... und da hamma ihn wieder,
den Mann mit dem coolsten Augenaufschlag im Rock’n’Roll Business und
der fotogensten Linie schlechthin. Nun ja, - George Clooney wäre mir
persönlich zwar immer noch lieber, trotzdem freue ich mich jedes Mal allein schon aufs
Photoshooting, wenn diese Band alle Jubeljahre wieder mal antrabt.
Kein Glamrocker könnte schöner posen als Tony, und dabei sind
Sonata Arctica nun mal wirklich alles andere als eine von diesen
halbverstaubten Sleazerock Bands aus den späten Achtzigern. Im
Gegenteil, die Nordlichter, die irgendwo in der tiefsten Tundra in
Mittelfinnland beheimatet sind, stehen für klaren Powermetal mit einer
sehr modernen Note. Und sie unterscheiden sich wesentlich von unseren
treudeutschen True Metallern, die, genauso wie die Glamrock Gruppen,
heutzutage zum Großteil eher ein Dasein am Suppentellerrand im Musicbiz
fristen. Wie gesagt, Sonata Arctica stehen für eine frische Version
dieser Musikrichtung. Und ihre Fans, deren Alter sich in etwa zwischen
16 und maximal 30 bewegt, können sich voll und ganz mit der Aura und
den einzelnen Individuen in der Band, und natürlich vor allem mit deren
Musik assoziieren. – Und jawohl, ja, das Rezept ist im Laufe der Jahre
voll aufgegangen, weil einfach alle Zutaten hervorragend miteinander
abgestimmt sind, weniger allerdings wegen Tony Kakkos verträumten
Schlafzimmerblicks. Auch wenn jener für das fotografische Auge ein
gefundenes Fressen ist. (Anm: Fakt ist auch, dass ich noch nie einen
Finnen getroffen habe, der auf 2 Fragen fast eine geschlagene Stunde
antwortet und das fast in Schallgeschwindigkeit :-))
Anyway und back to the Action, bei der sich schnell heraus
kristallisiert, dass die Bude voll ist, - sehr voll sogar. In unserem
Fall hier in München bedeutet das soviel wie ca. 1.200 Fans im
Backstage Werk.
Den Anfang machen Winterborn, deren Heimat ebenfalls das Land Elche und
Mitternachtssonne ist. Und sie bezeichnen sich selbst als – the
coldest Heavy Metal Band on Earth – wie auch immer man das verstehen
sollte....
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Jedenfalls sind unsere Frosties hier seit
2004 unterwegs, um mit ihren beiden bisherigen Eiszapfen ‚Cold Reality’
und ‚Farewell To Saints’ den Äquator aufzutauen, nun ja, zumindest
erst mal unsere europäischen Breiten zu bewässern. Bislang haben es
Suomi - Tenor Teemu Koskela und seine Gefolgschaft aber allemal zur
Schneeschmelze in Oberbayern und der Poebene
gebracht, um nur zwei der vielen Hürden beim Namen zu nennen,
die es noch gilt weg zu tauen. – Sagen wir mal so, mir fehlt beim
Lappland-Tango der Finnen einfach eine gewisse Individualität, jene die
einem sozusagen die Lauscher auf 185 raus glüht und vor dem Ertrinken
im Meer der Belanglosigkeit auffängt. Positiv sticht wiederum die
Stimme heraus und die Instrumentierung was die beiden Gitarren,-
bedient von Pasi Vapola und Antti Hokkala,- betrifft. –
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Abgesehen davon bleibt nur zu sagen:
Winterborn sollten eher einen weiteren Beitrag zur globalen Erwärmung
in musikalischem Sinne leisten und nicht danach streben den absoluten
Gefrierpunkt zu unterbieten. Hottest band on earth klingt immer noch
besser als coldest act. Den richtigen Weg haben sie schon eingeschlagen,
er ist nur noch etwas eisig.....
http://www.winterborn.info/
Für Sonata Arctica hingegen brennt der
Erfolgspfad schon eine Zeitlang lichterloh.
Und Ihr kennt doch diese exotischen
Gurus, die barfuss über glühende Kohlen laufen und nicht mal den
Ansatz einer Brandblase, geschweige denn Schmerzen zeigen. So in etwa
kommt mir die Erfolgsstory der Finnen vor, die sich im Schein der
Mitternachtssonne so großartig entfaltet haben. Und ich meine, jene,
also die Sonne, sind sie ohnehin gewöhnt im täglichen Leben. Wer bei
uns da oben in Lappland schlafen will, der muss einfach nur die Vorhänge
zuziehen, meint Tony und zuckt die Schultern im,- dem Gig
vorausgehenden, - Small Talk. Nun um aber etwas deutlicher zu werden,
ihren ganz eigenen Vorhang haben Sonata Arctica bereits seit langem
abgeschafft. Und der obligatorische Platinstatus eines jeden, ihrer
bisherigen Alben hat sich fast schon zur Selbstverständlichkeit
entwickelt.
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Das Gourmet Dinner heute Abend umfasst
jedenfalls einen soliden Querschnitt durch die Sahnetorte, beginnend mit
dem Zuckerguss namens ‚Flag
In The Ground’, über das Marzipanei ‚Paid In Full’ bis hin zur
Cremefüllung ala’ ‚Juliet’
und last but not least ‚Cage’.
Gott sei Dank hat Musik wenigstens keine Kalorien, sonst würden wir
morgen mindestens 3 kg mehr auf die Waage bringen.
Das große Plus der
Finnen ist aber definitiv ihr Paradiesvogel am Gesangsmikro, - jawohl
der mit dem Schlafzimmerblick, der selbst Enrico Caruso in den posthum
Kniefall schickt. Was das individuelle Fashion Design betrifft, muss
Tony zwar noch einige Nachhilfestunden beziehen, ein Pyjama macht sich
nun mal nicht so wirklich gut da oben,:-))
aber andererseits vollbringt sein pseudo-erotisches Espirit das seinige,
um das halbarktische Packeis in Sekundenschnelle zerfließen zu lassen
und sämtliche Schäflein in Euphorie darin zu ertränken. |