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jetzt
wird es etwas komplizierter, nicht nur, was den, immer noch relativ
unbekannten Namen Oz Noy betrifft, sondern auch was dessen musikalische
Gangart angeht. Kurz und gut, ich gestehe, ich bin in erster Linie nicht wegen ihm selbst zu diesem Event erschienen, sondern wegen seines Schlagzeugers. Und der heißt Dave Weckl. Vermutlich muss ich keinem fortgeschrittenen Musikliebhaber (vor allem im Jazz und Fusionbereich) mehr erzählen wer Herr Weckl ist. Wohl aber muss ich das in Bezug auf Oz Noy, denn im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Heimat Israel, ist er in der restlichen Welt noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Dabei ist der 37jährige Gitarrist bereits ein Genie seines Faches. Ehrlich
gestanden wusste ich bis einige Tage vor dieser Show auch nicht, wer das
ist. Aber anhand seiner bislang vierten Scheibe ‚Schizophrenic’
weiß ich es jetzt. Und das was Oz Noy da fabriziert hat wirklich
Hand und Fuß, wenngleich man schon ein erweitertes Musikverständnis
und die Vorliebe für Fusion mitbringen sollte. Denn dieser Stoff ist
schwierig und eher zum zuhören als zum abrocken geeignet und es benötigt
zu einer solchen Performance auch wirklich 1A Musiker. Oz Noy ist so ein
Genie, Bassist James Genus ist es auch. Und Dave Weckl ist es ohnehin. Aber
im Mittelpunkt steht nun mal Oz Noy, der übrigens schon im Alter von 6
Jahren das musizieren begonnen hat. Mit 16 spielte er bereits mit sämtlichen
etablierten Musikern in Israel und mit 24 war er selbst einer der Besten
im ganzen Land. 1996 wanderte er dann nach Amerika aus, genauer
definiert nach New York. Und er ist in der dortigen Musikszene mit
seiner Mischung aus Pop, Rock, Blues, Jazz und Funk inzwischen fester
Bestandteil. Dazu kommt noch dieser unverwechselbare Groove, der sich
wie ein roter Faden durch Oz Noys Set zieht. Zugegeben, man muss sich in
diese Musik erst hinein hören, und zwar sehr konzentriert, denn sonst
versteht man sie nicht. Aber jeder der etwas Liebe für Fusion
mitkriegt, wird auch sehr schnell Gefallen an diesem Rhythmus finden,
einem Takt, der mitunter sogar im Ohr hängen bleibt. Jeder der drei
First Class Sound-Akrobaten bekommt auch seine Soloeinlage. Halt,
Stop,... es gibt doch was auszusetzen an diesem Abend, und das ist das
kleine Bier für satte 6,50,-- und ein Glas Wein fängt bei 9,-- aufwärts
an. Halleluja, dann doch lieber ein Glas Mineralwasser für eben mal müde
5,40.-- - Aber gut, das hier ist 1) ein Nightclub, und 2) sind wir in München!!!!
Und 3) war's schon immer so teuer hier. |