Beginn: 18 Uhr! – Nein, das
kann doch nicht sein, oder doch?!!! Also vorsichtshalber lieber nochmal
beim Venue anrufen um sicher zu gehen. – Aber es stimmt tatsächlich.
Die harten Rocker bevorzugen einen frühen Start. Ob dies allerdings mit
extravaganten Gewohnheiten der auftretenden Künstler zu tun hat
oder vielmehr mit der Tatsache des jugendlichen Publikums, sei
mal dahin gestellt. Sollte letzteres der Fall sein, dann Hut ab. Hier
wird wirklich Rücksicht genommen auf die illustre Gästeschar, und
damit diese ja nicht um ihren bitter, notwendigen Schönheitsschlaf
kommt. Das Ganze passiert heute wie so oft auf unserem Münchner Haus-
und Hof Vergnügungszentrum, dem Backstage Areal. Genauer definiert sind
wir heute in der kleinsten der drei Hallen zugange, nämlich dem Club.
Dort wo sich bereits gegen 17 Uhr jede Menge 16 – 25jähriger Freunde
des New Generation Heavy Metals eingefunden habe. -
Nun gut, ausverkauft is’ es zwar nicht, aber dennoch ganz passabel gefüllt
unser Wohnzimmer. Für ausgiebiges moshen und anderweitige Körperertüchtigung
ist jedenfalls jede Menge Platz vorhanden.
Den Anfang machen Artas aus Österreich und sind demnach Landsleute von
mir, wobei man immer darauf achten muss, aus welchem Teil der
Alpenrepublik wir sind.
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Denn zwischen Ost und West ist, zumindest für
uns Ösis, immer noch ein Unterschied wie zwischen Bayern und
Ostfriesland. Aber im Endeffekt simma ja alle von einem Erdball. Also
was solls. -
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Üppige Infos habe ich leider nicht vorzuweisen, außer dass sich die
Brüder 2006 zusammen gerauft haben und zwei Jahre später ein
Studioalbum namens ‚The
Healing’ unter dem, ebenfalls österreichischen, Label Napalm Records,
veröffentlichten. Stilistischen stufen sie sich selbst in die
Kategorie: moderner Thrash Metal ein. Wobei ich da wiederum gern wüsste,
was der kleine, aber feine Unterschied zwischen normalen Thrash Metal
und modernem Thrash Metal ist. Ich tue mich da, ehrlich gestanden, etwas
schwer jene Differenz auseinander zu klabustern. – Auch egal. Fakt ist
wieder mal: was wir nicht kennen beäugen wir erst mal etwas
misstrauisch und halten uns vornehm zurück, Für mich selbst natürlich
"
die" gegebene Situation, mich frei und schnell zu bewegen was das
Photoshooting angeht. – Allerdings wie immer hier im Club, - es
herrschen schummrige Bar Verhältnisse, die vor allem durch Rotlicht
beherrscht werden. Deshalb wird eine Verwendung von Blitzlicht so gut
wie unumgänglich – zumindest bei den Supportacts.
Artas strampeln sich förmlich ihre überschüssige Energie aus den Gelenken
und versuchen ihr Bestes, dem ‚noch’ lethargische Publikum ein wenig
auf die berühmten Sprünge zu helfen. Auch der direkte Body Kontakt nützt
im Endeffekt nicht wirklich etwas. Wir pennen immer noch. Musikalisch
sind mir Artas noch nicht aussagekräftig genug, als dass ich hier ein
vernünftiges Urteil abgeben könnte. Aber 1) sind wir hier ja nur der
Opener und ackern mit halber (elektrischer) Power und noch weniger Licht.
nd 2) sind
die Österreicher eben erst durchgestartet mit ‚The Healing’. Da
kann noch viel passieren. Der einzige wirkliche Aufhörer ist die
originelle Coverversion von Coolios Hit ‚Gangsta’s Paradise. -
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Also bleibt nur zu wünschen – entwickelt Euch weiter und
bleibt ja nicht stehen. Ihr wisst ja, wer rastet, der rostet ! Pfiat Enk
sagen wir Tiroler, auch wenn Ihr jenseits von Salzburg seid. :-))))
http://www.myspace.com/artasmetal
Als nächstes schauen unsere Nachbarn aus Frankreich vorbei, die aber
den englischen Namen ‚Darkness Dynamite’ tragen.
