.... und Fotoschikane die
Zweite in dieser Woche... Nicht so sehr was die vertraglichen Bedingungen
betrifft. Denn diese sind eher harmlos, verglichen mit denen von
Rammstein, einen Tag vorher, sondern viel mehr wegen der lokalen
Bedingungen. Erstens ist es uns gerade mal erlaubt während des ersten
Songs zu fotografieren. Und zweitens wird
die Szenerie während der gesamten Zeit von einer dicken
Nebelschwade verhüllt und lässt die Objekte, die es zu knipsen gilt,
mehr erahnen als zu sehen. Ehrlich gestanden ist es mir zum ersten Mal überhaupt
passiert, dass ich den Weg aus dem Photopit nach getaner Arbeit nicht mehr
finde, und mir erst eine hilfreiche Hand mit Taschenlampe den Weg weisen
muss. Also bitte entschuldigt hier die eher bescheidene Qualität der
Bilder.
Noch eine Tatsache sei hier am Rande erwähnt. Und diese stimmt mich dann
doch etwas bedenklich. So hat man diese Veranstaltung kurzfristig vom
Zenith ( 6.000 Menschen Fassungsvermögen) in die wesentlich kleinere
Tonhalle (ca. 2000 Seelen) verlegt wegen mangelnder Ticketverkäufe. –
Aber hallo!!! Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, wo Marilyn Manson
locker die Olympiahalle mit 12.000 Fans gefüllt hat. So geschehen im Jahr
2003. Aber diese Zeiten sind wohl eindeutig vorbei. Das neue Album ‘The
High End of Low’ ging auch nur so so la la runter bei den Fans. Und
somit ist auch der zeitweilige
Kultstatus wieder auf ein Minimum zusammen geschrumpft. Aber lassen wir
uns mal überraschen, was uns der Schockrocker Manson alias Brian Hugh
Warner hier und jetzt im Jahr 2009 noch so alles zu bieten hat.
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Der Supportact heißt Esoterica. Allerdings
muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich von denen nicht viel
mitbekommen habe. Deshalb enthalte ich mich hier jeglichen Kommentars.
Mehr Infos zu dieser Band gibt’s unter:
http://www.esoterica1.com/esoterica/
Marilyn Manson beginnt seine Show, wie schon anfangs erwähnt, mit sehr
viel Nebel und das in Dunkelblau.
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Nur die Laserstrahlen, die von seinen
Krallen wegblitzen machen sich gut, sozusagen als special Effect.
Übrigens treffen wir auf dieser Tour einen alten Bekannten wieder, nämlich
Twiggy Ramirez, der von 1993
– 2002 mit von der Partie war, und 2008 nach 6jähriger Auszeit wieder
ins heimatliche Nest zurück gefunden hat. Allerdings muss ich gestehen hätte
ich Herrn Jeordie Osbourne White, so heißt Twiggy mit richtigem Namen,
fast nicht mehr erkannt. Beschreiben wir’s mal so... Gegenüber seinem
früheren, fantasievollem Styling, sieht der Gitarrist heute fast schon
konservativ, normal aus. Übrigens der Künstlername Twiggy Ramirez setzt
sich aus dem von 60er Jahre Stilikon Twiggy und dem des Massenmörders
Richard Ramirez zusammen.

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Twiggy Ramirez
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Ferner finden wir Ginger Fish alias
Franklin Kenneth Robert Wilson am Schlagzeug, der ebenfalls mit der Manson Partie seit
1994 ab und an verbandelt ist. Musikproduzent und Toningenieur Chris
Vrenna bedient das Keyboard und Andy Gerold zupft den Bass. Manson himself
scheint kaum gealtert zu sein, aber trotzdem kann man eine gewisse Veränderung
feststellen. So ist der gute Mann nicht mehr ganz so stark geschminkt wie
früher, die Kontaktlinsen sind anscheinend Vergangenheit, aber
vor allem stelle ich während dieses Auftritts eine relativ auffallende
Fannähe fest. Manson unterhält sich sogar mit dem Publikum zwischen den
Songs, ein Umstand der früher zu seinen Hoch-Zeiten undenkbar gewesen wäre.
Er wirkt nicht mehr ganz so unantastbar und auch nicht mehr ganz so
furchterregend. Aber dank
der, fast schon familiär-intimen
Atmosphäre hier in der Tonhalle hat auch dieses Timbre eines Superstars
stark Federn gelassen. Aber ansich steht ihm das gar nicht mal so schlecht
zu Gesicht. Die kürzliche Trennung von seiner 19jährigen Freundin Rachel
Evans, scheint ihm jedenfalls nicht geschadet zu haben.
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Wie auch immer,... die Show ist kurzweilig
aber auch zeitlich relativ kurz gehalten mit gerade mal 70 Minuten. Und
neue Scheibe hin oder her. Bis auf den herausragenden Titel ‚Running To
The Edge Of The World’ ist der Rest eher zu vernachlässigen.
Sagen wir mal so, richtig aus dem Häusl
sind die Fans ohnehin erst bei ‚Dope Show’ und dann natürlich beim
Eurythmics Cover ‚Sweet Dreams’. Zwischendurch gibt’s noch eine
Einlage, bei der Mr.Manson mit imaginären Dope gefüttert wird von zwei
HelfersHelfern.
Das Grand Finale wird dann
durch ‚Beautiful People’ abgeschlossen. Und that’s it und keinen Ton
mehr.
Kurz und gut, Marylin Manson 2009 ist zwar nicht herausragend und hat auch
von seinem einstigen Glanz ganz schön Federn gelassen. Aber schlecht
war’s jetzt auch nicht wirklich. Nur, um mich zu wiederholen, die immer
kleiner werdenden Venues stimmen mich etwas bedenklich. Ich hoffe nicht,
dass wir eines Tages dort enden, wo wir mal angefangen haben. (z.B. 1997
im Münchner Strom Club mit 150 Fans) Aber andererseits, -
damals, da war Herr Manson noch so richtig shocking und
provozierend, was nicht allein den Würmern zu verdanken waren, die während
der Show aus seinem Mund gekrochen kamen.
Mahlzeit!
http://www.marilynmanson.com/
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