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Eigentlich kaum zu
glauben, dass es diese schwedische Hardrock Formation namens Fatal Smile
schon seit 1994 geben soll. Da fragt man sich natürlich als erstes: wo
waren die denn während all der Jahre dazwischen? Nun, die einzige Erklärung
wäre, dass sich die Truppe nie aus dem heimischen Underground und
dessen Szene los lösen hatte können. Und bekanntlich liegt so etwas
nicht nur an mangelnden Qualitätsprodukten, sondern mit Sicherheit auch
an etwas fehlendem Glück.
Allerdings wenn man dann, so wie unsere Freunde hier, auch noch Starallüren
an den Tag legt, macht sich das weniger gut. Das fängt mit einem stark
verzögerten Startschuss an, vor dem man hofft, dass sich doch noch ein
paar Seelen mehr einfinden. Tun sie aber nicht, also begeben sich unsere
schwedischen Glammerboys schweren Herzens doch gnädigerweise gegen
21.30 auf die Bühne, um uns, langsam ungeduldig werdende, Zaungäste zu
beglücken. Aber auch da kann noch einiges in die Hose gehen, vor allem,
wenn der Chef des Hauses selbst nicht vor Ort weilt. Sprich, Fatal Smile
agieren in den ersten 15 Minuten im Stockdunklen, weil der Herr an den
Tonknöpfen das Licht nicht zu bedienen weiß. An ein Knipsen ohne Blitz
ist gar nicht dran zu denken. Dann erfolgt aber letztendlich doch noch
der Ruf: es werde Licht, wenngleich auch nur spärlich. Und unsere
Sunnyboys vermögen es trotzdem nicht ihr gesammeltes Timbre auf uns
karge Zuhörerschaft niederprasseln zu lassen. Dabei sind sie ja so
"attraktiv...." (Anm.: denken sie zumindest) und einige weibliche Gäste
schüren zusätzlich diesen Egotrip. Nennen wir’s mal so: Fatal Smile
erfüllen so ziemlich jedes Klischee, das das Glam- bzw. Hairmetal
Metier zu offerieren hat. Das fängt bei wasserstoffblonden Wallelocken
an, führt über schwarze Fingernägel und bunten Lidschatten fort bis
hin zu glänzenden Latexhosen – frisch aus der Achtziger Jahre LA
Rockszene importiert. Hach herje, sind wir schön!!!!!
Musikalisch schließen Fatal Smile ebenfalls fast nahtlos an all
diese amerikanischen Vorbilder der Glitzer-Rock Epoche an. Nach dem
Motto: nichts neues und alles schon mal da gewesen, aber durchaus
hörenswert und zum abrocken geeignet. Allerdings das dann auch wieder
nicht, wenn man so lustlos seinen Stiefel runter eiert, wie es die
Schweden gerade jetzt tun, mal ganz von den akustischen Klangdefiziten
abgesehen. Und so was nennt man nicht unbedingt hochprofessionell. Denn
wäre dies der Fall, dann müsste der Verein da oben trotz gähnender
Leere hier, ein Feuerwerk vom Stapel lassen, dass sich die Balken
verbiegen. Tun sie aber nicht. Im Gegenteil, das komplette Gastspiel
wirkt eigentlich eher hohl, und die Jungs scheinen ein wenig wie eine
Karikatur ihrer selbst. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum
sich selbst die Münchner Rock’n’Roll Ladies nicht wirklich an die
vorderste Front wagen. Also muss der Hahn im Korb wohl zu ihnen kommen. Man kann es wenden wie man will, irgendwie war die ganze Szenerie
ziemlich verkorkst, auch wenn GitarristYüksel hinterher lapidar die
Schultern zuckt und zu
Bedenken gibt: ‚it’s only Rock’n’Roll who cares.... |
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