Die Vorhut macht ‚Sweethead’, das Sideproject von Queens Of The Stone Age Gitarrist Troy Van Leeuwen.

Halt - stop…. Waren die nicht gerade erst in München??? Doch, und zwar im Oktober als Vorhut von den Eagles Of Death Metal in der Muffathalle. Da habe ich sie allerdings glorreich versäumt dank Jesse Hughes  - You know what I mean!!!! Und das hab ich wiederum nicht bereut :-))))) 
Diesmal aber lasse ich mir den neuerlichen Einstand nicht entgehen und bin... schlicht und ergreifend mehr als entäuscht. Ja aber hallo, was ist denn das? Ein blondes Gift in aufreizendem Outfit macht nun tatsächlich keinen Vorfrühling, sofern sie nicht singt wie eine Nachtigall. Tut sie aber leider nicht. Und sofern nützen auch sämtliche exaltierten Gitarrensoli nichts, um die Menge zu beeindrucken, die im Prinzip auf nichts anderes wartet als auf Homme, Grohl und Jones.  –

Somit schinden Sweethead tatsächlich wenig Eindruck mit ihrer Mixtur aus undefinierbarem Alternativ Rock. Weiteres will ich mich dazu nicht äußern und jedem selbst überlassen, ob ihm oder ihr diese Mucke zusagt oder so wir mir, eben nicht.
http://www.sweethead.net/

Und dann passiert etwas, was mir, fast schon wohlige Schauer über den Rücken laufen lässt.

Them Crooked Vultures erscheinen relativ unspektakulär da oben und beginnen ihren Turn. – Und all die jungen und jugendlichen Fans überschlagen sich in Enthusiasmus, wobei man denken sollte, sie sind wg. Dave Grohl (Foo Fighters) oder Josh Homme (Queens of The Stone Age) gekommen. Aber weit gefehlt. Ein einstimmiger Chor aus etwa 5.000 Kehlen beginnt zu brüllen: John Paul Jones – John Paul Jones – John Paul Jones.... !!!!!! Led Zeppelin T-Shirts wo man nur hinschaut. Es ist herrlich, es ist wunderbar all diese jungen Kids zu beobachten, die sich schier überwerfen bezüglich dieses kleinen unscheinbaren Mannes da oben, der immer lieber im Hintergrund  stand und immer noch steht. - Übrigens live wird das Trio noch von Ex-Queens Of The Stone Age Gitarrist Alain Johannes verstärkt -  nur der Vollständigkeit halber, und damit sich keiner wundert. - Aber es ist und bleibt ohne wenn und aber - John Paul Jones, der hier der Held des Abends ist, auch wenn Josh Homme nun wahrlich kein Frontmann ist, den man leicht übersieht. 

Live wird das neue selbstbetitelte Album durchgeackert, das gerade erst bei uns erschienen ist. – Nun, zugegeben, die Musik ist etwas gewöhnungsbedürftig und beinhaltet relativ viele alternative Einflüsse. Nimmt man dann noch Hommes Stimme dazu, dann ist man im ersten Moment tatsächlich versucht zu denken, es handele sich dabei um einen Ableger von QOTSTA. Ist es dann aber doch nicht wirklich, dank des animalischen Inputs von Dave Grohl, der hinter seinem Schlagzeug die Welt aus den Angeln hebt und dem virtuosen Bassspiels von John Paul Jones.

Nein, schlecht ist das, was die Drei, bzw. Vier da oben abliefern beileibe nicht, lediglich ein wenig strange und.... leider viel zu laut. Aber für letzteres ist nun nicht unbedingt  die Band selbst verantwortlich. – Trotz alledem putscht sich die Stimmung immer noch höher, und die Rufe wollen und wollen einfach nicht verstummen: - John Paul Jones... John Paul Jones.... Josh Home schüttelt nur noch den Kopf. Ich denke, er hat irgendwann kapituliert.

Unsere fleißige  und äußerst engagierte Security hat alle Hände voll zu tun, den Enthusiasmus wieder etwas zu dämpfen. Und irgendwann meint Josh Homme: „ I see you’ve got a real good Security here in Munich. They are doing a great job. – But we are here at a Rock’n’Roll Show and not at a fuckin’ Chuch Service, so please leave these kids alone”. – Tja und von da an sind unsere Schutzengel so gut wie arbeitslos.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Keyboard Einlage von John Paul Jones. Herrschaftszeiten, der gute Mann kann da oben machen was er will, und er wird fast schon in den Himmel getragen.

Viel mehr gibt’s nicht zu sagen. Knappe 85 Minuten dauert der Zauber, endet mit dem Song ‚Warsaw, und off we go – ohne Zugabe, Extras und weiterem Firelfanz... – Brauchts aber auch gar nicht.... denn da oben stand ja John Paul Jones... und ja klar doch ums nicht zu vergessen – Dave Grohl und Josh Homme.
Bleibt nur noch die Frage, obs einen Nachschlag von Them Crooked Vultures geben wird irgendwann, oder ob es sich dabei doch nur um ein Kurzzeit-Zwischenprojekt handelt, das zur Abwechslung dreier so unterschiedlicher Charaktäre dient, die damit ihre Ressourcen  wieder mit neuer Energie und Ideen für ihre individuellen Kreationen füllen. Viel mehr gibt’s nicht zu sagen. Na ja vielleicht noch: - „Lang lebe Led Zeppelin“ Oder will mir da auch nur irgendjemand widersprechen??!!!!

http://www.themcrookedvultures.com/de 

Weitere Fotos gibts bei Metal Hammer.de anzuschauen.