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Lange war er nicht mehr in
Europa, zu lange. Und demzufolge ist sein Name auch nur noch Insidern
und Musikliebhabern der älteren Generation ein Begriff. Und warum er
uns hierzulande so lange vernachlässigt hat, sei dahin gestellt.
Vielleicht war es, der über die Jahre hinweg, sinkende Erfolg, oder
aber auch eine gewisse Bequemlichkeit des Älter-werdens, dass
Christopher Cross veranlasst hat, auf größere Konzertreisen zu
verzichten. Aber am wahrscheinlichsten ist die Theorie der herunter -
gekommenen Musik-Wirtschaft, die solche Unterfangen im Laufe der Zeit
sehr teuer gemacht haben. Wie auch immer, auf alle Fälle haben wir ihn jetzt endlich wieder hier in Europa und auch Deutschland und wollen mit Mr.Cross in Nostalgie schwenken mit ‚Ride Like The Wind’ und seinem erfolgreichsten Song ‚Arthur’s Theme’. Eine Band hat er auch dabei. Aber da in jener Gruppe, Musiker aus aller Herren Länder enthalten sind, auch aus Deutschland, vermute ich mal, dass er sich seine Combo speziell für diese Tour zusammen gezimmert hat. Übrigens alles hervorragende Instrumentalisten, wenn ich es mal gleich vorweg nehmen darf.
Die Zeit hat jedenfalls ihre Spuren hinterlassen, und es reicht gerade
mal für unseren kleinen, aber fein-schicken Metropolis Club inklusive
einer Bestuhlung. (Anm. hab ich in diesem Venue auch noch nie erlebt) Ca. 300 Besucher, meist älteren Semesters haben sich
eingefunden. Das sind genau jene, die damals Anfang der 80er Jahre die
große Zeit des Christopher Cross miterlebt haben. – Kurz zu diesem Künstler,
der mit richtigen Namen übrigens Christopher Geppert heißt, aus San
Antonio Texas stammt und inzwischen 58 Jahre alt ist. Mit seinem
balladesken Softrock gewann er 1981 als erster Künstler überhaupt
Grammys für den besten neuen Künstler, das Lied/Single des Jahres
(jeweils für Sailing) und das Album des Jahres (sein nach ihm selbst
benanntes Debütalbum). Davor hatte er auch schon einen Riesenhit mit
‚Ride Like The Wind’. – Und ein Jahr später, also 1982 setzte er
mit ‚Arthur’s Theme noch eins drauf mit über 1 Mill. verkaufter
Singles, und die war selbstredend ebenfalls Nr. 1 in den US Charts. Auch ‚Alright’ sei in diesem Zuge noch erwähnt. – Und
außerdem kann er noch auf 5 Grammys und einen Oscar zurückblicken. Aber im Grunde genommen handelt es sich
bei Christopher Cross lediglich um einen Künstler, der mit nur 3 Songs
Musikgeschichte geschrieben hat. Und alles andere sei zu vernachlässigen.
Mir persönlich ist das Ganze zwar schon fast wieder etwas zu ruhig,
aber an einer persönlichen Geschmackssache soll’s nicht scheitern.
Vor allem aber ist es seine hohe (fast schon) Falsettstimme, die für
Christopher Cross von Beginn weg zum Markenzeichen geworden war, und
durch die, diese Songs erst zu dem geworden waren, was sie immer noch
sind, nämlich äußerst individuell und absolute Klassiker. Er kommt dann noch einmal zurück für
eine Solo-Zugabe. Aber dann ist endgültig Finito. Da hilft alles
pfeifen und klatschen nichts mehr. Aber es reicht dann zumindest für
eine halbe Autogrammstunde, die auch ordentlich genutzt wird von den -
noch anwesenden Besuchern. |
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