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Klingt
wahrscheinlich cooler als in französisch. – Diese Kollegen haben
ihren Grundstein 2007 gesetzt und können inzwischen zwar auf drei
Produkte zurück blicken, wobei aber nur die jüngste Veröffentlichung
namens ‚The Astonishing Fury Of Mankind’ unter einem Label
erschienen ist. Ihre Linie wird als Metal Core beschrieben, wobei auch
das ein vielschichtiger Begriff ist, den vor allem die ganz jungen
Fans für sich geprägt haben. Fest steht: Darkness Dynamite versprechen
nicht nur was der Name aussagt, sondern beweisen zudem, dass Paris nicht
nur die Stadt der Liebe darstellt, sondern auch imstande ist harten Metal
hervor zu bringen. Sänger Junior Rodriguez (klingt eher spanisch)
spricht mit zudem vermutlich nicht nur die männlichen Fans an, sondern auch
die Girlies was die Optik betrifft.
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Allerdings sind heute Abend eindeutig die Jungs der Schöpfung
in der Überzahl im Publikum. – Ein bisschen mehr Pfeffer streuen die Franzmänner
schon als ihre Vorgänger von Artas. Aber es ist immer noch nicht genug
um das Kabinett hier um wackeln zu bringen. –
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Es gibt natürlich noch
ein anderes Problem. Gerade diese junge Generation von Rockbands hat den
riesengroßen Drang sich nicht nur musikalisch, sondern auch physisch zu
entfalten. Und dazu ist auf dieser kleinen Bühne einfach nicht genug
Platz. Und das wiederum, meine Freunde merkt man. Irgendwie flattert der
Knabe da oben rum wie ein, gerade flügge gewordener Kolibri, der
irritiert versucht den Rekord im Flügel wetzen zu brechen versucht. -
However, auch der zweite Supportact kann unsere Youngsters
im Publikum noch nicht wirklich zum metallischen Regentanz überreden.
Und nach ca. 40 Minuten ist auch hier Schluss mit dem Fazit, dass die
halbe Bühne dank übermäßigem Verbrauch an Flüssigkeit unter Wasser
steht. Wohl denn, Potential haben die Franzosen allemal. Es benötigt
nur noch Zeit und Raum zur weiteren Entfaltung. Und bis dahin wird aber noch so einiges an Wasser die Seine hinunter fließen. Bis dahin - Au
revoir
http://www.myspace.com/darknessdynamitemusic
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Eines ist sicher. Die bedeckte Stimmung bei den ersten beiden Vertretern
dieses Metal Pakets war nur die Ruhe vor dem Sturm, wie man es so
passend bezeichnet. Und wer auch immer geglaubt hat, dass es so betulich
bleibt, der sieht sich spätestens 10 Sekunden nach Beginn des Headliner
Sets gründlich getäuscht.
Denn Callejon lassen die Bude hier augenblicklich Kopf stehen. Jesus,
Maria und Josef, der jüngste Tag ist ein Senioren Kaffee Klatsch am
Sonntag Nachmittag gegenüber diesem Donnerwetter hier, das mich
allerdings gleichzeitig fluchen lässt wie der allerletzte Penner. Denn
die Optik die sich meinem Fotografenauge hier bietet, ist noch 150 Mal
verheerender, als die Trauerfunzel Beleuchtung von vorhin. Erstens
werden wir zum einen gründlichst eingenebelt, und zwar so brachial,
dass ein blitzen ebenso sinnlos wäre wie ein normales fotografieren möglich
ist.
Und wenn dieses Ambiente dann auch noch mit rasendem Flashlight verstärkt
wird, dann nützt auch die teuerste Kamera mit allen Schikanen nichts,
um da noch irgendwas anständiges raus zu holen. Also entschuldigt bitte
die visuelle Bildberichterstattung an dieser Stelle. Aber wie Ihr in den
Clips sehen könnt, erzähle ich keine Bettgeschichten.
Und was soll ich groß fabulieren. Callejon sind gut. Das lässt sich
nicht bestreiten.
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