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Victor Smolski ich mach’
wirklich einen Kniefall vor Dir in absoluter Ehrerbietung. – Tja, und
damit wäre eigentlich schon alles gesagt zu diesem Auftritt von Rage
hier in der Münchner Backstage Halle. Aber gut, erstens wisst Ihr so nicht, warum ich das tun würde, und 2) wäre das denn doch etwas sehr kurz für eine volle Konzert Review. Vorweg sei auch noch angemerkt, dass es sich hierbei um den Tour Auftakt handelt, sowie die allererste Show von Rage, in der sie ihr neues Album ‚String To A Web’ vorstellen. Zudem bleiben meine Befürchtungen, dass wie so oft bei Bands dieser Art, die Bude halbleer sein würde, unbegründet. Ist es nämlich mitnichten mit in etwa 400 Besuchern. Im Gegenteil es wirkt sicherlich noch eine Spur voller als es eigentlich ist, dank es überdimensionalen Merchandise Standes, der gut und gern ein Viertel des Wohnzimmers einnimmt. Mein lieber Schwan, dieser Fanartikel-Handel grenzt fast schon an den von AC/DC und dergleichen... Na ja, vielleicht nicht ganz, aber dennoch – alle Achtung, zu übersehen ist der Supermarkt auf keinen Fall.
Nervös simma alle ein bisserl vor dieser ersten Messe im neuen Gewand,
auch die beiden eingängigen Stimmungsmacher, die sich erst in das neue,
noch ungewohnte Gerüst einfügen müssen. Start machen ‚Seven’. – Wer? – Ganz genau, denn keine müde Kleidermotte
kennt diese Truppe, die da oben ihren Stiefel runter sprudelt.
Allerdings wie Meister Hartl, hartgesottener Fan und Kenner aus gleicher
Zunft, spontan bemerkt: da oben steht die Reinkarnation von Tom Araya
von Slayer an der Gitarre und Kollege Andreas Schöwe am Gesangsmikro,
allerdings ca. 20 Jahre verjüngt. – Nein, Gespenster gibt’s immer
noch keine, aber die Evolutionslehre hat ja schon immer gepredigt, dass
der Mensch nur von einem einzigen Affen abstammt. Also wer weiß, wie
sich die Dna Stränge hierbei auseinander entwickelt, bzw. erweitert
haben. Seven sind ganz nett, aber nichts spektakuläres und nichts außergewöhnliches in Sachen klassischer Hardrock, nach dem Motto: alles schon mal irgendwo gehört. Aber sie sind voll des, von mir oft gepredigten, Enthusiasmus. Und das könnte ihnen mit der Zeit noch zugute kommen. – Ich sage – könnte.... ob sie’s dann auch wirklich tun, und natürlich gehört auch etwas Glück dazu, wie immer im Showbusiness, das wird sich noch zeigen. http://www.sevencz.com Was auch immer da
vorgefallen war, interessiert auch kaum an dieser Stelle, aber wie sagt
man so schön? – Das berühmte Licht wirft dann halt diverse fragwürdige
Schattierungen zurück, die aber andererseits auch für gesondertes
Interesse sorgen. Schlechte
Promotion ist nämlich auch, und das - ab und zu sogar die bessere Promotion.
– Gut, lasst uns auf das Wesentliche konzentrieren, und das ist der
momentan Auftritt von Jaded Heart, von dem man nunmehr gut und gerne
von einer deutsch-schwedischen Kooperation sprechen kann. Und obwohl das
neueste Werk der Melodic Rocker ‚Perfect Insanity’ schon fast ein
halbes Jahr auf dem Buckel hat, ist das hier jetzt im Prinzip der erste
Trip zur Promotion jenes Dukaten. Wie vorhin bereits angeschnitten, ging
der erste Versuch eines solchen, gleich zu Beginn gründlich in die
Hosen aus was immer für welchen Gründen. –
Was den heutigen Debüt - Autritt dieser Tour generell betrifft, bin
nicht nur ich der Meinung: Jungs das war nix, sorry! Und das hat absolut
nichts mit irgendwelchen persönlichen Vorlieben oder Abneigungen gegen
die musikalische Gangart zu tun. Als Entschuldigung lasse ich lediglich
die Nervosität vor dem 1. Gig der neuen Tour gelten und ein, dadurch
bedingter Mangel an Selbstvertrauen oder auch Routine. Allerdings
sollten letztere Eigenschaften gerade Jaded Heart eigentlich schon besitzen nach so
vielen Jahren.
Wie auch immer, auch das letztendliche zertrümmern einer Gitarre on
Stage beeindruckt keine Stubenfliege mehr. Im Gegenteil: schade um das
schöne Instrument! Und seien wir mal ehrlich, Aktionen dieser Art, -
... das war einmal –
irgendwann vor langer langer Zeit in den Sechzigern und Siebzigern....
