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Fast vier Jahre ist es
her, dass ich Lamb of God bereits einmal live on Stage erlebt habe,
damals im Zuge der Unholy Alliance Tournee zusammen mit Slayer, Children
Of Bodom und InFlames. Lang is’ es her, und einiges hat sich seit
damals verändert, vor allem der Auftritt selbst, der zwar nicht mehr in
so einer großen Halle wie damals im Zenith stattfindet, dafür aber
statt als Opener, diesmal in der Headliner Position.
Und ausverkauft is’ unser gutes Backstage Werk auch wieder mal,
aber hallo.... !!!! Heute Abend hat nicht mal mehr eine Ölsardine Size
Zero Platz hier drinnen, deshalb gibt’s diesmal auch keine
selbstgefilmten Clips. - Denn
die Chancen auch nur für 10 Sekunden einen freien Blick auf die Bühne
zu erwischen, sind gleich Null wenn man nicht von vorneherein einen
guten Platz inne hatte. Für mich galt das leider nicht, mal ausgenommen natürlich die Zeit im
Fotograben zum visuellen Festhalten des Geschehens.
Diese Formation aus Charlotte/Winston Salem US lässt in ihrem Metal deutliche Strukturen von Jazz Avancen durchklingen. Und diese Mischung macht sich äußerst interessant und gibt dem Ganzen einen sehr intellektuellen Anstrich. Laut Berichten soll diese Truppe in ihrer Heimat Amerika bereits einen ziemlich hohen Standard besitzen. Das aktuelle und insgesamt siebte Album ‚The Great Misdirect’ vom vergangenen Herbst, hat es in den US Album Charts gar auf Platz 36 gebracht. Und das ist für dieses Genre schon sehr beachtlich. 10jähriges Jubiläum feiern ‚Between The Buried And Me’, deren Namen sich übrigens aus einer Textzeile eines Counting Crows Songs namens ‚Ghost Train’ ableitet. Ein Begriff ist
die Band allemal inzwischen, nur mit dem etablieren in Europa hapert es
noch ein wenig. Meine Analyse ist jedenfalls eine positive: - diese
Gruppe hat was, und das ist alles andere als schlecht.... Christlicher Metalcore nennen die Brüder ihren Stil, wobei mir diese Beschreibung etwas schleierhaft ist. Aber gut, live on stage ist ohnehin kaum eine Silbe vom gesungenen Gewaltepos zu verstehen. Da müsste man sich wohl eher mit den Texten der Stücke in den CD Sleeves beschäftigen. Aber mal ehrlich... wer tut das schon? Mit diesem Outfit kann
ich allerdings wenig anfangen, denn hier lässt sich weder eine klare
Struktur noch eine straighte Linie erkennen. Aber auch hier gilt:
Hauptsache der Rhythmus stimmt, damit ordentlich gemosht werden kann.
Ich für meinen Teil ziehe es vor, für den Rest dieses Auftritts lieber
draußen etwas frische Luft zu schnappen. Als nächstes folgen Job For A Cowboy, die fürwahr schon einen beachtlichen Status in der Szene erreicht haben. Nun mal ehrlich, ich
bin zwar seit über 25 Jahren Musikjournalistin, aber den Unterschied
zwischen sogenanntem Deathcore und Metalcore kenne selbst ich nicht. Es
sei denn, ich bin dafür einfach schon zu alt. Mein lieber Herr
Gesangsverein, ich bin zwar mit Deep Purple und den Rolling Stones
aufgewachsen, aber ich lasse mich auch gern mal belehren was diese
Feindifferenzierung verschiedener Unterkategorien von Musikstilen
betrifft. Sofern man hier überhaupt von Musik als solcher überhaupt
sprechen kann. Verständnis ist hier gefragt, sogar sehr viel Verständnis.
Aber da ich schon immer ein
sehr wissbegieriger Mensch war und immer noch bin, der gern dazu lernt, ziehe ich mir auch
so was mitunter rein, um endlich die wahre Philosophie dieser Schublade
zu begreifen. Und zugegeben, ich tue mich etwas hart.
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Deshalb beschränke ich mich
hier auch aufs wesentliche. Gegründet 2002 in Glendale Arizona, haben
Job For A Cowboy bislang ein Demo, eine Ep und 2 Alben auf den Markt
geworfen. Und siehe und staune, die beiden Longplayer haben tatsächlich
dank einigen Verkäufen den Weg in die US Charts gefunden –
‚Genesis’ von 2007 auf Platz 54 und ‚Runination’ vom vergangenen
Jahr auf Platz 42. - Ergo, wir haben einen Namen auf dem Parkett und versuchen diesen auch weiter zu etablieren. Und das dürfte den Brüdern mit dieser Konzertreise im Schlepptau von Lamb Of God durchaus gelingen. http://www.jfacmetal.com/
Und ums 3 Mal rot zu unterstreichen, meine Herrschaften... diese Band feiert, ob Ihrs glaubt oder nicht, gerade ihr 20jähriges Jubiläum. Jawohl ja, und demzufolge dürfte zumindest Gitarrist Mark Morton, Bassist John Campbell und Schlagzeuger Chris Adler dem runden 40er schon ins Auge blicken, wenn sogar nicht bereits darüber hinaus. Und die vier Jahre später, die Sänger Randy Blythe hinzu gestoßen ist, dürften auch nicht viel Unterschied in Sachen Age Gap gebracht haben. Lediglich Gitarrist Willy Adler ist erst seit 11 Jahren mit von der Partie. Wie man lesen kann, gibt’s auch noch Familienbande in der Truppe. Sechs Alben, drei DVDs, und höre und staune, das jüngste Release ‚Wrath’ schaffte es in den Billboard Rock-Album Charts gar bis auf Position 2, und hielt sich ganze 6 Wochen in den Hitlisten. Das hat natürlich einiges an Renomee gebracht.
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Wie schon oben erwähnt, sind
mir die Gotteslämmer keine unbekannten mehr seit ihrer Tour mit Slayer
vor vier Jahren. Nur ist es offensichtlich ein Riesenunterschied, ob man
als einer von vier Acts an zweiter Stelle in einem riesengroßen Venue
spielt und darin verloren geht, oder ob man sich in kleinerer Stätte
als Headliner abfeiern lässt. Auch Lamb Of God donnern mit aller Brachialgewalt über uns herein, zu der sie nur fähig sind. Aber bereits im Fotograben während der ersten 3 Songs, merke ich trotz schwierigster Knipserei,(Anm:Lichtverhältnisse sind wieder mal katastrophal) dass hier ein gar außergewöhnlicher Gitarrist am Werk ist. Ich spreche von Mark Morton. Nur ist höllische Aufmerksamkeit gefragt, um diesen brillanten Umstand auch tatsächlich heraus zu hören. – Andererseits, wer steht schon still bei diesem Unwetter an ohrenbetäubenden Höllentanz.
Wie auch immer, Rolle scheint das keine
zu spielen, denn die Party explodiert förmlich unter der Apokalypse von
Lamb of God. Und sämtliche 1.200 Apostel opfern sich förmlich auf für
ihre Heroes aus der Unterwelt und deren Predigt. |