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Wer??? Tja und das ist das Problem. Denn
was nützt es einem wenn man zwar der Schlagzeuger einer der
weltbekanntesten Rockbands, nämlich den Scorpions ist, sich aber noch
lange nicht aus dem Schatten derer heraus katapultiert hat. Auch die
fernere Vergangenheit was Bands wie Kingdom Come, MSG und Warrant
angeht, haben ihm zwar in Drummer Kreisen einen Namen beschert, aber
nicht zur individuellen Persönlichkeit
verholfen. -
Aber ich besitze einen kleinen Vorteil und zwar die Erinnerung an ein
Konzert der Gruppe Warrant, irgendwann in den Neunzigern hier in München.
Damals wechselte bei der Zugabe der Sänger zum Schlagzeug und vice
versa. Und Herr Kottak legte eine Performance hin, dass kein Hühnerauge
trocken und auf seinem Platz balzen blieb. Ich weiß auch noch mit
welchem Song; Es handelte sich um eine irre Version des Clash Klassikers
‚Should I Stay, Or Should I Go’. James hob den ganzen Rockclub am
Frankfurter Ring aus den Angeln und das nicht nur auf der Bühne sondern
auch querbeet durch die wogende Menge. Halleluja, das war eine
Vorstellung, die sich damals tief in meine Memories eingegraben hat. Die Vier nennen sich Nick Red (Voc/Git),
Fabz (Drums), Seb (Git/voc) und Mini (Bass/Voc) und
"Destination Terrorville" ist das Produkt, das es nach
wie vor zu promoten gilt. – Nach wie vor deshalb, weil die Cd bereits
seit über einem halben Jahr auf dem Markt ist. Wohl denn, mal schaun, wo die Reise für die Schweden noch hinführt.
Ein Anfang ist definitiv gemacht. Jetzt lautet das Zauberwort –
Weiterentwicklung und live spielen was der Allerwerteste hergibt. Denn
nichts geht über Erfahrung, allgemeine Präsenz und vor allem
wachsender Bekanntheitsgrad. In diesem Sinne weiterhin viel Glück und
Erfolg http://www.myspace.com/blowsight
Und das wollen wir hiermit beweisen. Außer Familie James und
Athena Kottak a.k.a. Jimmy Ratchitt und Athena wären da noch
Leadgitarrist Johnny Lucas, der ebenfalls mal bei Kingdome Come tätig
war und Price Vernon am Bass. – Und eines muss ich gleich vorweg schießen:
ich habe immer wieder Respekt vor Musikern, die trotz Publikummangels
vollen Einsatz auf die Bretter legen. Nicht, dass Jimmy Boy jetzt ein
begnadeter Sänger ist, im Gegenteil, seine Stimme reibt nicht nur
sprichwörtlich, sondern scheuert volle
Kanne am Eisen und liegt im Wettstreit mit der angeknacksten Akustik
hier drinnen. Aber..... um mich zu wiederholen... Er schenkt sich als
Front-Paradiesvogel selbst rein gar nix höchstens einen konstanten
Adrenalinschub. Wie ein Derwisch auf dem Nagelbrett hopst und balanciert unser
Drummer Boy zum Takt seiner LA Garagenrock Meets Punk Philosophie, und
sein Herzblatt Athena gibt preis, dass
sie ein Tier am Schlagzeug ist. Aber nein, das hat sie nicht etwa
von Bruder Tommy gelernt, denn der war lt. ihrer Aussage vor der Show,
schon lange aus dem elterlichen Heim entflogen, als Athena das erste
Mal, und das aus reiner Langeweile, die Schlagstöcke in die Hand nahm.
Und dass das Talent in der Familie liegt, ist unschwer zu erkennen.
Weiß der Geier, wer verantwortlich für die Beleuchtung hier
drinnen ist. Aber derjenige gehört auf alle Fälle geteert und
gefedert. Denn mit nur zwei dunkelroten Scheinwerfern lässt sich da
oben mehr erahnen als ersehen. Und dass ich mal gezwungen bin, eine
Fotoserie fast komplett durchzublitzen, das passiert eigentlich so gut
wie gar nie.... Während dieses Songs lässt es sich Jimmy auch nicht nehmen eigenhändig
die wenigen Besucher von hinten nach vorne zur Bühne zu schieben um mit
ihnen dann ein kurzes Headbanger Szenario zu veranstalten. Und all die Mädels,
die eigentlich wegen der Supportband gekommen waren, machen mit größter
Begeisterung mit. – Tja, und das mach’ ihm erst mal einer nach –
bei 30 Leutchen eine derart gute Stimmung rein zu bringen, und das
obwohl weder Sound noch musikalische Performance das non plus ultra
sind. Aber es ist wieder einmal die Ausstrahlung, die individuelle Aura
und die Verrücktheit eines James Kottak, der hier gerade raus die Sau
raus lässt, - all das, was er eben bei den Scorpions nicht in der Lage
ist, zu machen. Und man spürt es fast greifbar, wie viel Spaß es ihm
und seiner Band macht.
Sagen wir mal so, es war jetzt beileibe kein anspruchsvolles Konzert, im
Gegenteil, es war gerade mal mittelmäßig. Aber es war auf alle Fälle
unterhaltsam, mitreißend und absolut verrückt... Und manchmal genügt
das auch, um gut unterhalten zu werden...
so wie damals Mitte der Neunziger beim Warrant Konzert mit ‚Should
I Stay, Or Should I Go...’
- stay natürlich, was sonst..... |
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