Zan Clan).  Wie man ersieht, alles Jungs mit Vergangenheit und ich frage mich, ob diese Kids schon in den Windeln angefangen haben zu musizieren.  ‚Bring The Thunder’ nennt sich der Erstling des Fünfers. Und der Titel hält was er verspricht. Hier rollt wirklich der Donnerhall. -

Well done, würde ich sagen, und der schwedische Metalnachwuchs hat einen Vertreter mehr aufzuweisen.
Wer nicht selbst vor Ort war auf dieser Clash Of The Elements Tour, der sollte zumindest mal reinhören in die Musik von Dynazty auf deren My Space Page.

http://www.myspace.com/dynaztyband

The Poodles haben sich diesmal als anfänglichen Fokus einen Zylinderhut ausgesucht, den Sänger Jacob inklusive cooler Sonnenbrille zur Schau stellt.

Irgendwie erinnert er mich dabei entfernt an Johnny Depp im Movie ‚Charlie & Die Schokoladenfabrik’. – Nur dass unser Paradiesvogel hier eher blond-aubergine getönt ist. Auf alle Fälle scheint das heute Abend ein guter Tag für den, inzwischen vierfachen Daddy und seine Bandkollegen zu sein. Kein Wässerchen trübt die enthusiastische Atmosphäre hier drinnen im Wohnzimmer. Und  alle feiern eine Rock’n’Roll Party, wie sie besser nicht sein könnte. Clash Of The Elements im wahrsten Sinn des Wortes genauso wie der Single Titel: ‚I Rule The Night’. Einzige Neuerung seit dem letzten Mal ist Gitarrist Henrik Bergqvist, der für den, zu Hammerfall übergelaufenen, Pontus Norgren, eingesprungen ist und das nicht nur vorübergehend. Mr. Bergqvist hat zwar nicht ganz so lange Haare wie die anderen und sieht nicht annähernd so schillernd aus, wie Papagallo Jacob, aber er kann Gitarre spielen. Und das ist schließlich das Wichtigste.

The Poodles ziehen alle Register, wirken schwungvoll und trotzdem äußerst relaxed. Und der ach so berühmte Funke  springt konstant zwischen Band und Publikum hin und her, und um noch einen Titel vom aktuellen, neuen Album zu zitieren: sie haben wirklich gerockt – ‚Like No Tomorrow’. Nun, vielleicht nicht ganz so übertrieben, aber als solide Rock'n'Roll Show kann man das, was die Poodles heute Abend hier abliefern, durchaus bezeichnen.

Zwischendrin gibt’s  noch eine akustische Einlage, wobei ich hier der Meinung bin, dass man diese auch gut und gern weglassen könnte. – Genau wie bei der Supportband, ist auch beim Headliner die Musik nichts innovativ- neues oder gar einzigartiges. Aber es rockt, und das ist schließlich und endlich die Hauptsache. Die Poodles sind nun mal keine Band für höher orientiertes Songpotential, sondern lediglich eine bodenständige Partyband, und das, wie man so hört, nicht nur auf der Bühne. Dass Meistro Jacob während des Sets mindestens 3x das Outfit wechselt, muss ich wohl nicht groß erwähnen. - Schön für meine Kamera....

Zusammenfassend bleibt nur zu sagen, dass dieser Abend ein durchaus gelungener ist, abwechslungsreich in Ton und Bild, wenn man so will... und ohne schalen Nachgeschmack, oder das Gefühl, das noch was fehlt, aber keinesfalls  für anspruchsvolle Konsumenten gedacht. Let’s have a Party und das mit open End.....

http://www.poodles.se/

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