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In buntem Wechsel kommen wir heute wieder mal zu einer Band, die den Älteren
unter uns noch ein Begriff ist, mit hohem Nostalgiefaktor versteht sich.
Und zur Abwechslung haben wir es hier mal nicht mit einer Rock- Metal
oder Bluesband zu zun, sondern mit einer Elektronik-Popband, die sich
anno 1981 aus den Scherben von Human League heraus kristallisierte. Ihre
größten Erfolge feierten Heaven 17 mit ihrem ersten Album Penthouse
and Pavement und mit der zweiten Scheibe The Luxury Gap’. Auf
letzterem ist auch der größte Hit der Truppe ‚Come Live With Me’
und natürlich ‚Temptation’ enthalten. Von diesen beiden Tracks lebt
die Band auch heute noch, oder sollte ich sagen – wieder. Denn von
1988 bis 1996 lag das Projekt quasi auf Eis. Heute nennen es Martyn Ware
und Glen Gregory eher vornehm ausgedrückt, eine kreative Pause. Aber dann dauerte es noch satte neun Jahre bis ein komplettes neues
Studioalbum ‚Before After’ erschien. Und auch darauf tat sich noch
nicht wirklich viel. Bis.... ja bis Ware und Gregory im vergangenen
Nov./Dez. auf der Nokia Night of The Proms Tour auftraten. Im Zuge
dessen entstand auch ein Interview, dass hier
zu finden ist. Der Wiedererkennungswert von ‚Temptation’
und ‚Come Live With Me’ war so hoch, dass in diese momentane
Tour große Erwartungen gesteckt werden. Man beschließt zum Neubeginn
mit einem De ja Vu durchzustarten, indem Heaven 17 ihr komplettes
Erstlingswerk ‚Penthouse and Pavement’ durchackern
und abgesehen davon nur die großen, vorhin erwähnten Hits zu
berücksichtigen.
Die Freiheiz Halle hier in München, in
der ich übrigens heute zum ersten Mal bin, ist gut gefüllt, wenngleich
auch nicht brechend voll oder gar ausverkauft. Ich schätze die Zuhörerschaft
auf etwa 400 bis maximal 500 Gäste, die sich vornehmlich aus einem
Publikum zusammensetzt,inklusive meiner selbst, das bereits die erste Ära von Heaven 17 Anfang
der Achtziger bewusst mitbekommen hatte, .
Zugegeben, es ist immer etwas gewöhnungsbedürftig für mich, wenn man
sonst meist nur mit den rockigeren Tönen zu tun hat dank der etlichen
Fotoaufträge verschiedener Musikmagazine. Aber auch bei mir stellt sich
der Nostalgie Faktor ein und die Erinnerung an damals. Und ehrlich
gestanden, tut es auch ganz gut, zwischen all den hardrockenden Gebetsbrüdern,
auch mal etwas anderes zu sehen und zu hören. Es lebe die
Aufgeschlossenheit in Sachen Musik. Und wie ich immer zu sagen pflege:
es gibt nur gute und schlechte Musik – egal welche!
Supportbands gibt es leider keine, dafür aber ein halbstündiges
Lichterspiel untermalt mit elektronischen Tönen und einer digitalen,
auf Leinwand projizierten Uhr, die die Minuten herunter zählt bis zum
eigentlichen Showstart, - etwas überflüssig meiner Meinung nach. Und
so mancher Besucher begibt sich wieder nach draußen, um noch schnell
eine weitere Zigarettenpause einzulegen. Das Konzert beginnt relativ unspektakulär, aber wie
immer sehr sophisticated, wie der Engländer sagen würde.
Jackett ist Pflicht bzw. auch das
Markenzeichen der Band. Weniger die Glatze von Mr. Gregory, die eher dem
berühmten Zahn der Zeit zu verdanken ist. Aber es steht ihm nicht
schlecht. Neben den beiden Hauptakteuren ist da natürlich das hübsche
Aushängeschild Billie Godfrey, die als Backgroundsängerin seit 2008
dabei ist. Zur Vervollständigung seien noch Asa Bennett an der Gitarre
erwähnt, Joel Farland E-Percussion und Bassist Randy Hope-Taylor, die
als Liveband verpflichtet wurden für diese Konzertreise.
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