Und überhaupt, wenn sich das heute noch einer erlauben könnte
inklusive Zuspruchs, dann eigentlich nur eine Band - Who?.... In diesem
Sinne....Vielleicht steigert sich ja die allgemeine Konstitution noch im
Verlaufe dieser Tour.... – und aufgeben.. – nein, aufgeben tun wir
nur allerhöchstens einen Brief und sonst gar nichts.....
http://www.jadedheart.de/
Und damit schließt sich der Reigen mit dem was ich
anfangs gepredigt habe. Ihr wisst schon... das mit dem Kniefall!
Fakt ist: Rage sind im Prinzip das beste Beispiel dafür, dass
man auch als Trio imstande ist, einen satten Sound zu produzieren und
mindestens genauso viel Saft aus den Kanülen schießt, als eine
andere Combo, die 5 oder gar noch mehr Mitglieder hat. – Allerdings
kommt andererseits das uralte Vorurteil dazu, von wegen – deutsche Band
– klingen doch ohnehin alle irgendwie gleich, vor allem auf Grund
dieses typischen, schnellen Double Bass Rhythmus usw. usw. – Und da
sind wir beim großen Vorteil den Rage genießen, zumindest seit eben
Victor Smolski in der Truppe agiert. Nicht nur, dass er ein Weltklasse
Musiker ist, sondern auch, weil genau er es ist, der wesentlich dazu
beiträgt, dass diese Band eben nicht deutsch klingt, mal abgesehen vom
leichten germanischen Akzent in Peavy Wagners Stimme beim jubilieren.
Zugegeben, meine Erwartungen waren hierbei im vorhinein nicht wirklich
hochgeschraubt. Umso erfreulicher ist das, was sich da gerade auf der Bühne
abspielt. Auch sind und waren Rage schon immer eine Spur zu hart, um als
eine der gängigen deutschen Hardrock Bands durch zu gehen. – Aber auf
der anderen Seite besitzt die Musik trotzdem eine klare Struktur mit
einem eingängigen Rhythmus. Bekanntlich sitzt hinterm Schlagzeug kein
Mike Terrana mehr, sondern Andre’ Hilgers, der lt. Peavy mindestens
die gleichen Qualitäten besitzt wie sein Vorgänger und seit 3 Jahren
mit von der Partie ist.. Letzterer war, bzw. ist immer noch, der größere
Showman. So etwas kann zwar recht unterhaltsam wirken, muss aber nicht
zwingend davon abhängig sein, ob eine Show sich nun als anregend oder
langweilig entpuppt. –
Irgendwie scheint mir auch das Verlangen an intellektuellem Anspruch in
dieser Gruppe gewachsen zu sein, spätestens seit eben jener Victor
Smolski seinen Input mit beisteuert. Und ich kann mich nur noch einmal
wiederholen, was für ein genialer Musiker das doch ist. Hoffentlich zerlegt er sich nicht selbst noch irgendwann mal bei seinem zweiten Hobby, das wesentlich riskanter ist, als die Musik, nämlich das des Autorennens. Russische Verwirklichung tut jedenfalls das seine, um Rage diesen internationalen Anstrich zu geben, jenen, der vielen hiesigen Akteuren fehlt. Und der vorhin erwähnte Anspruch macht sich vor allem in der neuen Scheibe ‚Strings To A Web’ bemerkbar, um nur ein geniales Stück daraus zu erwähnen: ‚Empty Hollow’. Etwas länger als 15 Minuten dauert die Liverversion hier, aber keine Sekunde ist langweilig. |
Nein, ums noch einmal zusammen zu fassen, das hier
ist trotz
Tourauftakt und einigen, kleinen, eventuellen Unsicherheiten, ganz großes
Kino. Das muss man Rage neidlos lassen ohne wenn und aber. Und meine
eigenen Vorurteile in diversen Aspekten auf Grund von vergangenen
Erfahrungen in diesem Sektor sind, wie gesagt, wie weggeblasen. |
Ach ja, ums nicht außen vor zu lassen, Herr Smolski ist nicht nur ein hervorragender Musiker und leidenschaftlicher Rennfahrer, er ist auch offensichtlich ein cleverer Geschäftsmann. Denn was ist vorteilhafter als 5 Minuten nach Show Ende umgehend zum Kaufhaus a la’ Rage zu hüpfen und noch fleißig Fan Promotion zu betreiben. Ein paar T-Shirts und CDs mehr, waren’s mit Sicherheit, die den Besitzer gewechselt haben. – Und das, meine Freunde ist schließlich Sinn und Ziel der Sache. http://www.rage-on.de/ |
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