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Beginn: 18 Uhr! – Nein, das
kann doch nicht sein, oder doch?!!! Also vorsichtshalber lieber nochmal
beim Venue anrufen um sicher zu gehen. – Aber es stimmt tatsächlich.
Die harten Rocker bevorzugen einen frühen Start. Ob dies allerdings mit
extravaganten Gewohnheiten der auftretenden Künstler zu tun hat
oder vielmehr mit der Tatsache des jugendlichen Publikums, sei
mal dahin gestellt. Sollte letzteres der Fall sein, dann Hut ab. Hier
wird wirklich Rücksicht genommen auf die illustre Gästeschar, und
damit diese ja nicht um ihren bitter, notwendigen Schönheitsschlaf
kommt. Das Ganze passiert heute wie so oft auf unserem Münchner Haus-
und Hof Vergnügungszentrum, dem Backstage Areal. Genauer definiert sind
wir heute in der kleinsten der drei Hallen zugange, nämlich dem Club.
Dort wo sich bereits gegen 17 Uhr jede Menge 16 – 25jähriger Freunde
des New Generation Heavy Metals eingefunden habe. - Nun gut, ausverkauft is’ es zwar nicht, aber dennoch ganz passabel gefüllt unser Wohnzimmer. Für ausgiebiges moshen und anderweitige Körperertüchtigung ist jedenfalls jede Menge Platz vorhanden. Den Anfang machen Artas aus Österreich und sind demnach Landsleute von mir, wobei man immer darauf achten muss, aus welchem Teil der Alpenrepublik wir sind. Denn zwischen Ost und West ist, zumindest für uns Ösis, immer noch ein Unterschied wie zwischen Bayern und Ostfriesland. Aber im Endeffekt simma ja alle von einem Erdball. Also was solls. -
Also bleibt nur zu wünschen – entwickelt Euch weiter und
bleibt ja nicht stehen. Ihr wisst ja, wer rastet, der rostet ! Pfiat Enk
sagen wir Tiroler, auch wenn Ihr jenseits von Salzburg seid. :-)))) Klingt wahrscheinlich cooler als in französisch. – Diese Kollegen haben ihren Grundstein 2007 gesetzt und können inzwischen zwar auf drei Produkte zurück blicken, wobei aber nur die jüngste Veröffentlichung namens ‚The Astonishing Fury Of Mankind’ unter einem Label erschienen ist. Ihre Linie wird als Metal Core beschrieben, wobei auch das ein vielschichtiger Begriff ist, den vor allem die ganz jungen Fans für sich geprägt haben. Fest steht: Darkness Dynamite versprechen nicht nur was der Name aussagt, sondern beweisen zudem, dass Paris nicht nur die Stadt der Liebe darstellt, sondern auch imstande ist harten Metal hervor zu bringen. Sänger Junior Rodriguez (klingt eher spanisch) spricht mit zudem vermutlich nicht nur die männlichen Fans an, sondern auch die Girlies was die Optik betrifft. Allerdings sind heute Abend eindeutig die Jungs der Schöpfung in der Überzahl im Publikum. – Ein bisschen mehr Pfeffer streuen die Franzmänner schon als ihre Vorgänger von Artas. Aber es ist immer noch nicht genug um das Kabinett hier um wackeln zu bringen. – Es gibt natürlich noch
ein anderes Problem. Gerade diese junge Generation von Rockbands hat den
riesengroßen Drang sich nicht nur musikalisch, sondern auch physisch zu
entfalten. Und dazu ist auf dieser kleinen Bühne einfach nicht genug
Platz. Und das wiederum, meine Freunde merkt man. Irgendwie flattert der
Knabe da oben rum wie ein, gerade flügge gewordener Kolibri, der
irritiert versucht den Rekord im Flügel wetzen zu brechen versucht. - Eines ist sicher. Die bedeckte Stimmung bei den ersten beiden Vertretern dieses Metal Pakets war nur die Ruhe vor dem Sturm, wie man es so passend bezeichnet. Und wer auch immer geglaubt hat, dass es so betulich bleibt, der sieht sich spätestens 10 Sekunden nach Beginn des Headliner Sets gründlich getäuscht. Denn Callejon lassen die Bude hier augenblicklich Kopf stehen. Jesus, Maria und Josef, der jüngste Tag ist ein Senioren Kaffee Klatsch am Sonntag Nachmittag gegenüber diesem Donnerwetter hier, das mich allerdings gleichzeitig fluchen lässt wie der allerletzte Penner. Denn die Optik die sich meinem Fotografenauge hier bietet, ist noch 150 Mal verheerender, als die Trauerfunzel Beleuchtung von vorhin. Erstens werden wir zum einen gründlichst eingenebelt, und zwar so brachial, dass ein blitzen ebenso sinnlos wäre wie ein normales fotografieren möglich ist. Und wenn dieses Ambiente dann auch noch mit rasendem Flashlight verstärkt
wird, dann nützt auch die teuerste Kamera mit allen Schikanen nichts,
um da noch irgendwas anständiges raus zu holen. Also entschuldigt bitte
die visuelle Bildberichterstattung an dieser Stelle. Aber wie Ihr in den
Clips sehen könnt, erzähle ich keine Bettgeschichten. |
Sie brechen herein wie ein Orkan in der Suppenterrine,
um diese augenblicklich zum überschwappen zu bringen. Klar doch, so
haben die Düsseldorfer doch um einiges mehr an Erfahrung drauf
gegenüber ihren Begleitbands, wurden
sie doch bereits 2003 aus der Taufe gehoben. 2 Eps und 2 Alben zieren
ihren bisherigen Katalog, wobei der jüngste Longplayer namens ‚Videodrom’ vor nicht mal einer Woche das Licht der Welt erblickt hat.
Und das ist natürlich auch das Ei des Kolumbus auf dieser Tour. Mit
ihrem selbsternannten Screamometal wollen die fünf Emporkömmlinge das
Sonnensystem erobern. Ob sie’s schaffen, sei zwar noch dahin gestellt,
aber fest steht, im Backstage Club haben sie’s schon geschafft. Hier
ist die Temperatur inzwischen über den Siedepunkt hinaus geschossen und
Sänger Basti lässt nichts aus, um die Meute noch mehr anzustacheln.
Mein Gedanke hingegen ist: nicht für 1 Million würde ich mich jetzt in
diesen Hexenkessel hinein bewegen. Besonders bei den Stücken ‚Kinder
Der Nacht’ und ‚Sommer, Liebe, Kokain’ ist unser Kindergarten hier
nicht mehr zu halten. -
Tja meine Lieben, so langsam aber sicher übernimmt die nächste
Generation den Hardrock und Heavy Metal der Gegenwart und löst uns
alternde Nostalgierocker ab. Noch sind wir zwar ganz gut dabei, vor
allem, weil wir Alten immer noch den Kultstatus Bonus bei unseren Idolen
verbuchen können. Aber wenn diese und auch wir erst mal in Pension
gegangen sind, dann werden unser Kids hier das Regiment führen, egal
wie kurzlebig ihre Heroes sein werden oder auch nicht. |
Weitere
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