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...ist wieder mal auf Tournee in Germany. Genauer definiert ist es das dritte Mal, dass sie uns hier beehrt um uns mit ihrer ziemlich eigenartigen Muse des Rock’n’Rolls zu beehren. Für alle, die’s immer noch nicht wissen, - es ist natürlich die - Juliette Lewis. Jene die in Hollywood bereits in etlichen Filmrollen geglänzt hat. Ich spreche nur von ‚Kap Der Angst’, ‚Kalifornia’, Natural Born Killers’ und nicht zuletzt von ‚From Dusk ‚Till Dawn’. Und dass die vielseitige Künstlerin auch Talent zum singen und musizieren hat, hat sie eben bereits 1994 im vorhin genannten Movie  ‚Natural Born Killers’ bewiesen.
Die, inzwischen 37jährige Entertainerin ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Chamäleon. Sie definiert ich stets immer wieder neu und gibt sich auf der Konzertbühne als schillernder Paradiesvogel. 2003 gründete Juliette ihre Band The Licks. Inzwischen tourt sie aber nur noch unter ihrem eigenen Namen. Und vor kurzem ist ihr inzwischen viertes Album ‚Terra Incognita’ erschienen. Grund genug sich wieder mal musikalisch präsent zu zeigen. Und nein, sie ist keine dieser Hollywood Red Carpet Ice Queens, wie sie es selbst auszudrücken pflegt. Sie ist ein Star zum anfassen, einer der mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben ist und sich gern unter die Fans mischt.
Okidok, unsere Muffathalle hier in München, direkt gegenüber vom berühmten Deutschen Museum ist gut gefüllt, aber leider bei weitem nicht ausverkauft. Ich gehe mal von ca. 750 Besuchern aus, die sich hier eingefunden haben, um Juliette Lewis (wieder einmal) auszukundschaften.

Der Support kommt von der englischen Formation ‚Scanners’, die aus
Sarah-(Vocals/Bass), Matt- (Vocals/Guitar), Amina-(Guitar/Keys)  und Tom- (Drums) besteht.

Und das was das Quartet da oben fabriziert, kann ich nur wage als Independend Stilistik beschreiben, die ziemlich gewöhnungsbedürftig ist.
Im Mittelpunkt steht die attraktive Sarah, mit ihrem eigenwilligen Soprangesang, der mit dem bimmelndem Glöckchengeläut am Mikrophonständer im Wettstreit liegt. Die vier Briten legen zwar vollstes Engagement an den Tag, aber ihre Performance findet nicht nur bei mir, weniger als bedingt Gefallen. Der Applaus ist eine reine Höflichkeitssache. Und im Prinzip ist offensichtlich jedermann hier drinnen froh, als dieses Eingangs-Gastspiel zu Ende ist. Für alle, die trotzdem interessiert sind an dieser Band, sei die bandeigene My Space Page genannt. 
http://www.myspace.com/scanners






...Und jetzt wartet alles auf Juliette. Und die lässt sich ganz schön viel Zeit bis zu ihrem Auftritt. -

And there she is, eingehüllt in eine knallrote Gardine, oder weiß der Geier, was das Stück Stoff darstellen soll. Abstrakt, ist wohl die beste Beschreibung, die auf Juliette on Stage zutrifft, sei es dass schrille Make up, die fantasievolle Kostümierung oder die grotesken Bewegungen in denen sie sich wie ein wild gewordenes Suppenhuhn aalt. Ihr Rock’n’Roll ist eine Mischung aus Punk, Alternative und Mainstream Rock, wobei der Punk definitiv überwiegt. Und alles miteinander kann man eigentlich nur als herrlich schräg beschreiben.

Juliette absolviert da oben ein Hochleistungstraining in Sachen Bewegung ab, so dass meine Kamera Mühe hat, dieses überdrehte Bündel an Energie halbwegs scharf im Bild festzuhalten.  Auf alle Fälle bin ich mir sicher, dass sie mit ihrer Kondition locker bei den nächsten Olympischen Spielen im Marathon – laufen mitmachen könnte. Das erstaunlichste an der Action ist aber, dass Juliette ihren Tanz auf dem Vulkan auch noch mit ihrem kraftvollen Stimmvolumen kombiniert. – so weiß man doch von so vielen anderen weiblichen Popsängerinnen, dass jene, dank der Rumhüpferei des öfteren auf die berühmte Playback Technik in Sachen Gesang zurück greifen. Nicht so Juliette Lewis, bei der hörbar alles livehaftig abläuft da oben. Alle Achtung diesbezüglich. Andererseits hat die Tatsache aber auch einen kleinen Haken. Denn mehr als 75 Minuten sind nicht drin dank der, fast schon übermenschlichen Verausgabung. –

Terra Incognita’ wird selbstverständlich gebührend vorgestellt. Übrigens die Songs, die wir hier auf der Setliste lesen können, stimmen zwar was die Titel angeht, nicht aber in ihrer Reihenfolge.

Juliette entscheidet sich stets erst nach Beendigung eines Stücks,  was sie als nächstes gedenkt uns zu präsentieren. Und das teilt sie dann ihren Mitstreitern spontan mit. Nein, langweilig wird’s hier keine Sekunde dank des konstanten Wirbelwinds, der da über die Bühne tobt.

Höhepunkt ist natürlich die ausgedehnte Version von ‚Speaking My Language’ (vom gleichnamigen Album von 2005) während dem sie auch die einzelnen Bandmitglieder vorstellt. Zwei weitere Songs, und Schluss ist mit lustig. Aus der Zauber, und ohne Zugabe ist unser Paradiesvogel den Blicken entschwunden. – Wie schon gesagt, das Einzige was es bei Juliette Lewis erneutem Einstand hier in München zu bemängeln gibt, ist die Kürze des Sets. Ansonsten.... wie soll ich sagen ? – Operation gelungen, Patient scheintot.

http://www.myspace.com/juliettelewis

Na, unser Michi hat da aber wieder mal Schwein gehabt...:-)))))